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Crew Historische Gartenführungen

Historische Gartenführungen

Kurzweilig, unterhaltsam und auch lehrreich führen wir Euch in etwa 90 Minuten auf dem Gelände des Energieparks in Alzenau durch die Zeit. In kleinen Szenen erzählen wir von tatsächlichen Begebenheiten und Geschichten aus dem Reich der Sagen und Legenden, die sich in und um Alzenau so – oder so ähnlich – zugetragen haben.

Allzunah 2.0

Die altbekannte Sage der Burgfrau, die das Liebste, was sie besaß, nämlich ihren Mann, auf ihrem Rücken in Sicherheit brachte, kennen wir vermutlich alle. Wir haben das Gespräch mal etwas näher belauscht, das während der Rettungsaktion zwischen den Ehegatten geführt wurde.

Kaiser Barbarossa

Der Name „Barbarossa“ ist mit vielen Orten in unserer Region verknüpft. Warum das so ist und warum Kaiser Barbarossa bei der hiesigen Bevölkerung so beliebt war, erfährt der Zuschauer bei uns aus erster Hand.

Simplicissimus

Einfältig, einfältiger, Simplicissimus. Dem gottesfürchtigen Einsiedler fällt die Aufgabe zu, einen verwaisten Jungen zu erziehen. Der Junge stellt sich als eine harte Nuss heraus, für die er sehr tief in seine pädagogische Schatulle greifen muss.

Moritat

In Form einer Moritat erzählen wir vom Leben und Tod des Johannes Borgener, genannt Polengänger-Hannes, einem Räuber, der im Hanauer Raum aktiv war. Auch vom Schicksal seiner Geliebten, Christine Groß, wird darin zu hören sein.

König Ludwigs Geburtstag

Der Ludwigsturm auf dem Hahnenkamm hat seinen Namen nicht von ungefähr. 1840 feierte König Ludwig I. seinen 54. Geburtstag auf der höchsten Erhebung in unserer Region. Dabei hielt sich seine Begeisterung für die lokalen Spezialitäten jedoch in Grenzen. Äpplewoi und Kochkäs können das Innerste ganz schön bewegen.

Marketenderinnen

Warum man als Marketenderin Ende des 19. Jahrhunderts gut zu Fuss sein musste, und warum es sich für die Frauen trotzdem gelohnt hat, diese langen Fußmärsche aus dem Kahlgrund nach Seligenstadt oder Hanau auf sich zu nehmen, lässt sich diesem zufälligen Treffen entnehmen.

Schabbes-Goje

Was ist ein Schabbes-Goje? Etwas, was in einem Spielberg-Film eine Rolle spielen könnte? Oder vielleicht doch etwas zu essen? Nach dieser Szene kann der Zuschauer mit dem Begriff auf jeden Fall etwas anfangen.

Der neue Landkreis

Alzenau soll zusammen mit Aschaffenburg zu einem Landkreis verschmelzen. Das sorgt für Bedenken bei den Alzenauer Bürgern. Kann man dem mit Wein, Weck und Wurst noch gegensteuern oder wird man durch die Umstellung zwangsläufig in den Strudel des Sozialismus gerissen? Bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Donauwelle lässt sich das bestimmt klären.

Besetzung

Allzunah
König und KöniginAndreas Urbaniak
Kaiser Barbarossa
BarbarossaMarc Wittig
Heinrich der LöweMicha Lang
BäuerinFreddy Thomalla
Simplicissimus
EinsiedlerMatthias Wissel
SimplicissimusMilena Majewski
Moritat
Moritat SängerinAletheia Sophia da Silva Ramos
Marketenderinnen
ElsbethGabi Wittemann
MariaMaria Fleschhut
TheresSandra Majewski
ApolloniaMilla Wissel
1840
König LudwigJosef Pömmerl
ThereseCarmen Reichenbach
AssessorNils Alig
Frau LandrichterMarion Emmert
Schabbes-Goje
Schabbes-GojeAlina Renner
Der neue Landkreis
BrigitteMaria Schiller
GertrudChristine Marek-Brünnler
OlgaMai-Britt Wombacher
MathildaHeike Bauz

Historische Burgführungen

Presse | Bilder

Handlung:

Die Grenze unserer gegenwärtigen Zeit wird bei den Burgführungen überschritten, das Publikum darf durch die Jahrhunderte wandern und trifft auf Gestalten aus der Vergangenheit, die Einblick in den Alltag der Alzenauer im Laufe der letzten 600 Jahre geben. Diese Spanne wurde gewählt, da 1398 die Burg, das Alzenauer Wahrzeichen, fertiggestellt wurde. Und was hätten diese Mauern nicht alles zu erzählen, wenn sie denn sprechen könnten? Mehr als 50 Schauspieler entführen sie in vielen bewegenden Szenen zurück in die alten Zeiten.

 

Besetzung:

Führung: Anni Christ-Dahm, Inge Mayer, Ursula Jebe
Die Bembel kommt (1898)
Märtesse Gret: Marianne Hofmann
Schäfers Lisbeth: Evi Dusch
Charlotte von der Laar: Britta Olbrich
Auguste von der Laar: Julia Schauer
Der Kongress tanzt (1814/16)
Fürst von Metternich: Harald Gelowitz
Eleonore Gräfin von Kaunitz: Dagmar Muszik
König Max Joseph: Robert Schön
Karoline Friederike Wilhelmine Prinzessin von Baden: Stefka Huelzs-Träger
Physikatsbericht (1861)
Kerbers Anna: Maria Schiller
Kerbers Mariechen: Jana Wonschik
Reising Lies: Ursula Stöckel / Hannah Jebe
Die drei Gretchen (um 1770)
Gretchen: Klara Jebe, Carolin Gündling, Anna Iaquinta
Im 30-jährigen Krieg (1634)
Martha: Gabi Wittemann
Minchen: Carmen Reichenbach
Heiner: Georg Heres
Max: Nils Alig
Hexenprozess (1601 – 1605)
Richter: Roland Kilchenstein
Dr. Moebius: Egon Pichl
Nachbarin: Marlene Kilchenstein
Hexe: Vroni Hanakam
Mönch und Folternecht: Kai Schürmann
Die sieben Totsünden (Tanz)
Judith Bösebeck, Klara Jebe, Jennika Träger, Larissa Träger, Anne Werner, Isabell Ritter, Melissa Schäfer und Gertrud Englert-Schauer (Choreographie)
Burgeinweihung und Verleihung der Stadtrechte (1401)
Kurfürst Johannes II: Josef Pömmerl
Amtmann Ulrich von Bergheim: Andreas Eul
Dichter: Heike Bösebeck
Mutter: Stefanie Hein
Tochter: Franziska Schiller, Vanessa Kitzemann
Tante: Maria Fleschhut
Held: Matthias Woltering
Bäuerin: Anna Iaquinta
Bauer: Lukas Kilchenstein
Bauernjunge: Urs Bösebeck
1. Dienerin: Hannah Jebe
2. Dienerin: Melissa Schäfer
Flötenmusik: Lisa Börner, Katharina Schwarzkopf, Christioph Schmitt, Konrad Schmitt, Martina Bitz
Wichtige Rollen hinter den Kulissen
Kostüme: Barbara Vogel-Hohm
Maske: Claudia Neumann, Emilie Neumann, Klara Jebe, Laura Steinl
Technik: Fabian Bott, Andreas Eul

     

Autor:

Ursula Jebe

Spielplan Herbst / Winter 2022

Historische Gartenführungen

Ort: Energiepark, AlzenauTermine:
Preise:
regulär 12,- € und erm.* 10,- €
Samstag, 10. September 2022 um 16:00
Samstag, 10. September 2022 um 17:00
Samstag, 10. September 2022 um 18:00
Sonntag, 11. September 2022 um 16:00
Sonntag, 11. September 2022 um 17:00
Sonntag, 11. September 2022 um 18:00
Samstag, 17. September 2022 um 16:00
Samstag, 17. September 2022 um 17:00
Samstag, 17. September 2022 um 18:00
Sonntag, 18. September 2022 um 16:00
Sonntag, 18 September 2022 um 17:00
Sonntag, 18. September 2022 um 18:00

*ermäßigt sind Schüler, Studenten und Menschen mit Behinderung

Die Karten der Führungen des 10.09.2022 um 17 und 18 Uhr, die wegen des Unwetters abgebrochen werden mussten, behalten Ihre Gültigkeit! Wir freuen uns, Euch an einer Führung Eurer Wahl am 11., 17. oder 18.09.2022 nochmals begrüßen zu dürfen.

Zehn Jahre Herzblut und En­ga­ge­ment – MainEcho vom 07. November 2011

Jubiläum: Alzenauer Theaterverein Kultburg feierte am Wochenende im Maximilian-Kolbe-Haus – 40 Stücke aufgeführt

Alzenauer Theaterverein Kultburg Ohne lange Reden und Ehrungen kam das Jubiläum zum zehnjährigen Geburtstag des Alzenauer Theatervereins Kultburg am Samstagabend und Sonntagmittag im Maximilian-Kolbe-Haus aus. Der rührige Verein besann sich stattdessen auf das, was er am besten kann: Theater spielen ohne Wenn und Aber, dafür mit Herzblut und Engagement.
Und da hier die Kinder- und Jugendarbeit ganz groß geschrieben wird, hatten die Kultburg-Kids unter der Leitung von Stefka Huelsz-Traeger und Marianne Hofmann die ehrenvolle Aufgabe, die zahlreichen Besucher, darunter viele Leute der ersten Stunde, mit ihrem Spiel zu begrüßen.

Starker Nachwuchs

Großartig gelang es dem Nachwuchs, der in dieser Konstellation noch nicht auf der Bühne gestanden hatte, mit drei gelungenen Sketchen und der »Sage vom Luhmännchen« mit kräftigem Lokalkolorit das Publikum zu unterhalten. Mit Felix Kühne, Aylin Stein, Jennifer Lohr, Jasmin Rosenberger, Jakob Meder, Nathalie Graul, Mai-Britt Wombacher, Antonia Beinenz und Elyssa Rivera kann die Kultburg auf starken Nachwuchs setzen, der bereits jetzt das Credo des Vereins voll verinnerlicht hat.

Vorsitzender Roland Kilchenstein begrüßte unter den Gästen besonders herzlich Ehrenbürger Walter Scharwies, den »geistigen Gründervater« der Kultburg. Rund 40 Theaterstücke hat die Kultburg im Lauf von zehn Jahren auf der Bühne, in der Burg, im Freien und in ihren eigenen Räumen aufgeführt. Alle Stücke hatten gemeinsam, dass sie »niveauvoll und unterhaltsam« waren. »Die Kultburg versteht sich als Amateurtheaterverein und nicht als Laienschauspieltruppe«, betonte Kilchenstein. Er nannte drei Ziele für die Zukunft:

  • Die Kultburg möchte weiterhin hauptsächlich in Alzenau »niveauvolles Theater anbieten«.
  • Alle Regisseure und Schauspieler, Verantwortliche und Helfer bringen dabei ihr persönliches Wissen, Können und Engagement unentgeltlich ein.
  • Als dritte Zielsetzung formulierte der Vorsitzende: »Die Burgfestspiele sind wesentlicher Bestandteil unseres Vereinslebens, und wir werden auch weiterhin bemüht sein, im Einvernehmen mit der Stadt, diese mitzugestalten.«
»Kulturelles Leben bereichert«

»Ich sage Danke dafür, dass Sie uns seit zehn Jahren mit Ihrem Können erfreuen und uns auf diese Weise an ihren Talenten teilhaben lassen«, begann Bürgermeister Alexander Legler das einzige Grußwort des Abends und bescheinigte den Kultburglern, dass sie »mit Stolz und Freude über das bis heute von Ihnen Erreichte Ihr Jubiläum begehen können«. Als sozusagen »lose Gruppe« gestartet, habe sich der Verein »rasch und sehr erfolgreich als hochkarätiges und mit Herzblut auftretendes Theaterensemble etabliert, das mit einem breiten Spektrum an Aufführungen das kulturelle Leben unserer Stadt aktiv mitgestaltet und bereichert. Sie haben sich von Beginn an in die Herzen Ihres Publikums gespielt«, lobte Legler.

Der Rathauschef hob außerdem hervor, dass der Truppe kein Genre des Theaters fremd ist – »ob Drama oder Komödie, ob Nachdenkliches oder Amüsantes, ob schwere oder leichte Kost, Aufführungen moderner oder historischer Art«. Er lobte nicht nur die Nachwuchsarbeit, sondern auch das »seit zehn Jahren bestehende ehrenamtliche Engagement und persönliche Einsatzbereitschaft für das kulturelle Leben unserer Stadt«. Ein kleines Geldgeschenk des Bürgermeisters wird für die Nachwuchsarbeit verwendet.

In gut 20 von Uschi Jebe ausgewählten Szenen ohne Moderation und fast mit improvisatorischem Charakter ließ die Kultburg einige Stücke aus den vergangenen zehn Jahren Revue passieren. Der Clou dabei: Auf der Leinwand hinter den Schauspielern liefen Filmmitschnitte der damaligen Aufführungen, während auf der realen Bühne die Schauspieler von damals, nahezu unkostümiert, nur mit einigen Requisiten versehen, agierten.

»Meister Lukas« zehn Jahre später

Besonders witzig war das bei einer Kinderszene aus »Meister Lukas«. Aus den Kindern von damals sind Erwachsene geworden und als sich das kleine Mädchen aus dem Jahr 2001 als junge Frau auf den Schoß der Erzählerin setzt, sorgte das für große Heiterkeit. Spannende Szenen, wie zwei starke Fechtduelle, bei denen es richtig zur Sache ging, romantisches aus »Romeo und Julia«, witziges wie die Stehcafé-Szene aus »Witwendramen«, kindgerechtes mit Biene Maja und Mistkäfer Kurt, musikalisches vom Kultburg-Rabenchor oder nachdenkliches aus dem Jugendstück »Die Welle« waren nicht nur kurzweilig gespielt, sondern stellten eindrucksvoll dar, welche Riesenleistung hinter den vielen Aufführungen der Kultburg und den zehn Jahren steckt.

Mit einer Szene aus der neuesten Produktion »Adams Äpfel« endete der Jubiläumsabend, und Roland Kilchenstein verkündete: »Und jetzt macht die Kultburg, was sie auch sehr gut kann: feiern!«

Eines steht felsenfest: Auf die nächsten zehn Kultburg-Jahre kann man sich jetzt schon ganz kräftig freuen. Und den Slogan »Ein Verein macht Theater« könnte man umformulieren in »Ein Verein lebt Theater!«.

Doris Huhn

Leonce und Lena

Presse | Bilder

Handlung:

Im Lande Popo geht die Langeweile um. König Peter ist ein ziemlich vergesslicher Monarch und sein Sohn Leonce ein Melancholiker, der nicht anderes zu tun hat, als den ganzen Tag auf einen Stein zu spucken und den Sand zu zählen. Selbst seine Geliebte Rosetta bietet ihm keine Ablenkung mehr. Die einzige Abwechslung gibt es, als der Narr Valerio auftaucht, der mit beiden Beinen auf dem Boden steht. Leonce ist fasziniert von diesem, für ihn fremdartigen Lebemenschen. Als die Nachricht eintrifft, dass er Prinzessin Lena heiraten soll, flieht er mit Valerio nach Italien. Doch auch Prinzessin Lena ist mit ihrer Gouvernante auf der Flucht vor der Zwangsheirat. Beide Gruppen begegnen sich in einem Wirtshaus und Leonce verliebt sich in Lena, ohne zu wissen wer sie ist. Valerio entwickelt einen Plan, wie Leonce die fremde Frau vor seinem Vater heiraten kann. Als künstliche Menschen werden sie dem Hofstaat präsentiert.

Georg Büchner schrieb dieses Stück 1836 für einen Wettbewerb der Cotta’schen Buchhandlung, bei dem es 300 Gulden für den besten Zweiakter zu gewinnen gab. Doch Büchner verpasste den Einsendeschluss um wenige Tage und bekam das Manuskript ungelesen zurückgeschickt. Georg Büchner aber ließ es nicht in der Schublade verschwinden. Er schrieb das Stück in eine dreiaktige Komödie um; der Ursprungstext ist heute verschollen. Allerdings wurde es zu seinen Lebzeiten nie aufgeführt. 1850 veröffentlichte es sein Bruder erstmals in Büchners “Nachgelassenen Schriften” und 1885 war in München die Uraufführung. Seitdem hat Leonce und Lena ganze Heerscharen von Literaturwissenschaftlern beschäftigt, die das Stück nach allen möglichen Aspekten auseinander genommen haben.

Persönliches: Die Figur des Leonce zeigt autobiografische Züge. So verweigerte sich Büchner dem Willen seines Vaters, Arzt zu werden. Wie Leonce war Büchner ein Heiratsmuffel, der sich dem Drängen seiner Dauerverlobten Minna Jaeglé widersetzte.

Quellen: Für sein Stück hat Büchner viele literarische Vorlagen verwendet; neben Stücken Shakespeares wie “Wie es euch gefällt” und “Romeo und Julia” vor allem deutsche Romantiker. So basiert die Melancholie des Leonce auf der Hauptfigur Leon der Komödie “Ponte de Leon” von Clemens Brentano. Brentano lebte einige Zeit auf Hof Trages bei Alzenau und ist in Aschaffenburg begraben. Auch Goethes “Werther” wird zitiert, etwa in der Figur Valerios oder was die Todessehnsucht angeht. Die Veröffentlichung des “Werther” führte seinerzeit zu einer Selbstmordwelle.

Historisches: Der König ist eine Karikatur von Ludwig I. von Hessen-Darmstadt, den Büchner im Hessischen Landboten angegriffen hatte, weil er seine persönlichen Schulden der Staatskasse aufbürden wollte. So hat Ludwig I. sehr auf Kleidung geachtet, auch weil er eine Verkrümmung der Wirbelsäule damit verbergen wollte. Die Bauernszene persifliert die Hochzeit seines Sohns Ludwig II. mit Mathilde von Bayern im Januar 1834. Das Volk musste dem Paar am Straßenrand zujubeln. Seine Kammerherren ließ Ludwig I. dazu rot einkleiden.

Aufbau: Leonce und Lena besitzt einen märchenhaften Charakter, verweigert sich aber den Schemata eines Theaterstücks. Die Handlung folgt keiner gängigen Dramaturgie mit Höhepunkten und die Sprache selbst scheint ihrer Funktion – der Weitergabe von Inhalten – beraubt. Doch dahinter steckt ein Sinn. Die leeren Reden der Politiker werden entlarvt und der Pathos der deutschen Romantiker persifliert. Warum aus Liebeskummer ins Wasser gehen? Lieber Wasser lassen.

Es ist diese Vielschichtigkeit hinter dem scheinbar Belanglosen, die Leonce und Lena bis heute zu einem der faszinierendsten Stücke der deutschen Literaturgeschichte macht. Erich Kästner reihte es daher in die sechs wichtigsten deutschen Komödien ein.

 

Besetzung:

Leonce: Heiko Bozem
Lena: Anna Iaquinta
Valerio: Jens Schneider
Gouvernante: Vroni Hanakam
König Peter: Harald Gelowicz
Rosetta: Carolin Gündling
Präsident des Staatsrats: Robert Schön
Zeremonienmeister: Inge Mayer
Landrat: Peter Lubetzki
Schulmeister: Christine Mareck-Brünnler
Diener/Polizisten: Nicole Bozem, Lothar Gündling
Hofprediger: Jürgen Wahl
Hofdame: Ursula Stöckl
Bauern: Anneliese Sauer, Elfriede Reinhart, Gerlinde Pfetzing, Ute Höning, Marion Emmert, Helmut Schneider, Evi Dusch
Musik: Jürgen Wahl
Kompositionen: Wolfgang Beck
Kostüme:Barbara Vogel-Hohm, Inge Mayer
Schminke: Claudia Neumann, Emilia Neumann Vanessa Witteman, Larissa Träger, Dagmar Schudt
Licht: Jakob Flörchinger
Werbung, Grafik: Sandra Majewski

Regie: Josef Pömmerl

     

Autor:

Georg Büchner Einst per Steckbrief gesucht Porträt: Der Kämpfer für Freiheit und Bürgerrechte ist Namensgeber des wichtigsten deutschen Literaturpreises »Friede den Hütten Krieg den Palästen!« Diese Überschrift des Hessischen Landboten ist wohl einer der bekanntesten Sätze, die Georg Büchner geschrieben hat. Als Sohn eines Arztes wurde er am 17. Oktober 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren. Er studierte in Straßburg Medizin, Naturwissenschaften, Geschichte und Philosophie. Als er 1833 in das Großherzogtum Hessen-Darmstadt zurückkehrte, um sein Studium abzuschließen, erlebt er die politische Enge in Deutschland. Er schließt sich der Freiheitsbewegung an und gründet 1833 in Gießen die »Gesellschaft der Menschenrechte«. Mit Pfarrer Ludwig Weidig zusammen verfasst er den Hessischen Landboten, eine Anklage der politischen Verhältnisse in Hessen-Darmstadt. Darin ruft er die Landbevölkerung zur Revolution auf. Büchner wird verhört, sein Zimmer durchsucht, man kann ihm jedoch nichts beweisen. Erst als ein Mitverschwörer gesteht, setzt eine Verhaftungswelle ein. Sein Mitverfasser Ludwig Weidig stirbt in seiner Zelle; die offizielle Todesursache lautet Selbstmord. Büchner selbst flieht nach Straßburg und wird per Steckbrief gesucht. In dieser Zeit beginnt er sich für die Geschichte der Französischen Revolution zu interessieren. Hieraus entstand sein erstes Drama, »Dantons Tod«. Es bleibt das einzige Werk, das zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wird. Büchner widmet sch wieder dem Medizinstudium, schreibt jedoch an seinen Manuskripten weiter. 1836 promoviert er und hofft auf eine Professur in Zürich. Doch dort stirbt er kurz darauf am 19. Februar 1837 an Typhus im Alter von 27 Jahren. Seine langjährige Verlobte Minna Jaeglé und ein Bruder veröffentlichen nach seinem Tod die literarische Hinterlassenschaft Büchners, darunter das Fragment »Woyzeck«, das als erstes deutsches Sozialdrama gilt: Ein weiteres Drama, »Pietro Aretino«, über den Renaissance-Dichter, gilt als verschollen. Es ist unklar, ob es je niedergeschrieben wurde. Der Einfluss Büchners auf die deutsche Literatur ist daran zu erkennen, das der bedeutendste deutsche Literaturpreis, der Georg-Büchner-Preis, nach ihm benannt ist. Es gibt eine Georg-Büchner-Gesellschaft, die sich mit Leben und Werk des Dichters auseinandersetzt und die Stadt Darmstadt hat ihren Literaturpreis, der alle zwei Jahre vergeben wird, Leonce-und-Lena-Preis genannt. Bemerkenswert ist, dass vier seiner fünf Geschwister ebenfalls Personen der Zeitgeschichte wurden. Sein Bruder Wilhelm wurde Landtags- und Reichstagsabgeordneter für die liberal-demokratische Fortschrittspartei; Schwester Luise setzte sich in Schriften für die Rechte der Frauen ein; Bruder Ludwig verfasste mit »Kraft und Stoff« (1855) ein bekanntes philosophisches Werk seiner Zeit und stand der sozialdemokratischen Bewegung nahe. Bruder Alexander beteiligte sich an der 1848er Revolution und wurde wegen radikal-demokratischer Ansichten vor Gericht gestellt.

Das Käthchen von Heilbronn

Presse | Bilder

Handlung:

Was ist das für ein eigenartiges Mädchen, dieses Käthchen, das den Grafen Wetter von Strahl verfolgt, seit er bei ihrem Vater, dem Waffenschmied Theobald, in Heilbronn seine Rüstung richten ließ? Obwohl sie ihn nur kurz gesehen hat, ist sie wie besessen von ihm und folgt ihm auf Schritt und Tritt. Vater Theobald ist dies mehr als unheimlich und er findet nur eine Erklärung: Graf Wetter hat sein Käthchen verhext! Deshalb wird der Graf vor ein Femegericht geladen und muss sich vom Vorwurf der Zauberei reinwaschen. Doch das scharfe Kreuzverhör des Mädchens ergibt, was jeder längst ahnt. Käthchen folgt dem Grafen freiwillig und hat sich so sehr in ihn verliebt, ist ihm dermaßen ergeben, dass sie sich seinen Anweisungen beugt und zum Vater zurückkehrt.

Der Graf fühlt sich ebenfalls auf geheimnisvolle Art zu dem Bürgermädchen hingezogen. Ihm ist jedoch im Traum die Tochter eines Kaisers als Braut verheißen worden und er wähnt hinter dieser Prophezeiung die reiche und schöne Kunigunde von Thurneck, die über die geplante Vermählung mit dem Grafen jedoch lediglich an seine Ländereien kommen will. Ein Brand auf Kunigundes Burg wird von der Adligen genutzt um das lästige Käthchen endgültig los zu werden: sie schickt das Mädchen ins Feuer, um ein Bildnis des Grafen aus den lodernden Flammen zu holen. Wird Käthchen diese Feuerprobe überstehen?

Dieses romantische Ritterschauspiel von Kleist eignet sich für Jung und Alt, denn der Dichter stellt die raue Welt der Vernunft mit ihren Standesdünkel und Intrigen dem von Käthchen gelebten Traum gegenüber. So wird die Realität durch die Unbeirrbarkeit, mit der Käthchen der Stimme ihres Herzens folgt, gebeugt und märchenhaft erfüllt sich ihr Traum.

Mit einem großen Ensemble entführt Sie die KultBurG in die Welt von Kleist, wo starke Frauen die Echtheit von Gefühlen instinktiv und unverstellt erkennen.

 

Besetzung:

Friedrich Wetter, Graf von Strahl: Heiko Bozem
Gräfin Helena, seine Mutter: Gabi Wittemann
Eleonore, ihre Nichte : Christiane Köster
Ritter Flammberg, des Grafen Vasall : Roger Kihn
Gottschalk, sein Knecht : Manfred “Tschang” Jung
Brigitte, Haushälterin im gräflichen Schloss : Maria Schiller
Kunigunde von Thurneck : Barbara Vogel-Hohm
Rosalie, ihre Kammerzofe : Nicole Bozem
Sybille, deren Stiefmutter : Maria Schiller
Theobald Friedeborn, Waffenschmied aus Heilbronn : Uwe Schramm
Käthchen, seine Tochter : Katharina Wilz
Maximilian, Burggraf von Freiburg: Egon Pichl
Georg Waldstätten, sein Freund : Josef Pömmerl
Schauermann :Carmen Reichenbach
Ritter Wetzlaf: Christiane Köster
Rheingraf v. Stein, Verlobter Kunigundes: Andreas Blaha
Friedrich von Herrnstadt, des Rheingrafs Freund : Lothar Gündling
Eginhardtvon der Wart, des Rheingrafs Freund : Helmut Schneider
Graf Otto von der Flühe, Rat des Kaisers und Richter des heimlichen Gerichts : Roger Kihn
Wenzel v. Nachtheim, Rat des Kaisers und Richter des heimlichen Gerichts: Christiane Köster
Hans von Bärenklau, Rat des Kaisers und Richter des heimlichen Gerichts: Egon Pichl
Köhlerin: Gabi Wittemann
Kunigundes Tanten: Vroni Hanakam und Dagmar Muszik
Nachtwächterin: Martina Bitz
Köhlerkind, Diener : Jana Wonschik
Herren von Thurneck: Chor
Kaiser: Roland Kilchenstein
Gebhardt: Robert Schön
Cherub: Petra Herzog
Häscher, Knechte und Volk: Chor kultBurG-Raben: Anneliese Sauer, Renate Bessenbacher, Elfriede Reinhart, Marlene Kilchenstein, Marion Emmert, Stefanie Hein, Hildegard Höfler, Claudia Bretthauer, Karl-Heinz Bretthauer, Gerlinde Pfetzing
Chorleitung: Jürgen Wahl

Regie: Uschi Jebe
Assistentin: Sandra Majewski

Souffleuse: Andrea Munder
Kostüme: Barbara Vogel-Hohm
Kampfchoreographie, Ausstattung: Emil Hartmann
Licht: Jakob Flörchinger

     

Autor:

Heinrich von Kleist Geboren am 18.10.1777 in Frankfurt/Oder. Er kam nach dem frühen Tod des Vaters 1788 in das Haus des Predigers S. Cartel und besuchte das französische Gymnasium. 1792 trat er in das Potsdamer Garderegiment ein. Kleist nahm am Rheinfeldzug (1796) teil, wurde Leutnant (1797) und schied 1799 freiwillig aus dem Dienst aus. Dann studierte er Philosophie, Physik, Mathematik und Staatswissenschaft in Frankfurt/O. (1799/1800). Zwischen 1802 und 1803 lebte er in Weimar bei Wieland , wo er auch Goethe und Schiller kennenlernte. 1804 trat er in den preußischen Staatsdienst ein. Er wurde 1807 in Berlin als vermeintlicher Spion festgenommen. 1807-1809 war er in Dresden, wo er mit Tieck verkehrte und mit A. Müller den “Phöbus” herausgab. 1810 gab er mit A. Müller die “Berliner Abendblätter” heraus, die schon kurz darauf wegen Zensurschwierigkeiten eingestellt werden mußten. Ohne literarischen Erfolg, an menschlichen Bindungen zweifelnd und über die politische Lage verzweifelt, nahm er sich am 21.11.1811 gemeinsam mit der unheilbar kranken Henriette Vogel am Wannsee das Leben, indem er erst sie und dann sich erschoss.

Kleists ganzes Leben war erfüllt vom ruhelosen Streben nach idealem und trügerischem Glück, und dies spiegelt sich in seinem Werk wider. Erfolgreicher als seine Tragödien war damals sein romantisches Schauspiel Das Käthchen von Heilbronn, oder Die Feuerprobe 1808, ein poetisches Drama voll von Rätseln und mittelalterlichem Treiben, das seine Popularität bewahrt hat. Im Komödienfach machte sich Kleist einen Namen mit Der zerbrochne Krug. Die Hermannsschlacht (1809), eines seiner anderen Dramen, behandelt ein historisches Thema und ist zugleich voller Referenzen auf die politischen Bedingungen seiner Zeit. In ihm macht er seinem Hass auf die Unterdrücker seines Landes Luft. Zusammen mit dem Drama Prinz Friedrich von Homburg , das zu seinen besten Werken zählt, wurde es erstmals 1821 von Ludwig Tieck in Kleists Hinterlassene Schriften veröffentlicht.

Bekannte Werke: Die Familie Schroffenstein (Trauerspiel, UA 1804) Penthesilea (Drama, 1807, UA 1876) Amphitryon (Komödie, 1807, UA 1899) Der zerbrochene Krug (Komödie, 1803, UA 1808) Das Kätchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe (Schauspiel, 1808, UA 1810) Die Hermannsschlacht (Schauspiel, 1808, veröffentlicht 1821, UA 1839)

Quellen: Projekt Gutenberg.de und Wikipedia

Gespielte Stücke

Name des Stückes

Regie

Jahr

 

Komödie im Dunkeln

Josef Pömmerl

2020

Sechs Geislein und kein Wolf

Marianne Hofmann

2019

Benefizkonzert in der Alten Post

QUAttttRO FORTE

2019

Amphytrion

Josef Pömmerl

2019

Gastspiel: Die Mausefalle

Erthaltheater Aschaffenburg

2019

Abschiedsdinner

Inge Mayer

2019

Schäpäscha

Marianne Hofmann

2018

Was e’ Bescherung

Josef Pömmerl u. a.

2018

Das Wirtshaus im Spessart

Anni Christ-Dahm

2018

Der Büchsenöffner

Josef Pömmerl

2018

Sketch oder was

Stefka Huelsz-Träger

Marianne Hofmann

2017

Was ihr wollt

Stefka Huelsz-Träger

Marianne Hofmann

2017

Schlammschlacht

Josef Pömmerl

2017

TRANSIT: Tanawwue heißt Vielfalt

Gertrud Englert-Schauer

Uschi Jebe

2017

Alzenau sucht den SuperWeihnachtsKnüller

Stefka Huelsz-Träger

Marianne Hofmann

2016

Mo und die Arier

Autorin: Mo Asumang

2016

Wiederaufnahme: Alte Liebe

Inge Mayer

2016

Szenen-Auswahl aus Gretchen 89ff Landesgartenschau Bayreuth

Josef Pömmerl

2016

 
Volpone

Josef Pömmerl

2016

 
Der Dorfteufel

Stefka Huelsz-Träger

Marianne Hofmann

2016

 
Dinner for One auf frankfurterisch

Christine Mareck-Brünnler

2016

 
Lesung “Musikalische Kurzgeschichten”

Autor: Christian Pfarr

2016

 
Alte Liebe

Inge Mayer

2016

 
Familienweihnacht

Stefka Huelsz-Träger

Marianne Hofmann

2015

 
Dinner for One auf frankfurterisch auf der Landesgartenschau Alzenau

Christine Mareck-Brünnler

2015

 
Gretchen 89ff

Josef Pömmerl

2015

 
Romeo und Julia

Stefka Huelsz-Träger

Marianne Hofmann

2015

 
Einer flog über das Kuckucksnest

Christine Mareck-Brünnler

2015

 
Improvisationstheater am Nikolausabend

Impro-Gruppe

2014

 
Frau Müller muss weg

Inge Mayer

Barbara Vogel-Hohm

2014

 
Improtant – wir sind schon wieder spontan Impro-Gruppe

2014

 
Prinz Wolf zu Rumpelstilz

Stefka Huelsz-Träger

Marianne Hofmann

2014

 
Der letzte der feurigen Liebhaber

Josef Pömmerl

2014

 

Ohne Skript und wordgewandt

Impro-Gruppe

2013

 

Das Gespenst von Wilmundsheim

Stefka Huelsz-Träger

Marianne Hofmann

2013

 
Der Name der Rose

Josef Pömmerl

2013

 

Szenenwechsel

verschiedene Regisseure 2013

 

Ein Sommernachtstraum

Stefka Huelsz-Träger

2012  

Verlorene Liebesmüh

Josef Pömmerl

2012

 

Endspiel

Christine Mareck-Brünnler

2011  
Adams Äpfel Josef Pömmerl 2011  
Ladies Night Carolin Gündling 2011  
Irma la Douce Josef Pömmerl 2010  
Witwendramen Anni Christ-Dahm 2010  
Räuber Hotzenplotz Stefka Huelsz-Träger 2010  
Geschlossene Gesellschaft Christine Mareck-Brünnler 2010  

Die Welle

Gertrud Englert-Schauer und Uschi Jebe

2009

 

Leonce und Lena

Josef Pömmerl

2009

 

Die Biene Maja

Stefka Huelsz-Träger

2009

 

Gefährliche Liebschaften

Christine Mareck-Brünnler

2009

 

Wer betrügt hier wen?

Anni Christ-Dahm

2009

 

Das Käthchen von Heilbronn

Uschi Jebe

2008

 

Gefährliche Liebschaften

Josef Pömmerl

2008

 

Gespensterpark

Stefka Huelsz-Träger

2008

 

“…ernst und heiter und so weiter…”

Gertrud Englert-Schauer

2008

 

Schweig, Bub!

Uwe Schramm

2007

 

Der kleine Muck

Stefka Huelsz-Träger

2007

 

Die Komödie der Irrungen

Josef Pömmerl

2007

 

Robinson soll nicht sterben

Stefka Huelsz-Träger

Gertrud Englert-Schauer

2006

 

Der Nackte Wahnsinn

Josef Pömmerl

2006

 

Drei Mal Leben

Uschi Jebe

2006

 

Kasper und das lebendige Märchenbuch

Stefka Huelsz-Träger

2006

 

Baden gehn

Uschi Jebe

2006

 

Wir sind keine Engel

Josef Pömmerl

2005

 

Aliens in Alzenau

Stefka Huelsz-Träger

Gertrud Englert-Schauer

2005

 

Acht Frauen

Uschi Jebe

2005

 

Die Drei Musketiere

Josef Pömmerl

2005

 

… und da waren’s nur noch neun

Stefka Huelsz-Träger

Gertrud Englert-Schauer

2005

 

Historische Burgführungen

Uschi Jebe

2007

2006

2005

2004

 

1 – 2 – 3

Josef Pömmerl

2004

 

Minerella

Stefka Huelsz-Träger

Gertrud Englert-Schauer

2004  

Norway today

Uschi Jebe

2004

 

Was e Bescherung

Josef Pömmerl

2003

 

Lysistrate

Uschi Jebe

2003

 

Gott

Josef Pömmerl

2003

 

Es war die Lerche

Uschi Jebe

2002

 

Romeo und Julia

Josef Pömmerl

2002

 

Trainspotting

Uschi Jebe

2002

 

Letzter Wille

Uwe Schramm

2002

 

MiniDramen á la carte

Uwe Schramm

2001

 

Meister Lukas, der Silberschmied von Alzenau

Josef Pömmerl

2001