Archives Januar 2010

Witwendramen

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Handlung:

Eine schräge Hinterbliebenen Revue von Fitzgerald Kusz

„Ich brauch kein Mann, ich brauch  ne Gehhilfe!“

Gibt es ein Leben nach dem Tod des Ehegatten und wenn ja, wie sieht es aus? Dies ist die zentrale Frage in dem skurril makabren Paradestück des fränkischen Meisters des schwarzen Humors. „Ohne Mann biste doch nix wert“ oder doch? In seiner gekonnt bissigen, satirischen Art lässt Kusz die Witwen in immer wieder neue Rollen schlüpfen, wobei die Trauernden ebenso zu Wort kommen wie die Einsamen und diejenigen, die froh sind, ihn endlich los zu sein. Manch eine hätte wohl auch gerne wieder einen, aber der Richtige war noch nicht dabei. So geht der Alltag weiter im Wartezimmer, im Treppenhaus, beim Fitnesstraining, im Park oder auf dem Friedhof. Mal wird der Verblichene posthum verbal geschändet, mal im Schein der Verklärung auf’s Podest gehoben, ansonsten bleibt immer noch die Flucht in eine neue Krankheit. Zwischen Komik und Tragik geben 5 wilde Witwen Einblick in die Höhen und Tiefen der männerbefreiten Existenz.

 

Besetzung:

1. Witwe:  Marianne Hofmann
2. Witwe:  Anni Christ-Dahm
3. Witwe:  Maria Fleschhut
4. Witwe:  Maria Schiller
5. Witwe:  Britta Olbrich
Inszenierung: Anni Christ-Dahm
Assistenz:  Christiane Köster

     

Autor:

Fitzgerald Kusz (*17.November 1944 in Nürnberg), lebt und arbeitet in Nürnberg/Bayern

Stationen u.a.: Studium Anglistik, Germanistik in Erlangen. Vorübergehend “assistent teacher” in Nuneaton/England. Verheiratet. Drei Kinder. Bis 1982 Lehrer in Nürnberg. Seither Freier Schriftsteller.

Intensive Beschäftigung mit der fränkischen Mundart – Sprache als Klang. Arbeitsgebiete: Mund-Art-Lyrik, Haiku, Theaterstück, Hörspiel, Übersetzung, Kritik

Auszeichnungen/Ehrungen/Preise (Auswahl): Literatur-Förderpreis der Stadt Nürnberg (1974). Hans-Sachs-Preis (1975). Gerhart-Hauptmann-Stipendium der Freien Volksbühne, Berlin (1977). Wolfram-von-Eschenbach-Preis (1983). Staatlicher Förderpreis für Schriftsteller des Landes Bayern (1984). Kulturpreis der Stadt Nürnberg (1988). Bundesverdienstkreuz (1992). Friedrich-Baur-Preis für Literatur (1998). Verdienst-Medaille “Pro Meritis”, München (1998). – Mitglied im P.E.N. und im VS. Veröffentlichungen (Auswahl): Beherzigungen, Gedichte (1968, Mainstraßenpresse). Peter grüßt Micki, Hörspiel (1976, SR). Stücke aus dem halben Leben, Theaterstücke (1987, Verlag der Autoren). Bräisäla, Gedichte (1990, Hugendubel-Verlag). Hobb, Gedichte (1994). Schdernla, Gedichte (1996, ars vivendi). Du,horch, Geschichten+Szenen (1997, ars vivendi). Schweich,Bou/Schweig Bube, Theaterstück (1999, ars vivendi). Burning Love, Tragödie. Wouhii, Lesebuch (2002, ars viviendi).

Geschlossene Gesellschaft

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Handlung:

Auf ewig: “Die Hölle, das sind die anderen

Drei Personen, die im Leben einander nie begegnet sind, treffen als “Abwesende” in einem Hotel aufeinander: das ist die Hölle! Ohne Hunger, ohne Privatsphäre, ohne Schlaf, dort wo das Licht ewig brennt.

Garcin, der Journalist, Ines, die Postangestellte und Estelle, die eitle Gattin – sie alle haben ihre verdammte Vergangenheit. Auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, beginnt der Höllentanz.

 

Besetzung:

Estelle: Carolin Gündling
Ines: Sandra Majewski
Garcin: Frank Sommer
Kellner : Jens Schneider

Regie: Christine Mareck-Brünnler

Kostüme: Barbara Vogel-Hohm
Ausstattung: Christine Mareck-Brünnler
Maske: Claudia und Emilia Neumann
Grafik/Layout: Sandra Majewski

     

Autor:

Jean-Paul Sartre (* 21. Juni 1905 in Paris; † 15. April 1980 ebenda) war ein französischer Schriftsteller und Philosoph. Der politisch engagierte Verfasser zahlreicher Romane, Erzählungen, Dramen, Essays und philosophischer Werke gilt als Vordenker und Hauptvertreter des Existentialismus und als der repräsentative französische Intellektuelle des 20. Jahrhunderts. Seit seinem 25. Lebensjahr war er mit Simone de Beauvoir auf Liebe und gegenseitigem tiefen Respekt beruhend fest verbunden.

Sartre wurde in Paris als Sohn des Marineoffiziers Jean-Baptiste Sartre (1874–1906) geboren. Der Vater starb schon 15 Monate nach seiner Geburt. Seine Mutter Anne-Marie (1882–1969), geb. Schweitzer, die väterlicherseits deutsch-elsässischer Abstammung und eine Cousine Albert Schweitzers war, zog als junge Witwe zurück zu ihren Eltern. Dort wuchs Sartre unter dem Einfluss seines Großvaters Charles Schweitzer auf.

Philosophisch begann Sartre, der sich in der Familie seines Großvaters und dann seines Stiefvaters immer „überzählig“ bzw. überflüssig (etre de trop) gefühlt hatte, eine „Theorie der Kontingenz“ zu entwickeln, gemäß der das menschliche Leben ein Zufallsprodukt sei und nicht unbedingt einen von höheren Mächten verbürgten Sinn habe.

Die Bedeutung der Anderen: Um irgendeine Wahrheit über mich zu erfahren, muss ich mich im Anderen spiegeln können. Der Andere ist für die Erkenntnis, die ich von mir selber habe, unentbehrlich. Die Entdeckung meines Innersten enthüllt mir zugleich den Anderen als eine mir gegenüberstehende Freiheit. Man wählt im Angesicht der Anderen und man wählt sich im Angesicht der Anderen. Sartre zeigt in einer Analyse des Angeblicktwerdens („Der Blick“ in: Das Sein und das Nichts), wie ich dem Urteil des Anderen unterworfen bin: Der Andere als das konkurrierende Bewusstsein, das mich als An-sich betrachtet, das mich (in einem bestimmten Moment oder gegebenenfalls in meiner Rolle) festlegt.

Quelle: Wikipedia

Die Welle

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Handlung:

Mr. Ross hat seinen Schülern einen Film über das Dritte Reich und die Vernichtung der Juden gezeigt und merkt, dass er die Fragen seiner Klasse nicht wirklich überzeugend beantworten kann.

„Warum hat keiner versucht den Holocaust zu verhindern?“

„Niemand folgt doch blind solchen Befehlen!“

„Was geht mich das denn heute noch an?“

Nun versucht Mr. Ross, seinen Schülern begreiflich zu machen, was da in Deutschland passiert ist, indem er sie zum Teil eines Experiments macht: Er lässt seine Klasse durch Rituale, Sprüche und Symbole ein starkes Gemeinschaftsgefühl erleben, vermittelt Disziplin als eine Tugend, die die Leistungsbereitschaft steigert. Seine Schüler gehen auf das Experiment ein, identifizieren sich zusehends damit – die „Welle“ entsteht. Selbst Laurie, die zunächst skeptisch ist, muss zugeben, dass Konzentration und Leistungsbereitschaft der Klasse sich verbessert haben, dass ihr Freund David sich endlich einmal nicht nur für Fußball und Computer interessiert. Vor allem Robert, bisher verlachter Außenseiter innerhalb der Klasse, identifiziert sich mit der „Welle“ und findet dadurch eine neue Position innerhalb der Gruppe. Selbst Mr. Ross erliegt der Faszination seines Experiments, denn aus einem wilden Haufen unmotivierter und uninteressierter Schüler wird eine konzentrierte Klasse, die sich begeistern und führen lässt. Bald aber wird der Gemeinschaftsgeist zum Gruppenzwang, führt die Forderung nach Disziplin zum Aufruf nach bedingungsloser Unterordnung, werden Kritiker der „Welle“ als Feinde gebrandmarkt. Nun ist klar: das Experiment geht zu weit und muss gestoppt werden.

Im Vorwort zu seinem Theaterstück erinnert Reinhold Tritt daran, dass die Geschichte, die er erzählt, auf einem Vorfall beruht, der sich im Jahr 1967 an der Cubberley Highschool im kalifornischen Palo Alto tatsächlich ereignete. Ein junger Lehrer, Ron Jones, bekam damals die gleichen Fragen gestellt wie Mr Ross, auch er ließ seine Schüler Teil eines Experiments werden. Einige Jahre nach dem Experiment dokumentierte Ron Jones seine Erfahrungen in dem Bericht „The Third Wave“, der dann Ausgangspunkt für Morton Rhues Roman „Die Welle“ wurde.

Das „Welle“- Ensemble:
Die Schulklasse wird gespielt von der Gruppe der KultBurg-Teens, die durch ein jugendliches Mitglied des KultBurG-Ensembles und zwei Gastspieler aus dem Grundkurs „Dramatisches Gestalten“ am SGA verstärkt wird. Die Erwachsenenrollen spielen Stammspieler der KultBurG- Gruppe.

 

Besetzung:

Ben Ross, der Lehrer: Uwe Schramm
Christie Ross, seine Frau: Christiane Köster
Direktor Owens: Klaus Kolb
Laurie Saunders: Julia Schauer
David Collins: Alexander Munz
Robert Billings: Steffen Edlinger
Brian Miller: Jens Bott
Brad Marlowe: Hannah Jebe
Amy Smith: Isabella Reichenbach
Andy Block: Sandra Englert
Andrea White: Stella Muthorst
Janet Baker: Kira Heininger

Leitung: Uschi Jebe und Gertrud Englert-Schauer

     

Autor:

Reinhold Tritt: Von 1978-1982 als Schauspieler an der Bühne Düsseldorf  auch in zahlreichen Eigenproduktionen sowie als Regisseur am Jungen Ensemble tätig. Als Autor macht er sich u. a. mit den Stücken DIE WELLE, DOPPELTOD und ZERO einen Namen. Das Stück DIE WELLE, vom Autor 1987 selbst inszeniert, wird  Stück der Saison in  der deutschen Bühne und bringt dem Autor den Förderpreis des Kulturamts Düsseldorf ein. Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler, Regisseur und Autor hat Tritt einen beruflichen Hintergrund als diplomierter Sozialpädagoge und arbeitet heute vornehmlich als Heilpraktiker und Psychotherapeut mit der Spezialisierung für Tanz- und Theater-Therapie.

Quelle: Verlag Autoren Agentur

Leonce und Lena

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Handlung:

Im Lande Popo geht die Langeweile um. König Peter ist ein ziemlich vergesslicher Monarch und sein Sohn Leonce ein Melancholiker, der nicht anderes zu tun hat, als den ganzen Tag auf einen Stein zu spucken und den Sand zu zählen. Selbst seine Geliebte Rosetta bietet ihm keine Ablenkung mehr. Die einzige Abwechslung gibt es, als der Narr Valerio auftaucht, der mit beiden Beinen auf dem Boden steht. Leonce ist fasziniert von diesem, für ihn fremdartigen Lebemenschen. Als die Nachricht eintrifft, dass er Prinzessin Lena heiraten soll, flieht er mit Valerio nach Italien. Doch auch Prinzessin Lena ist mit ihrer Gouvernante auf der Flucht vor der Zwangsheirat. Beide Gruppen begegnen sich in einem Wirtshaus und Leonce verliebt sich in Lena, ohne zu wissen wer sie ist. Valerio entwickelt einen Plan, wie Leonce die fremde Frau vor seinem Vater heiraten kann. Als künstliche Menschen werden sie dem Hofstaat präsentiert.

Georg Büchner schrieb dieses Stück 1836 für einen Wettbewerb der Cotta’schen Buchhandlung, bei dem es 300 Gulden für den besten Zweiakter zu gewinnen gab. Doch Büchner verpasste den Einsendeschluss um wenige Tage und bekam das Manuskript ungelesen zurückgeschickt. Georg Büchner aber ließ es nicht in der Schublade verschwinden. Er schrieb das Stück in eine dreiaktige Komödie um; der Ursprungstext ist heute verschollen. Allerdings wurde es zu seinen Lebzeiten nie aufgeführt. 1850 veröffentlichte es sein Bruder erstmals in Büchners “Nachgelassenen Schriften” und 1885 war in München die Uraufführung. Seitdem hat Leonce und Lena ganze Heerscharen von Literaturwissenschaftlern beschäftigt, die das Stück nach allen möglichen Aspekten auseinander genommen haben.

Persönliches: Die Figur des Leonce zeigt autobiografische Züge. So verweigerte sich Büchner dem Willen seines Vaters, Arzt zu werden. Wie Leonce war Büchner ein Heiratsmuffel, der sich dem Drängen seiner Dauerverlobten Minna Jaeglé widersetzte.

Quellen: Für sein Stück hat Büchner viele literarische Vorlagen verwendet; neben Stücken Shakespeares wie “Wie es euch gefällt” und “Romeo und Julia” vor allem deutsche Romantiker. So basiert die Melancholie des Leonce auf der Hauptfigur Leon der Komödie “Ponte de Leon” von Clemens Brentano. Brentano lebte einige Zeit auf Hof Trages bei Alzenau und ist in Aschaffenburg begraben. Auch Goethes “Werther” wird zitiert, etwa in der Figur Valerios oder was die Todessehnsucht angeht. Die Veröffentlichung des “Werther” führte seinerzeit zu einer Selbstmordwelle.

Historisches: Der König ist eine Karikatur von Ludwig I. von Hessen-Darmstadt, den Büchner im Hessischen Landboten angegriffen hatte, weil er seine persönlichen Schulden der Staatskasse aufbürden wollte. So hat Ludwig I. sehr auf Kleidung geachtet, auch weil er eine Verkrümmung der Wirbelsäule damit verbergen wollte. Die Bauernszene persifliert die Hochzeit seines Sohns Ludwig II. mit Mathilde von Bayern im Januar 1834. Das Volk musste dem Paar am Straßenrand zujubeln. Seine Kammerherren ließ Ludwig I. dazu rot einkleiden.

Aufbau: Leonce und Lena besitzt einen märchenhaften Charakter, verweigert sich aber den Schemata eines Theaterstücks. Die Handlung folgt keiner gängigen Dramaturgie mit Höhepunkten und die Sprache selbst scheint ihrer Funktion – der Weitergabe von Inhalten – beraubt. Doch dahinter steckt ein Sinn. Die leeren Reden der Politiker werden entlarvt und der Pathos der deutschen Romantiker persifliert. Warum aus Liebeskummer ins Wasser gehen? Lieber Wasser lassen.

Es ist diese Vielschichtigkeit hinter dem scheinbar Belanglosen, die Leonce und Lena bis heute zu einem der faszinierendsten Stücke der deutschen Literaturgeschichte macht. Erich Kästner reihte es daher in die sechs wichtigsten deutschen Komödien ein.

 

Besetzung:

Leonce: Heiko Bozem
Lena: Anna Iaquinta
Valerio: Jens Schneider
Gouvernante: Vroni Hanakam
König Peter: Harald Gelowicz
Rosetta: Carolin Gündling
Präsident des Staatsrats: Robert Schön
Zeremonienmeister: Inge Mayer
Landrat: Peter Lubetzki
Schulmeister: Christine Mareck-Brünnler
Diener/Polizisten: Nicole Bozem, Lothar Gündling
Hofprediger: Jürgen Wahl
Hofdame: Ursula Stöckl
Bauern: Anneliese Sauer, Elfriede Reinhart, Gerlinde Pfetzing, Ute Höning, Marion Emmert, Helmut Schneider, Evi Dusch
Musik: Jürgen Wahl
Kompositionen: Wolfgang Beck
Kostüme:Barbara Vogel-Hohm, Inge Mayer
Schminke: Claudia Neumann, Emilia Neumann Vanessa Witteman, Larissa Träger, Dagmar Schudt
Licht: Jakob Flörchinger
Werbung, Grafik: Sandra Majewski

Regie: Josef Pömmerl

     

Autor:

Georg Büchner Einst per Steckbrief gesucht Porträt: Der Kämpfer für Freiheit und Bürgerrechte ist Namensgeber des wichtigsten deutschen Literaturpreises »Friede den Hütten Krieg den Palästen!« Diese Überschrift des Hessischen Landboten ist wohl einer der bekanntesten Sätze, die Georg Büchner geschrieben hat. Als Sohn eines Arztes wurde er am 17. Oktober 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren. Er studierte in Straßburg Medizin, Naturwissenschaften, Geschichte und Philosophie. Als er 1833 in das Großherzogtum Hessen-Darmstadt zurückkehrte, um sein Studium abzuschließen, erlebt er die politische Enge in Deutschland. Er schließt sich der Freiheitsbewegung an und gründet 1833 in Gießen die »Gesellschaft der Menschenrechte«. Mit Pfarrer Ludwig Weidig zusammen verfasst er den Hessischen Landboten, eine Anklage der politischen Verhältnisse in Hessen-Darmstadt. Darin ruft er die Landbevölkerung zur Revolution auf. Büchner wird verhört, sein Zimmer durchsucht, man kann ihm jedoch nichts beweisen. Erst als ein Mitverschwörer gesteht, setzt eine Verhaftungswelle ein. Sein Mitverfasser Ludwig Weidig stirbt in seiner Zelle; die offizielle Todesursache lautet Selbstmord. Büchner selbst flieht nach Straßburg und wird per Steckbrief gesucht. In dieser Zeit beginnt er sich für die Geschichte der Französischen Revolution zu interessieren. Hieraus entstand sein erstes Drama, »Dantons Tod«. Es bleibt das einzige Werk, das zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wird. Büchner widmet sch wieder dem Medizinstudium, schreibt jedoch an seinen Manuskripten weiter. 1836 promoviert er und hofft auf eine Professur in Zürich. Doch dort stirbt er kurz darauf am 19. Februar 1837 an Typhus im Alter von 27 Jahren. Seine langjährige Verlobte Minna Jaeglé und ein Bruder veröffentlichen nach seinem Tod die literarische Hinterlassenschaft Büchners, darunter das Fragment »Woyzeck«, das als erstes deutsches Sozialdrama gilt: Ein weiteres Drama, »Pietro Aretino«, über den Renaissance-Dichter, gilt als verschollen. Es ist unklar, ob es je niedergeschrieben wurde. Der Einfluss Büchners auf die deutsche Literatur ist daran zu erkennen, das der bedeutendste deutsche Literaturpreis, der Georg-Büchner-Preis, nach ihm benannt ist. Es gibt eine Georg-Büchner-Gesellschaft, die sich mit Leben und Werk des Dichters auseinandersetzt und die Stadt Darmstadt hat ihren Literaturpreis, der alle zwei Jahre vergeben wird, Leonce-und-Lena-Preis genannt. Bemerkenswert ist, dass vier seiner fünf Geschwister ebenfalls Personen der Zeitgeschichte wurden. Sein Bruder Wilhelm wurde Landtags- und Reichstagsabgeordneter für die liberal-demokratische Fortschrittspartei; Schwester Luise setzte sich in Schriften für die Rechte der Frauen ein; Bruder Ludwig verfasste mit »Kraft und Stoff« (1855) ein bekanntes philosophisches Werk seiner Zeit und stand der sozialdemokratischen Bewegung nahe. Bruder Alexander beteiligte sich an der 1848er Revolution und wurde wegen radikal-demokratischer Ansichten vor Gericht gestellt.

Die Biene Maja

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Handlung:

Maja, gerade erst geschlüpft, hat eine eigene Vorstellung vom Leben als Biene. Sie will keine Arbeitsbiene sein, sondern lieber frei durch die Welt fliegen. Und das tut sie auch – und lernt die Welt kennen: die Libelle Schnuck, Kurt, den Mistkäfer, den Blumenelf und all die anderen. Sie gerät sogar in das Netz der Kreuzspinne Thekla und schließlich in die Gefangenschaft der Hornissen. Immer aber gelingt ihr die Flucht, und am Ende kann sie sogar ihr Volk vor dem Angriff der Hornissen warnen …

 

Besetzung:

Maja: Heike Bösebeck
Kassandra: Maria Fleschhut
Turka: Ute Koopmann
Melder: Egon Pichl, Carmen Reichenbach
Christoph: Egon Pichl, Carmen Reichenbach
Kurt: Marianne Hofmann
Iffi: Christine Marek-Brünnler
Tack: Stefka Huelsz-Träger
Puck: Manfred Jung
Thekla: Sabine Reichardt
Gordian: Egon Pichl, Carmen Reichenbach
Gustav: Manfred Jung
Sissi: Christiane Köster
Elf: Stefka Huelsz-Träger
Hieronymus: Christine Marek-Brünnler
Zorri: Marianne Hofmann
Helene: Maria Fleschhut

Regie: Stefka Huelsz-Träger

     

Autor:

Waldemar Bonsels (* 21. Februar 1880 in Ahrensburg; † 31. Juli 1952 in Ambach am Starnberger See) war in den 1920er-Jahren einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller. Sein 1912 erschienenes Buch Die Biene Maja und ihre Abenteuer, das in über 40 Sprachen übersetzt wurde, und die 1915 veröffentlichte Fortsetzung Himmelsvolk machten ihn weltberühmt. (Quelle: wikipedia)

Gefährliche Liebschaften (2009)

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Handlung:

Die Marquise Isabelle de Merteuil und der Vicomte Sébastien de Valmont sind Meister in den amouröse Spielen, mit denen sich die gehobene französische Gesellschaft kurz vor der Französischen Revolution die Langeweile vertreibt, egal, welche Opfer sie kosten. Um sich an ihrem früheren Geliebten Gercourt zu rächen, schlägt Merteuil vor, dass Valmont dessen Braut, Cécile de Volanges, die Tochter ihrer Kusine, noch vor der Hochzeitsnacht verführt. Doch jener lehnt zunächst ab, erhofft er sich doch mit der Verführung der verheirateten Marie de Tourvel, die für ihre Tugendhaftigkeit bekannt ist, größeren Ruhm zu erwerben.

Als ihm dabei jedoch Madame de Volanges, die Mutter von Cécile, in die Quere kommt, rächt er sich, indem er die junge Cécile schwängert und gleichzeitig mit ihrem Geliebten, dem Ritter Danceny, ein doppeltes Spiel treibt. Marquise de Merteuil verfolgt inzwischen ihre eigenen Ziele, besonders als sie merkt, dass sich Valmont tatsächlich in Marie de Tourvel verliebt hat.

»Gefährliche Liebschaften« basiert auf dem Briefroman »Les Liaisons dangereuses« von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos (1741 bis 1803). Das Buch gilt als ein Hauptwerk der französischen Literatur des 18. Jahrhunderts und Sittengemälde des ausgehenden Ancien régime.

Die von der kultBurG gespielte Theaterfassung von Christopher Hampton (deutsche Übersetzung von Allissa und Martin Walser) war Grundlage für die bisher bekannteste Verfilmung des Stücks von Stephen Frears aus dem Jahr 1988 mit John Malkovich, Glenn Close, Michelle Pfeiffer, Uma Thurman und Keanu Reeves in den Hauptrollen.

Zusätzliche Informationen zur Rolle der Marquise de Merteuil Zusatzinfos

 

Besetzung:

Vicomte Sébastien de Valmont: Peter Lubetzki
Marquise Isabelle de Merteuil: Carolin Gündling
Cécile de Volanges: Annsophie Walter
Madame de Volanges: Carmen Reichenbach
Madame Marie de Tourvel: Ursula Stöckl
Madame de Rosemonde: Inge Mayer
Chevalier Danceny: Kurt Henkel
Dienerin: Paula Schäfer
Volk: Brigitte Gerhardt, Christine Mareck-Brünnler, Michael Finger

Regie: Christine Mareck-Brünnler

Fechtchoreografie: Matthias Woltering
Kostüme: Christine Mareck-Brünnler
Schminke: Claudia Neumann, Dagmar Schudt
Haare: Renate Hörtel, Brigitte Gerhardt
Technik: Fabian Bott, Florian Albrecht

     

Autor:

Choderlos de Laclos (* 18. Oktober 1741 in Amiens; † 5. September 1803 in Tarent) war ein französischer Offizier und Schriftsteller. Laclos, wie er in Literaturgeschichten schlicht heißt, verdankt seinen Ruhm einem einzigen Buch, dem Briefroman „Gefährliche Liebschaften“ (Originaltitel: Les Liaisons dangereuses) von 1782, der als einer der besten französischen Romane des 18. Jahrhunderts gilt.

In diesem eigentlich als Attacke gegen den Hoch- und Hofadel gedachten Roman treiben zwei als Prototypen der aristokratischen Libertinage vorgestellte Figuren, nämlich ein altadeliger Vicomte und eine altadelige Marquise, zwei neuadelige Frauen, die die Liebe nicht als bloßes Spiel, sondern als Ernst betrachten, getäuscht und enttäuscht in den Tod bzw. ins Kloster. Da Laclos sich aber unvermerkt auch mit seinen als hochintelligent und souverän konzipierten Bösewichten identifiziert und auch sie als unwillentlich liebend und damit als schließlich getäuscht und enttäuscht darstellt, gerät sein Roman zu einem Meisterwerk der psychologischen Analyse, das auch heute noch faszinieren kann.

Laclos empfand als Neuadliger seine nur schleppend voranschreitende Offizierskarriere als Sackgasse und fühlte sich benachteiligt durch den königlichen Erlass von 1774, der die obersten Offiziersränge allen Personen verschloss, die nicht mindestens in vierter Generation adelig waren. Aus diesem tief gehegten Groll entstand sein erfolgreichstes Werk. Zwar formuliert der Autor im Vorwort die eindeutig moralische Absicht, seine Leser und vor allem junge Leserinnen vor den unkontrollierbaren Folgen der hedonistisch-laxen adeligen Liebes- und Sexualmoral, der Libertinage, zu warnen, und er bestraft auch pflichtgemäß die beiden Bösen, doch wurden die Liaisons bis weit ins 19. Jahrhundert meist als ein unmoralischer, ja pornografischer Text gelesen und missverstanden und dementsprechend immer wieder verboten.

Die Erstausgabe der Liaisons erschien am 23. März 1782. Innerhalb nur eines Monats war die gesamte Auflage von 2.000 Exemplaren verkauft und waren Nachdrucke nötig. Der Roman ist seitdem jederzeit (wenn öfters auch nur unter der Hand) im Buchhandel erhältlich gewesen und ist heute sowohl in illustrierten Liebhaberausgaben wie auch als Taschenbuch im Handel.

Laclos selbst wurde nach dem erfolgreichen, zugleich allerdings einen Skandal auslösenden Erscheinen des Buches auf einen erneut wenig attraktiven Posten in La Rochelle versetzt (1783). Hier schwängerte er 1784 die Tochter eines höheren Beamten und begann einen eher skeptischen Traktat über die Verbesserungsmöglichkeiten der Frauenerziehung. Diesen stellte er aber nicht fertig, nachdem er Vater geworden war und danach auch geheiratet hatte.

1788 nahm er seinen Abschied als Offizier und wurde Sekretär von Herzog Louis-Philippe-Joseph d’Orléans, “Philippe Egalité”, dem Vater des späteren “Bürgerkönigs” Louis-Philippe. In dessen Diensten bzw. im Zusammenhang mit seinen eigenen politischen Ambitionen während der Revolution verfasste Laclos 1789-91 diverse politische Schriften. 1792 diente er dem Revolutionsregime zunächst als Verbindungsoffizier und wurde dann zum General befördert. 1793, im Jahr der Schreckensherrschaft, geriet auch er in Haft und in Köpfungsgefahr. 1794 rettete und befreite ihn der Sturz des Diktators Robespierre. 1799 schloss Laclos sich dem neuen starken Mann Napoleon an und wurde erneut General, wobei er 1800 bei der Rheinarmee zum ersten Mal real an Kriegshandlungen teilnahm.

Er starb mit 62 in Tarent im Hauptquartier der französischen Süditalienarmee an einer Darminfektion. Sein Grab wurde offenbar nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft zerstört.

(Quelle: www.wikipedia.de)

Wer betrügt hier wen?

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Handlung:

Julius und Johanna lieben sich. Sie sind aber bereits lange genug verheiratet, um sich ihrer gegenseitigen Liebe nicht mehr sicher zu sein. Als einer von ihnen aus der alltäglichen Routine ausbricht, setzt er ein Spiel mit dem Feuer um Liebe und Eifersucht in Gang. Zug folgt auf Zug, keiner lenkt ein, bis sich beide mit ihren neuen Lebenspartnern in der gemeinsamen Wohnung wiederfinden. Der Abend zu viert wird zu einer Spirale, die sie in immer absurdere Situationen führt bis sie diese fast nicht mehr kontrollieren können. Für weitere Turbulenzen sorgen Brigitte, eine „gute“, alte Freundin und deren eifersüchtiger Ehemann Luigi. Jane, das amerikanische Aupair-Mädchen trägt im übrigen auch nicht unbedingt zur Klärung der Situation bei. Was sich im alltäglichen Leben oft als Trauerspiel darstellt, gerät auf der Bühne zur Farce, die den Zuschauer schmunzelnd erkennen lässt: So etwas kann mir nie passieren….. Und dennoch zieht sie sich wie ein roter Faden durch das gesamte Stück, die mörderische Frage: Wer betrügt hier wen?

 

Besetzung:

Julius: Josef Pömmerl
Johanna: Marianne Hofmann
Jane (Aupair): Anna Jaquinta
Brigitte: Heike Woltering
Robert (Geliebter): Andreas Blaha
Gina (Geliebte): Sandra Majewski
Luigi (Brigittes Mann): Roland Kilchenstein

Regie: Anni Christ-Dahm
Regieassistenz: Christiane Köster

     

Autor:

Marc Camoletti wurde am 16. November 1923 in Genf geboren. Weil sein Vater Architekt war, sollte auch er diesen Beruf erlernen; aber er fühlte keine ausgesprochene Berufung dafür und wandte sich der Staffeleimalerei zu. Als der Kunsthändler, der seine Ausstellung veranstalten sollte, verschwand, setze er brüsk einen Schlussstrich unter diese Tätigkeit. Er begann mit dem Stückeschreiben; sein erstes “Semiramis”, wurde aber erst 1963 im Theater “Edouard VII” aufgeführt. Das erste seiner Stücke, das gespielt wurde, ist “La bonne Anna” (1958). Das “Théatre des Capucines”, das sich überraschend in Verlegenheit befand, gab dem jungen Autor eine Chance.

Mit “Boeing-Boeing” gelang ihm 1960 der ganz große Erfolg; dieses Lustspiel ging um die ganze Welt und wurde auch in Hollywood verfilmt. Marc Camoletti starb am 18. Juli 2003 in Deauville.

Quelle: Verlag Deutscher Bühnenschriftsteller

Das Käthchen von Heilbronn

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Handlung:

Was ist das für ein eigenartiges Mädchen, dieses Käthchen, das den Grafen Wetter von Strahl verfolgt, seit er bei ihrem Vater, dem Waffenschmied Theobald, in Heilbronn seine Rüstung richten ließ? Obwohl sie ihn nur kurz gesehen hat, ist sie wie besessen von ihm und folgt ihm auf Schritt und Tritt. Vater Theobald ist dies mehr als unheimlich und er findet nur eine Erklärung: Graf Wetter hat sein Käthchen verhext! Deshalb wird der Graf vor ein Femegericht geladen und muss sich vom Vorwurf der Zauberei reinwaschen. Doch das scharfe Kreuzverhör des Mädchens ergibt, was jeder längst ahnt. Käthchen folgt dem Grafen freiwillig und hat sich so sehr in ihn verliebt, ist ihm dermaßen ergeben, dass sie sich seinen Anweisungen beugt und zum Vater zurückkehrt.

Der Graf fühlt sich ebenfalls auf geheimnisvolle Art zu dem Bürgermädchen hingezogen. Ihm ist jedoch im Traum die Tochter eines Kaisers als Braut verheißen worden und er wähnt hinter dieser Prophezeiung die reiche und schöne Kunigunde von Thurneck, die über die geplante Vermählung mit dem Grafen jedoch lediglich an seine Ländereien kommen will. Ein Brand auf Kunigundes Burg wird von der Adligen genutzt um das lästige Käthchen endgültig los zu werden: sie schickt das Mädchen ins Feuer, um ein Bildnis des Grafen aus den lodernden Flammen zu holen. Wird Käthchen diese Feuerprobe überstehen?

Dieses romantische Ritterschauspiel von Kleist eignet sich für Jung und Alt, denn der Dichter stellt die raue Welt der Vernunft mit ihren Standesdünkel und Intrigen dem von Käthchen gelebten Traum gegenüber. So wird die Realität durch die Unbeirrbarkeit, mit der Käthchen der Stimme ihres Herzens folgt, gebeugt und märchenhaft erfüllt sich ihr Traum.

Mit einem großen Ensemble entführt Sie die KultBurG in die Welt von Kleist, wo starke Frauen die Echtheit von Gefühlen instinktiv und unverstellt erkennen.

 

Besetzung:

Friedrich Wetter, Graf von Strahl: Heiko Bozem
Gräfin Helena, seine Mutter: Gabi Wittemann
Eleonore, ihre Nichte : Christiane Köster
Ritter Flammberg, des Grafen Vasall : Roger Kihn
Gottschalk, sein Knecht : Manfred “Tschang” Jung
Brigitte, Haushälterin im gräflichen Schloss : Maria Schiller
Kunigunde von Thurneck : Barbara Vogel-Hohm
Rosalie, ihre Kammerzofe : Nicole Bozem
Sybille, deren Stiefmutter : Maria Schiller
Theobald Friedeborn, Waffenschmied aus Heilbronn : Uwe Schramm
Käthchen, seine Tochter : Katharina Wilz
Maximilian, Burggraf von Freiburg: Egon Pichl
Georg Waldstätten, sein Freund : Josef Pömmerl
Schauermann :Carmen Reichenbach
Ritter Wetzlaf: Christiane Köster
Rheingraf v. Stein, Verlobter Kunigundes: Andreas Blaha
Friedrich von Herrnstadt, des Rheingrafs Freund : Lothar Gündling
Eginhardtvon der Wart, des Rheingrafs Freund : Helmut Schneider
Graf Otto von der Flühe, Rat des Kaisers und Richter des heimlichen Gerichts : Roger Kihn
Wenzel v. Nachtheim, Rat des Kaisers und Richter des heimlichen Gerichts: Christiane Köster
Hans von Bärenklau, Rat des Kaisers und Richter des heimlichen Gerichts: Egon Pichl
Köhlerin: Gabi Wittemann
Kunigundes Tanten: Vroni Hanakam und Dagmar Muszik
Nachtwächterin: Martina Bitz
Köhlerkind, Diener : Jana Wonschik
Herren von Thurneck: Chor
Kaiser: Roland Kilchenstein
Gebhardt: Robert Schön
Cherub: Petra Herzog
Häscher, Knechte und Volk: Chor kultBurG-Raben: Anneliese Sauer, Renate Bessenbacher, Elfriede Reinhart, Marlene Kilchenstein, Marion Emmert, Stefanie Hein, Hildegard Höfler, Claudia Bretthauer, Karl-Heinz Bretthauer, Gerlinde Pfetzing
Chorleitung: Jürgen Wahl

Regie: Uschi Jebe
Assistentin: Sandra Majewski

Souffleuse: Andrea Munder
Kostüme: Barbara Vogel-Hohm
Kampfchoreographie, Ausstattung: Emil Hartmann
Licht: Jakob Flörchinger

     

Autor:

Heinrich von Kleist Geboren am 18.10.1777 in Frankfurt/Oder. Er kam nach dem frühen Tod des Vaters 1788 in das Haus des Predigers S. Cartel und besuchte das französische Gymnasium. 1792 trat er in das Potsdamer Garderegiment ein. Kleist nahm am Rheinfeldzug (1796) teil, wurde Leutnant (1797) und schied 1799 freiwillig aus dem Dienst aus. Dann studierte er Philosophie, Physik, Mathematik und Staatswissenschaft in Frankfurt/O. (1799/1800). Zwischen 1802 und 1803 lebte er in Weimar bei Wieland , wo er auch Goethe und Schiller kennenlernte. 1804 trat er in den preußischen Staatsdienst ein. Er wurde 1807 in Berlin als vermeintlicher Spion festgenommen. 1807-1809 war er in Dresden, wo er mit Tieck verkehrte und mit A. Müller den “Phöbus” herausgab. 1810 gab er mit A. Müller die “Berliner Abendblätter” heraus, die schon kurz darauf wegen Zensurschwierigkeiten eingestellt werden mußten. Ohne literarischen Erfolg, an menschlichen Bindungen zweifelnd und über die politische Lage verzweifelt, nahm er sich am 21.11.1811 gemeinsam mit der unheilbar kranken Henriette Vogel am Wannsee das Leben, indem er erst sie und dann sich erschoss.

Kleists ganzes Leben war erfüllt vom ruhelosen Streben nach idealem und trügerischem Glück, und dies spiegelt sich in seinem Werk wider. Erfolgreicher als seine Tragödien war damals sein romantisches Schauspiel Das Käthchen von Heilbronn, oder Die Feuerprobe 1808, ein poetisches Drama voll von Rätseln und mittelalterlichem Treiben, das seine Popularität bewahrt hat. Im Komödienfach machte sich Kleist einen Namen mit Der zerbrochne Krug. Die Hermannsschlacht (1809), eines seiner anderen Dramen, behandelt ein historisches Thema und ist zugleich voller Referenzen auf die politischen Bedingungen seiner Zeit. In ihm macht er seinem Hass auf die Unterdrücker seines Landes Luft. Zusammen mit dem Drama Prinz Friedrich von Homburg , das zu seinen besten Werken zählt, wurde es erstmals 1821 von Ludwig Tieck in Kleists Hinterlassene Schriften veröffentlicht.

Bekannte Werke: Die Familie Schroffenstein (Trauerspiel, UA 1804) Penthesilea (Drama, 1807, UA 1876) Amphitryon (Komödie, 1807, UA 1899) Der zerbrochene Krug (Komödie, 1803, UA 1808) Das Kätchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe (Schauspiel, 1808, UA 1810) Die Hermannsschlacht (Schauspiel, 1808, veröffentlicht 1821, UA 1839)

Quellen: Projekt Gutenberg.de und Wikipedia

Gefährliche Liebschaften (2008)

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Handlung:

Die Marquise Isabelle de Merteuil und der Vicomte Sébastien de Valmont sind Meister in den amouröse Spielen, mit denen sich die gehobene französische Gesellschaft kurz vor der Französischen Revolution die Langeweile vertreibt, egal, welche Opfer sie kosten. Um sich an ihrem früheren Geliebten Gercourt zu rächen, schlägt Merteuil vor, dass Valmont dessen Braut, Cécile de Volanges, die Tochter ihrer Kusine, noch vor der Hochzeitsnacht verführt. Doch jener lehnt zunächst ab, erhofft er sich doch mit der Verführung der verheirateten Marie de Tourvel, die für ihre Tugendhaftigkeit bekannt ist, größeren Ruhm zu erwerben.

Als ihm dabei jedoch Madame de Volanges, die Mutter von Cécile, in die Quere kommt, rächt er sich, indem er die junge Cécile schwängert und gleichzeitig mit ihrem Geliebten, dem Ritter Danceny, ein doppeltes Spiel treibt. Marquise de Merteuil verfolgt inzwischen ihre eigenen Ziele, besonders als sie merkt, dass sich Valmont tatsächlich in Marie de Tourvel verliebt hat.

»Gefährliche Liebschaften« basiert auf dem Briefroman »Les Liaisons dangereuses« von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos (1741 bis 1803). Das Buch gilt als ein Hauptwerk der französischen Literatur des 18. Jahrhunderts und Sittengemälde des ausgehenden Ancien régime.

Die von der kultBurG gespielte Theaterfassung von Christopher Hampton (deutsche Übersetzung von Allissa und Martin Walser) war Grundlage für die bisher bekannteste Verfilmung des Stücks von Stephen Frears aus dem Jahr 1988 mit John Malkovich, Glenn Close, Michelle Pfeiffer, Uma Thurman und Keanu Reeves in den Hauptrollen.

Zusätzliche Informationen zur Rolle der Marquise de Merteuil Zusatzinfos

 

Besetzung:

Vicomte Sébastien de Valmont: Christian Pohl
Marquise Isabelle de Merteuil: Carolin Gündling
Cécile de Volanges: Hannah Jebe
Madame de Volanges: Carmen Reichenbach
Madame Marie de Tourvel: Ursula Stöckl
Madame de Rosemonde: Inge Mayer
Chevalier Danceny: Matthias Woltering
Diener: Pascal Träger, Rebekka Rüth

Regie: Josef Pömmerl
Regieassistenz: Christine Mareck-Brünnler

Fechtchoreografie: Emil Hartmann
Kostüme: Christine Mareck-Brünnler
Schminke: Claudia Neumann, Emilia Neumann
Haare: Renate Hörtel
Technik: Fabian Bott

     

Autor:

Choderlos de Laclos (* 18. Oktober 1741 in Amiens; † 5. September 1803 in Tarent) war ein französischer Offizier und Schriftsteller. Laclos, wie er in Literaturgeschichten schlicht heißt, verdankt seinen Ruhm einem einzigen Buch, dem Briefroman „Gefährliche Liebschaften“ (Originaltitel: Les Liaisons dangereuses) von 1782, der als einer der besten französischen Romane des 18. Jahrhunderts gilt.

In diesem eigentlich als Attacke gegen den Hoch- und Hofadel gedachten Roman treiben zwei als Prototypen der aristokratischen Libertinage vorgestellte Figuren, nämlich ein altadeliger Vicomte und eine altadelige Marquise, zwei neuadelige Frauen, die die Liebe nicht als bloßes Spiel, sondern als Ernst betrachten, getäuscht und enttäuscht in den Tod bzw. ins Kloster. Da Laclos sich aber unvermerkt auch mit seinen als hochintelligent und souverän konzipierten Bösewichten identifiziert und auch sie als unwillentlich liebend und damit als schließlich getäuscht und enttäuscht darstellt, gerät sein Roman zu einem Meisterwerk der psychologischen Analyse, das auch heute noch faszinieren kann.

Laclos empfand als Neuadliger seine nur schleppend voranschreitende Offizierskarriere als Sackgasse und fühlte sich benachteiligt durch den königlichen Erlass von 1774, der die obersten Offiziersränge allen Personen verschloss, die nicht mindestens in vierter Generation adelig waren. Aus diesem tief gehegten Groll entstand sein erfolgreichstes Werk. Zwar formuliert der Autor im Vorwort die eindeutig moralische Absicht, seine Leser und vor allem junge Leserinnen vor den unkontrollierbaren Folgen der hedonistisch-laxen adeligen Liebes- und Sexualmoral, der Libertinage, zu warnen, und er bestraft auch pflichtgemäß die beiden Bösen, doch wurden die Liaisons bis weit ins 19. Jahrhundert meist als ein unmoralischer, ja pornografischer Text gelesen und missverstanden und dementsprechend immer wieder verboten.

Die Erstausgabe der Liaisons erschien am 23. März 1782. Innerhalb nur eines Monats war die gesamte Auflage von 2.000 Exemplaren verkauft und waren Nachdrucke nötig. Der Roman ist seitdem jederzeit (wenn öfters auch nur unter der Hand) im Buchhandel erhältlich gewesen und ist heute sowohl in illustrierten Liebhaberausgaben wie auch als Taschenbuch im Handel.

Laclos selbst wurde nach dem erfolgreichen, zugleich allerdings einen Skandal auslösenden Erscheinen des Buches auf einen erneut wenig attraktiven Posten in La Rochelle versetzt (1783). Hier schwängerte er 1784 die Tochter eines höheren Beamten und begann einen eher skeptischen Traktat über die Verbesserungsmöglichkeiten der Frauenerziehung. Diesen stellte er aber nicht fertig, nachdem er Vater geworden war und danach auch geheiratet hatte.

1788 nahm er seinen Abschied als Offizier und wurde Sekretär von Herzog Louis-Philippe-Joseph d’Orléans, “Philippe Egalité”, dem Vater des späteren “Bürgerkönigs” Louis-Philippe. In dessen Diensten bzw. im Zusammenhang mit seinen eigenen politischen Ambitionen während der Revolution verfasste Laclos 1789-91 diverse politische Schriften. 1792 diente er dem Revolutionsregime zunächst als Verbindungsoffizier und wurde dann zum General befördert. 1793, im Jahr der Schreckensherrschaft, geriet auch er in Haft und in Köpfungsgefahr. 1794 rettete und befreite ihn der Sturz des Diktators Robespierre. 1799 schloss Laclos sich dem neuen starken Mann Napoleon an und wurde erneut General, wobei er 1800 bei der Rheinarmee zum ersten Mal real an Kriegshandlungen teilnahm.

Er starb mit 62 in Tarent im Hauptquartier der französischen Süditalienarmee an einer Darminfektion. Sein Grab wurde offenbar nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft zerstört.

(Quelle: www.wikipedia.de)

Gespensterpark

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Handlung:

Eigentlich wollten Max und Sophie nur ihr Taschengeld aufbessern. Der Job als Gärtnergehilfen scheint dafür ideal. Doch schon bald merken sie, dass es in dieser Burg nicht ganz mit rechten Dingen zugeht. Das Abenteuer beginnt, als sie mit dem Flaschengeist Salabim und dem Steinerweicher Huhu die Allee der Träume betreten und in die verwunschene Welt der magischen Geschöpfe eintauchen.

Gruselig-spannende Unterhaltung für kleine Theaterbesucher. Als Vorlage diente die populäre Buchreihe Gespensterpark.

 

Besetzung:

Max (Junge auf Ferienjobsuche): Maria Fleschhut
Sophie (mit Max auf Jobsuche) : Maria Hofmann
Amadeus Hartriegel (Verwalter des Gespensterparks): Egon Pichl
Huhu (Steinerweicher): Stefka Huelsz-Träger (Stimme)
Salabim (Lampengeist): Manfred “Tschang” Jung
Jonathan von Fleuch (Erbe des Schlossbesitzers ???): Heike Bösebeck
Kaan (Vorsitzender des Geheimen Rates): Christiane Köster
Albrun (Mitglied des Geheimen Rates): Christine Mareck-Brünnler
Technik: Ute Koopmann, Robert Schön
Regie: Stefka Huelsz-Träger

     

Autor:

Marliese Arold (* 1958 in Erlenbach am Main) ist eine deutsche Kinder- und Jugendbuchautorin. Sie studierte Bibliotekwesen in Stuttgart und arbeitet seit 1958 als freie Schriftstellerin. Für Kinder und Jugendliche Geschichten ausdenken und aufschreiben ist für sie das Schönste.

Marliese Arold wurde als jüngstes von drei Kindern geboren. Mit 8 Jahren schrieb sie ihre ersten Gedichte und mit zwölf ihren ersten Kriminalroman. Zu ihren Lieblingsbüchern gehörten Die Rote Zora und ihre Bande von Kurt Held und die Abenteuergeschichten von Frederica de Cesco. Daneben zeichnete sie gerne und war fasziniert von Expeditionsberichten über fremde Länder und Tiere.

Nach dem Abitur heiratete sie und studierte zusammen mit ihrem Mann an der Fachhochschule für Bibliothekswesen in Stuttgart mit dem besonderen Schwerpunkt Kinderbibliothek. 1980 zog sie wieder zurück nach Erlenbach und widmete sich verstärkt dem Schreiben. Mit ihren ersten Veröffentlichungen wurde sie 1983 schließlich zur hauptberuflichen Autorin für Kinder- und Jugendbücher. Im selben Jahr kam ihre Tochter zur Welt und zwei Jahre später ihr Sohn.

Heute lebt Marliese Arold mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Erlenbach. Sie hat inzwischen über 170 Bücher geschrieben, die in bis zu elf Sprachen übersetzt wurden. Dabei behandeln ihre Bücher oftmals Probleme, mit denen sich Jugendliche im Alltag konfrontiert sehen. So recherchierte sie ab 1994 intensiv zu Themen wie Magersucht, Ecstacy, Aids (,Ich will doch leben’) und zuletzt das Leben türkischer Frauen in Deutschland (,so frei wie ihr?’). Dieses literarische Engagement brachte Arold 1998/99 den 3. Platz der Moerser-Jugendbuch-Jury ein.

Quelle: Wikipedia