Das Käthchen von Heilbronn

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Handlung:

Was ist das für ein eigenartiges Mädchen, dieses Käthchen, das den Grafen Wetter von Strahl verfolgt, seit er bei ihrem Vater, dem Waffenschmied Theobald, in Heilbronn seine Rüstung richten ließ? Obwohl sie ihn nur kurz gesehen hat, ist sie wie besessen von ihm und folgt ihm auf Schritt und Tritt. Vater Theobald ist dies mehr als unheimlich und er findet nur eine Erklärung: Graf Wetter hat sein Käthchen verhext! Deshalb wird der Graf vor ein Femegericht geladen und muss sich vom Vorwurf der Zauberei reinwaschen. Doch das scharfe Kreuzverhör des Mädchens ergibt, was jeder längst ahnt. Käthchen folgt dem Grafen freiwillig und hat sich so sehr in ihn verliebt, ist ihm dermaßen ergeben, dass sie sich seinen Anweisungen beugt und zum Vater zurückkehrt.

Der Graf fühlt sich ebenfalls auf geheimnisvolle Art zu dem Bürgermädchen hingezogen. Ihm ist jedoch im Traum die Tochter eines Kaisers als Braut verheißen worden und er wähnt hinter dieser Prophezeiung die reiche und schöne Kunigunde von Thurneck, die über die geplante Vermählung mit dem Grafen jedoch lediglich an seine Ländereien kommen will. Ein Brand auf Kunigundes Burg wird von der Adligen genutzt um das lästige Käthchen endgültig los zu werden: sie schickt das Mädchen ins Feuer, um ein Bildnis des Grafen aus den lodernden Flammen zu holen. Wird Käthchen diese Feuerprobe überstehen?

Dieses romantische Ritterschauspiel von Kleist eignet sich für Jung und Alt, denn der Dichter stellt die raue Welt der Vernunft mit ihren Standesdünkel und Intrigen dem von Käthchen gelebten Traum gegenüber. So wird die Realität durch die Unbeirrbarkeit, mit der Käthchen der Stimme ihres Herzens folgt, gebeugt und märchenhaft erfüllt sich ihr Traum.

Mit einem großen Ensemble entführt Sie die KultBurG in die Welt von Kleist, wo starke Frauen die Echtheit von Gefühlen instinktiv und unverstellt erkennen.

 

Besetzung:

Friedrich Wetter, Graf von Strahl: Heiko Bozem
Gräfin Helena, seine Mutter: Gabi Wittemann
Eleonore, ihre Nichte : Christiane Köster
Ritter Flammberg, des Grafen Vasall : Roger Kihn
Gottschalk, sein Knecht : Manfred “Tschang” Jung
Brigitte, Haushälterin im gräflichen Schloss : Maria Schiller
Kunigunde von Thurneck : Barbara Vogel-Hohm
Rosalie, ihre Kammerzofe : Nicole Bozem
Sybille, deren Stiefmutter : Maria Schiller
Theobald Friedeborn, Waffenschmied aus Heilbronn : Uwe Schramm
Käthchen, seine Tochter : Katharina Wilz
Maximilian, Burggraf von Freiburg: Egon Pichl
Georg Waldstätten, sein Freund : Josef Pömmerl
Schauermann :Carmen Reichenbach
Ritter Wetzlaf: Christiane Köster
Rheingraf v. Stein, Verlobter Kunigundes: Andreas Blaha
Friedrich von Herrnstadt, des Rheingrafs Freund : Lothar Gündling
Eginhardtvon der Wart, des Rheingrafs Freund : Helmut Schneider
Graf Otto von der Flühe, Rat des Kaisers und Richter des heimlichen Gerichts : Roger Kihn
Wenzel v. Nachtheim, Rat des Kaisers und Richter des heimlichen Gerichts: Christiane Köster
Hans von Bärenklau, Rat des Kaisers und Richter des heimlichen Gerichts: Egon Pichl
Köhlerin: Gabi Wittemann
Kunigundes Tanten: Vroni Hanakam und Dagmar Muszik
Nachtwächterin: Martina Bitz
Köhlerkind, Diener : Jana Wonschik
Herren von Thurneck: Chor
Kaiser: Roland Kilchenstein
Gebhardt: Robert Schön
Cherub: Petra Herzog
Häscher, Knechte und Volk: Chor kultBurG-Raben: Anneliese Sauer, Renate Bessenbacher, Elfriede Reinhart, Marlene Kilchenstein, Marion Emmert, Stefanie Hein, Hildegard Höfler, Claudia Bretthauer, Karl-Heinz Bretthauer, Gerlinde Pfetzing
Chorleitung: Jürgen Wahl

Regie: Uschi Jebe
Assistentin: Sandra Majewski

Souffleuse: Andrea Munder
Kostüme: Barbara Vogel-Hohm
Kampfchoreographie, Ausstattung: Emil Hartmann
Licht: Jakob Flörchinger

     

Autor:

Heinrich von Kleist Geboren am 18.10.1777 in Frankfurt/Oder. Er kam nach dem frühen Tod des Vaters 1788 in das Haus des Predigers S. Cartel und besuchte das französische Gymnasium. 1792 trat er in das Potsdamer Garderegiment ein. Kleist nahm am Rheinfeldzug (1796) teil, wurde Leutnant (1797) und schied 1799 freiwillig aus dem Dienst aus. Dann studierte er Philosophie, Physik, Mathematik und Staatswissenschaft in Frankfurt/O. (1799/1800). Zwischen 1802 und 1803 lebte er in Weimar bei Wieland , wo er auch Goethe und Schiller kennenlernte. 1804 trat er in den preußischen Staatsdienst ein. Er wurde 1807 in Berlin als vermeintlicher Spion festgenommen. 1807-1809 war er in Dresden, wo er mit Tieck verkehrte und mit A. Müller den “Phöbus” herausgab. 1810 gab er mit A. Müller die “Berliner Abendblätter” heraus, die schon kurz darauf wegen Zensurschwierigkeiten eingestellt werden mußten. Ohne literarischen Erfolg, an menschlichen Bindungen zweifelnd und über die politische Lage verzweifelt, nahm er sich am 21.11.1811 gemeinsam mit der unheilbar kranken Henriette Vogel am Wannsee das Leben, indem er erst sie und dann sich erschoss.

Kleists ganzes Leben war erfüllt vom ruhelosen Streben nach idealem und trügerischem Glück, und dies spiegelt sich in seinem Werk wider. Erfolgreicher als seine Tragödien war damals sein romantisches Schauspiel Das Käthchen von Heilbronn, oder Die Feuerprobe 1808, ein poetisches Drama voll von Rätseln und mittelalterlichem Treiben, das seine Popularität bewahrt hat. Im Komödienfach machte sich Kleist einen Namen mit Der zerbrochne Krug. Die Hermannsschlacht (1809), eines seiner anderen Dramen, behandelt ein historisches Thema und ist zugleich voller Referenzen auf die politischen Bedingungen seiner Zeit. In ihm macht er seinem Hass auf die Unterdrücker seines Landes Luft. Zusammen mit dem Drama Prinz Friedrich von Homburg , das zu seinen besten Werken zählt, wurde es erstmals 1821 von Ludwig Tieck in Kleists Hinterlassene Schriften veröffentlicht.

Bekannte Werke: Die Familie Schroffenstein (Trauerspiel, UA 1804) Penthesilea (Drama, 1807, UA 1876) Amphitryon (Komödie, 1807, UA 1899) Der zerbrochene Krug (Komödie, 1803, UA 1808) Das Kätchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe (Schauspiel, 1808, UA 1810) Die Hermannsschlacht (Schauspiel, 1808, veröffentlicht 1821, UA 1839)

Quellen: Projekt Gutenberg.de und Wikipedia