Der Nackte Wahnsinn

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Handlung:

„Von hinten war es komischer als von vorne“, befand Autor Michael Frayn, als er von der Seitenbühne aus der Aufführung eines seiner erfolgreichen Stücke zusah, und schrieb daraufhin mit seiner raffiniert konstruierten, turbulenten Farce „Der nackte Wahnsinn“ die Kultkomödie schlechthin.

Hier wird Theater gezeigt, wie es im Scheinwerferlicht nie zu sehen ist: chaotisch, panisch und am Rande des Nervenzusammenbruches. Ein Theaterensemble während der Generalprobe für das aufzuführende Stück: Jeder bemüht sich, Ordnung in den Ablauf zu bringen – denn immerhin stehen Lohn und Brot auf dem Spiel – doch je größer die Bemühungen sind, desto größer wird das Chaos. Was schief gehen kann, geht schief. Der Text sitzt noch nicht, die Requisiten funktionieren nicht und zu allem Überfluss stehen den Akteuren auch noch ihre eigenen Beziehungen und Marotten im Weg. Wild und entschlossen improvisieren die Darsteller gegen die Widrigkeiten, auch wenn der eine durch konstante Schusseligkeit brilliert, jede Pointe nach ihrem psychologischen Hintergrund von einem anderen Kollegen bis aufs Kleinste erörtert werden muss und auch schon mal lieber zum Flachmann anstatt zum Textbuch gegriffen wird. Gottergeben und beharrlich hält der Regiesseur den Hühnerhaufen zusammen und steuert das Schiff gegen den Sturm.

Michael Frayns irrwitziger Theaterspaß gewährt tiefe Einblicke in das schillernde Leben auf den Brettern, die bekanntlich die Welt bedeuten. Mehr Tempo, mehr Irrwitz, mehr Chaos – mehr Theater geht nicht!

 

Besetzung:

Dotty Otley/Mrs. Clackett: Anni Christ-Dahm
Garry Lejeune/Roger Tramplemain: Roger Kihn
Brooke Ashton/Vicky: Heike Wissel
Frederick Fellowes/Philip Brent/Scheich: Florian Zimmer
Belinda Blair/Flavia Brent: Sandra Alig
Selsdon Mowbray/Einbrecher: Manfred (Tschang) Jung
Regisseur: Uwe Schramm
Inspizient und Bühnenmeisterin/Kim Allgood: Gabi Wittemann
Regieassistentin/Poppy Norton-Taylor: Carolin Gündling

     

Autor:

Michael Frayn (* 8. September 1933 in London) ist ein englischer Schriftsteller. Während des Wehrdienstes erlernte Frayn die russische Sprache und arbeitete als Dolmetscher. Anschließend studierte er in Cambridge russische und französische Literatur und war am Institut für Philosophie tätig.

Vom Ende der 1950er-Jahre bis etwa 1965 war er Journalist; seither ist er als freier Schriftsteller tätig. 1957-62 schrieb er für den Manchester Guardian, danach ging er für den Observer als Korrespondent nach Schweden, Israel, Japan und Kuba. Er schrieb Romane und ab der Mitte der Siebziger Jahre auch für die Bühne. Die Farce “Der nackte Wahnsinn” (im Original “Noises Off”, uraufgeführt 1982) ist sein bekanntestes Stück. Was scheinbar mit großer Leichtigkeit daherkommt, war für Frayn dramaturgische Schwerstarbeit. Das Stück hat ihn zwei volle Jahre Arbeit gekostet. 1992 wurde es von Kultregisseur Michael Bogdanovich mit Michael Caine in der Rolle des Regisseurs verfilmt.

Seine letzten beiden Stücke Copenhagen (1998) und Demokratie (2004) beschäftigen sich mit der neueren deutschen Geschichte. “Copenhagen” (1998) ist ein Stück über ein Gespräch zwischen Niels Bohr und Werner Heisenberg, in dem es um die Beteiligung deutscher Atomphysiker an dem Bau einer Atombombe im 2. Weltkrieg ging. Im Mai 2004 kam “Demokratie”, ein Stück über Willy Brandt, im Renaissance-Theater in Berlin zur deutschen Uraufführung. Zuletzt erschien der hochgelobte Roman “Das Spionagespiel”.

Frayn gilt auch als renommierter Übersetzer von Tolstoj und Tschechow.