Gefährliche Liebschaften (2008)

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Handlung:

Die Marquise Isabelle de Merteuil und der Vicomte Sébastien de Valmont sind Meister in den amouröse Spielen, mit denen sich die gehobene französische Gesellschaft kurz vor der Französischen Revolution die Langeweile vertreibt, egal, welche Opfer sie kosten. Um sich an ihrem früheren Geliebten Gercourt zu rächen, schlägt Merteuil vor, dass Valmont dessen Braut, Cécile de Volanges, die Tochter ihrer Kusine, noch vor der Hochzeitsnacht verführt. Doch jener lehnt zunächst ab, erhofft er sich doch mit der Verführung der verheirateten Marie de Tourvel, die für ihre Tugendhaftigkeit bekannt ist, größeren Ruhm zu erwerben.

Als ihm dabei jedoch Madame de Volanges, die Mutter von Cécile, in die Quere kommt, rächt er sich, indem er die junge Cécile schwängert und gleichzeitig mit ihrem Geliebten, dem Ritter Danceny, ein doppeltes Spiel treibt. Marquise de Merteuil verfolgt inzwischen ihre eigenen Ziele, besonders als sie merkt, dass sich Valmont tatsächlich in Marie de Tourvel verliebt hat.

»Gefährliche Liebschaften« basiert auf dem Briefroman »Les Liaisons dangereuses« von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos (1741 bis 1803). Das Buch gilt als ein Hauptwerk der französischen Literatur des 18. Jahrhunderts und Sittengemälde des ausgehenden Ancien régime.

Die von der kultBurG gespielte Theaterfassung von Christopher Hampton (deutsche Übersetzung von Allissa und Martin Walser) war Grundlage für die bisher bekannteste Verfilmung des Stücks von Stephen Frears aus dem Jahr 1988 mit John Malkovich, Glenn Close, Michelle Pfeiffer, Uma Thurman und Keanu Reeves in den Hauptrollen.

Zusätzliche Informationen zur Rolle der Marquise de Merteuil Zusatzinfos

 

Besetzung:

Vicomte Sébastien de Valmont: Christian Pohl
Marquise Isabelle de Merteuil: Carolin Gündling
Cécile de Volanges: Hannah Jebe
Madame de Volanges: Carmen Reichenbach
Madame Marie de Tourvel: Ursula Stöckl
Madame de Rosemonde: Inge Mayer
Chevalier Danceny: Matthias Woltering
Diener: Pascal Träger, Rebekka Rüth

Regie: Josef Pömmerl
Regieassistenz: Christine Mareck-Brünnler

Fechtchoreografie: Emil Hartmann
Kostüme: Christine Mareck-Brünnler
Schminke: Claudia Neumann, Emilia Neumann
Haare: Renate Hörtel
Technik: Fabian Bott

     

Autor:

Choderlos de Laclos (* 18. Oktober 1741 in Amiens; † 5. September 1803 in Tarent) war ein französischer Offizier und Schriftsteller. Laclos, wie er in Literaturgeschichten schlicht heißt, verdankt seinen Ruhm einem einzigen Buch, dem Briefroman „Gefährliche Liebschaften“ (Originaltitel: Les Liaisons dangereuses) von 1782, der als einer der besten französischen Romane des 18. Jahrhunderts gilt.

In diesem eigentlich als Attacke gegen den Hoch- und Hofadel gedachten Roman treiben zwei als Prototypen der aristokratischen Libertinage vorgestellte Figuren, nämlich ein altadeliger Vicomte und eine altadelige Marquise, zwei neuadelige Frauen, die die Liebe nicht als bloßes Spiel, sondern als Ernst betrachten, getäuscht und enttäuscht in den Tod bzw. ins Kloster. Da Laclos sich aber unvermerkt auch mit seinen als hochintelligent und souverän konzipierten Bösewichten identifiziert und auch sie als unwillentlich liebend und damit als schließlich getäuscht und enttäuscht darstellt, gerät sein Roman zu einem Meisterwerk der psychologischen Analyse, das auch heute noch faszinieren kann.

Laclos empfand als Neuadliger seine nur schleppend voranschreitende Offizierskarriere als Sackgasse und fühlte sich benachteiligt durch den königlichen Erlass von 1774, der die obersten Offiziersränge allen Personen verschloss, die nicht mindestens in vierter Generation adelig waren. Aus diesem tief gehegten Groll entstand sein erfolgreichstes Werk. Zwar formuliert der Autor im Vorwort die eindeutig moralische Absicht, seine Leser und vor allem junge Leserinnen vor den unkontrollierbaren Folgen der hedonistisch-laxen adeligen Liebes- und Sexualmoral, der Libertinage, zu warnen, und er bestraft auch pflichtgemäß die beiden Bösen, doch wurden die Liaisons bis weit ins 19. Jahrhundert meist als ein unmoralischer, ja pornografischer Text gelesen und missverstanden und dementsprechend immer wieder verboten.

Die Erstausgabe der Liaisons erschien am 23. März 1782. Innerhalb nur eines Monats war die gesamte Auflage von 2.000 Exemplaren verkauft und waren Nachdrucke nötig. Der Roman ist seitdem jederzeit (wenn öfters auch nur unter der Hand) im Buchhandel erhältlich gewesen und ist heute sowohl in illustrierten Liebhaberausgaben wie auch als Taschenbuch im Handel.

Laclos selbst wurde nach dem erfolgreichen, zugleich allerdings einen Skandal auslösenden Erscheinen des Buches auf einen erneut wenig attraktiven Posten in La Rochelle versetzt (1783). Hier schwängerte er 1784 die Tochter eines höheren Beamten und begann einen eher skeptischen Traktat über die Verbesserungsmöglichkeiten der Frauenerziehung. Diesen stellte er aber nicht fertig, nachdem er Vater geworden war und danach auch geheiratet hatte.

1788 nahm er seinen Abschied als Offizier und wurde Sekretär von Herzog Louis-Philippe-Joseph d’Orléans, “Philippe Egalité”, dem Vater des späteren “Bürgerkönigs” Louis-Philippe. In dessen Diensten bzw. im Zusammenhang mit seinen eigenen politischen Ambitionen während der Revolution verfasste Laclos 1789-91 diverse politische Schriften. 1792 diente er dem Revolutionsregime zunächst als Verbindungsoffizier und wurde dann zum General befördert. 1793, im Jahr der Schreckensherrschaft, geriet auch er in Haft und in Köpfungsgefahr. 1794 rettete und befreite ihn der Sturz des Diktators Robespierre. 1799 schloss Laclos sich dem neuen starken Mann Napoleon an und wurde erneut General, wobei er 1800 bei der Rheinarmee zum ersten Mal real an Kriegshandlungen teilnahm.

Er starb mit 62 in Tarent im Hauptquartier der französischen Süditalienarmee an einer Darminfektion. Sein Grab wurde offenbar nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft zerstört.

(Quelle: www.wikipedia.de)