Baden gehn

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Handlung:

Die ganze Gesellschaft in einem Schwimmbad. Mit aktuellem politischen Bezug wird hier das pralle Leben in Deutschland karikiert. Auf dem Handtuch liegen die verhassten Renter, die vom Staat leben, der Deutschland untergrabende Schwarzarbeiter, der Türke, der noch was werden will und die deutschen Frauen nicht versteht, aber mit einer liiert ist, die perspektivsuchenden Arbeitslosen, die ihre Lage auf sehr verschiedene Arten meistern, das Au-pair Mädchen, das in deutschen Männern ihre Chance sieht, die Ossi, die die alten Zeiten zurück sehnt, der Aussteiger, der das Schwimmbad als seinen Lebensraum manifestiert hat und die Heranwachsenden, die sich mit all dem nicht identifizieren können. Jeder hat den vermeintlichen Schuldigen am Niedergang Deutschlands schon ausgemacht und bemerkt nicht, dass auch er selbst bereits im Visier der Anschuldigungen steht. Alle verbindet das Bestreben, einen schönen Tag in einem Schwimmbad zu erleben, das wegen Baufälligkeit bereits geschlossen ist und in dessen Becken schon lange kein Wasser mehr ist, und gemeinsam ist auch die Flucht vor der Polizei, die versucht, das Besuchsverbot des baufälligen Schwimmbades durchzusetzen. Ein köstlicher und auch noch musikalischer Blick auf Deutschland, wie ihn Kabarettisten nicht besser darstellen könnten.

 

Besetzung:

1. Bademeister: Judith Bösebeck
2. Bademeister: Vroni Hanakam
Ingela: Stefka Huelsz-Träger
Walter: Tschang Jung
Kati: Larissa Träger
Jessica: Isabell Ritter
Mira: Melissa Schäfer
John: Florian Zimmer
Sandra: Sandra Alig
Ergün: Andreas Blaha
Lutz: Hannah Jebe
Lea: Anne Werner
Leo: Heiko Bozem
Alex: Matthias Woltering
Markus Meier: Egon Pichl
Zwei Polizisten: Georg Heres und Martina Bitz
Regie: Uschi Jebe
Regieassistenz: Klaus Kolb
Musik: “Tube” (von der Musikschule Alzenau) Daniel Ritter, Jonas Mattern, Lisa Mattern, Julian Klotz, Benjamin Sauer, Franziska Munz

     

Autor:

Franziska Steiof, geboren 1962, ist seit 1990 als freie Regisseurin und Autorin tätig. Sie hat bereits über 40 Inszenierungen erarbeitet, unter anderen “norway.today” von Igor Bauersima an der Schillertheaterwerkstatt Berlin, die für den renommierten “Friedrich-Luft-Preis” nominiert wurde. Des Weiteren inszenierte sie in der Saison 2003/04 Thomas Birkmeirs “Peer Gynt” mit großem Erfolg im Werftparktheater der Städtischen Bühnen Kiel, eine Produktion, die zum Theaterfestival “Triangel” 2004 eingeladen ist. Als Autorin arbeitete sie – zusammen mit Volker Ludwig – an “Baden gehen”, einem Stück für das renommierte GRIPS-Theater in Berlin und schreibt “Schmetterling” für den u/hof Linz. Zuletzt inszenierte sie im November 2004 “Nelly Goodbye” von Lutz Hübner am Düsseldorfer Schauspielhaus. 2002 war Franziska Steiof Mitbegründerin der freien Gruppe “DeichArt”, die inzwischen zwei Eigenproduktionen hervorgebracht hat. Sie ist als Dozentin unter anderem am Hamburger Schauspielstudio Frese sowie am Psychologisch-Theologischen Institut Hamburg und in der Theater- und Spiel-Ausbildung der Arbeitsgemeinschaft Spiel und Theater tätig. Als Autorin wird sie vom Theater- StückVerlag Korn-Wimmer vertreten.

Volker Ludwig, bürgerlicher Name Eckart Hachfeld, wurde am 13.6.1937 als Sohn des Schriftstellers Dr. Eckart Hachfeld in Ludwigshafen geboren, wuchs in Thüringen auf und lebt seit 1952 in Berlin. Nach seinem Abitur 1957 studierte er neun Semester Germanistik und Kunstgeschichte in Berlin und München, daneben veröffentlichte er Kurzgeschichten und Satiren sowie Chansons und Sketche für Funk und Kabaretts (“Stachelschweine”, “die bedienten”, Studentenkabarett). Seit 1962 ist Ludwig freier Schriftsteller. Er schrieb die Texte für die Fernsehserie “Hallo Nachbarn” und zahlreiche Fernseh-Shows sowie Kabaretts (“Bügelbrett”, “Wühlmäuse”, “Kom(m)ödchen”, für Wolfgang Neuss u.a.). 1965 erfolgt die Gründung des “Reichskabarett Berlin”, für das er Haupttexter von acht Programmen bis 1971 ist. 1966 gründete er das “Theater für Kinder im Reichskabarett”, seit 1972 GRIPS Theater genannt, dessen Leiter er bis heute ist. Daneben schreibt Ludwig weiter Kabarett (“Scheibenwischer”, “Lach- und Schießgesellschaft” u.a.) und Songs für die Fernsehserien “Sesamstraße” und “Rappelkiste”. In EINE LINKE GESCHICHTE, die er zusammen mit D. Michel geschrieben hat, sind auch Texte aus früheren Programmen des Reichskabaretts eingegangen. 1969 und 1971 erhielt er den Brüder-Grimm-Preis, 1987 den Mülheimer Dramatikerpreis für LINIE 1. 1994 erhielt er die Carl-von-Ossietzky-Medaille, 1996 den 10. Deutschen Kulturpreis der Stiftung Kulturförderung und den Ehrenpräsidentenpreis des Weltverbandes der ASSITEJ 1996.