Archives 2010

Offene ImproWorkshops der kultBurG


Inhalt:

Improvisationstheater, Spiele zum Thema Gruppendynamik und Konzentration

Termin:

auf Anfrage

Leitung:

 

Ort:

kultBurG-Räume in Alzenau (ToJo)

Material:

bequeme Kleidung

Bemerkung:

Der Workshop ist gedacht für unsere Mitglieder und für Interessenten zum sich Treffen, Enstspannen, Spaß haben, Spielen. Vielleicht kommen sogar Mitglieder zum nur Zuschauen, damit die Akteure zum einen Publikum haben und zum anderen die Leute, die bisher Ressentiments bezüglich Impro-Aktionen hatten, davon zu überzeugen, dass Theaterarbeit auch mal einfach nur Spaß machen kann.

Teilnehmer:

 

Max. 12 Personen

 


 

Salz in Seelenwunden – MainEcho vom 01. März 2010

Kultburg: Packende Inszenierung von Sartres Drama »Geschlossene Gesellschaft« im Michelbacher Schlösschen

Alzenau-Michelbach  Bravo-Rufe und kräftiger Applaus belohnten am Freitagabend im Michelbacher Schlösschen die neueste Inszenierung des Alzenauer Theatervereins Kultburg.

Aufgeführt wurde das Drama »Geschlossene Gesellschaft« des französischen Schriftstellers und Philosophen Jean-Paul Sartre. Unter der Regie von Christine Mareck-Brünnler zeigten Caroline Gündling, Sandra Majewski, Frank Sommer und (in einer Nebenrolle) Jens Schneider eine packende schauspielerische Leistung, die weit über Laientheaterniveau hinausging. Zwei weitere Aufführungen am Samstag- und Sonntagabend folgten.

Keine Minute ist langweilig

»110 Minuten ohne Pause« – diese Information bot ein Schild vor dem Treppenaufgang zum Saal des Schlösschens. Und selbst die Rezensentin musste bei dieser Ankündigung schlucken. Doch 110 Minuten später stand fest: Keine Minute, keine Sekunde wurde langweilig, die Handlung von Sartres sogenanntem »Höllenstück« fesselte von Beginn an, die Akteure überzeugten mit beeindruckendem Spiel und sattelfestem Text – die Souffleuse musste kein einziges Mal einspringen.

Ein echtes Paradestück gelang dem Theaterverein mit diesem Stück. Leider blieben bei der Premiere etliche Plätze frei. Lag’s am Stück oder am Termin? Wie auch immer: Die Anwesenden wurden mit einem Theatererlebnis beschenkt, das seinesgleichen sucht. In ein beklemmendes Szenario versetzt der Autor sein Publikum. Ein Diener führt nacheinander drei neue Gäste in ein mit drei Sesseln, einem Tischchen mit einer Klingel und einem Podest mit einer Statue spärlich möbliertes »Hotelzimmer«.

Nach seinem Verschwinden lässt sich die Tür nicht mehr öffnen, die Klingel klingelt nicht mehr, das Licht lässt sich nicht löschen. Es ist endgültig klar: Die reiche Estelle (Caroline Gündling), die lesbische und hochintellektuelle Inès (Sandra Majewski) und der Journalist Garcin (Frank Sommer) sind tot und definitiv in der Hölle angekommen. Doch Folterinstrumente suchen die drei umsonst, denn die Folterknechte sind sie selbst, jeder quält den anderen mit seinen Fragen, seinem Verhalten, seinen Antworten.
Jeder von ihnen hat im übertragenen oder im realen Sinn eine Leiche im Keller, jeder hat in seinem Leben Menschen psychisch und physisch gequält, jeder gibt irgendwann im Laufe des Abends zu, warum er oder sie in der Hölle gelandet ist.

Inès weiß ein bisschen mehr über die anderen und kostet das sichtlich aus. Sie bohrt und stachelt und intrigiert, streut Salz in die offenen, weit klaffenden Seelenwunden und drückt es auch noch mit dem Zeigefinger tief hinein. Doch auch sie muss leiden. Denn drei ist eine schlechte Zahl für die Hölle. Die lesbische Inès und der notorische Ehebrecher Garcin interessieren sich beide für die schöne Estelle. Eifersucht und Begierde wechseln sich auf der Bühne ab. Bis Estelle Inès rasend vor Wut mit einem Messer töten will. Doch diese lacht ihr kalt ins Gesicht: »Was tust du – ich bin doch schon tot!«

»Die Hölle, das sind die anderen« muss Garcin am Schluss entsetzt erkennen. Dem Irrsinn nahe lachen und weinen die für immer in ihrem letzten Zimmer Vereinten und in Erwartung ihres nicht mehr menschlichen Daseins. »Also – machen wir weiter«, bestimmt Garcin resigniert – und das Licht im Schlösschen verlischt.

Alles wirkt tief empfunden

Das Trio Gündling, Majewski und Sommer spielt mit nachhaltiger Wirkung. Egal, ob auf der Bühne geschrien, geweint, geliebt oder gehasst wird – alles wirkt gelebt und in diesem Moment tief empfunden. Selbst die Nähe zum Publikum hemmt die Akteure nicht, einen wahren Seelen-Striptease hinzulegen. Wer am kommenden Wochenende Zeit hat, sollte sich das Stück mit dem Prädikat »Besonders wertvoll« auf keinen Fall entgehen lassen!

Doris Huhn

Irma la Douce

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Handlung:

Nestor Patou (Klaus Kolb) ist Flic. So nennt man in Frankreich die Polizisten. Nur Pech, das er bei einer Razzia im Rotlichtmilieu seinen eigenen Chef verhaften lässt. Doch lange ist Nestor nicht arbeitslos, denn durch Zufall wird er der Mec – so nennt man in Frankreich die Zuhälter – von Irma la Douce (Sandra Majewski), der Königin der Rue Casanova.

Nur ist Nestor kein richtiger Mec. Denn welcher Mec ist schon in seine Poule – so nennt man in Paris die Prostituieren – verliebt und eifersüchtig auf jeden ihrer Kunden. Da hat Nestor eines Tages die brillante Idee, selbst ihr bester Kunde zu werden. Als reicher Lord X verkleidet besucht er Irma – und verdient sich das Geld dazu nachts durch Knochenjobs in den Markthallen. Dabei hilft ihm der lebenserfahrene Kneipenwirt Moustache (Manfred Jung).

Doch Irma wird misstrauisch, was Nestor jede Nacht außer Haus treibt, und als sie ein neues Leben mit Lord X beginnen will, wird Nestor auch noch eifersüchtig auf sich selber. Am Ende wird Nestor wegen Mordes an seinem anderen Ich verhaftet und landet für 15 Jahre im Gefängnis – denn diese Geschichte würde ihm ja doch keiner glauben.

"Irma la Douce" ist keine sozialkritische Geschichte, sondern ein Märchen, das im Prostituiertenmilieu spielt. Als Musical hatte es am 11. November 1956 Premiere im Théatre Gramont in Paris. Geschrieben wurde es von Alexandre Breffort (Musik: Magueritte Monnot), der selber am meisten über den großen ja sogar internationalen Erfolg seines Stückes erstaunt war. Breffort: "Meine Heldin ist so typisch pariserisch, dass man sie eigentlich nicht einmal von Belleville nach Ménilmontant versetzen könnte!"

So richtig berühmt – und als Wort sogar ein Synonym für Prostituierte – wurde "Irma la Douce" jedoch 1963 durch den gleichnamigen Hollywod-Spielfilm von Regisseur Billy Wilder mit Jack Lemmon und Shirley MacLaine in den Hauptrollen. Die Komödie wurde Billy Wilders größter kommerzieller Erfolg.

Die Inszenierung des Alzenauer Theatervereins Kultburg (Regie: Josef Pömmerl) orientiert sich an diesem Film, der ein reines Drama ist und fast keine Musicalelemente mehr enthält. Einige Elemente wurden neu hinzu gefügt, so führt eine Kolonne Straßenkehrer durch die Handlung und auch der Schluss ist geändert. Doch wie jede Komödie – und jedes Märchen – hat auch "Irma la Douce" ein Happy End. Denn auch die unglaublichsten Geschichten können wahr sein. Und wenn sie nicht gestorben sind…

 

Besetzung:

Irma: Sandra Majewski
Nestor: Klaus Kolb
Moustache: Manfred "Tschang" Jung
Hippolyte: Heiko Bozem
Inspektor Levèfre: Peter Lubetzki
Strassenfeger: Gabi Wittemann, Nicole Bozem, Egon Pichl, Carmen Reichenbach
Lolita: Ursula Stöckl-Elsesser
Amazonen-Annie: Stefanie Elsesser
Kiki, die Kosakin: Moniera Romann
Mimi, die Maumau: Claudia Bross
Jojo, Kunde 1: Georg Heres (Juli), Josef Pömmerl (August)
Casablanca Charly, Kunde 2: Alfred Kolb
Pepe le Moco, Kunde 3: Christian Majewski
André, Polizist, Matrose, Priester: Stefan Rupprecht 
Inszenierung: Josef Pömmerl
Assistenz:

 

     

Autor:

1956 als Musical mit Musik von Marguerite Monnot, das Buch und die Liedertexte stammen von Alexandre Breffort.
1963 verfilmt von Billy Wilder mit Shirley McLaine und Jack Lemmon.

Witwendramen

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Handlung:

Eine schräge Hinterbliebenen Revue von Fitzgerald Kusz

„Ich brauch kein Mann, ich brauch  ne Gehhilfe!“

Gibt es ein Leben nach dem Tod des Ehegatten und wenn ja, wie sieht es aus? Dies ist die zentrale Frage in dem skurril makabren Paradestück des fränkischen Meisters des schwarzen Humors. „Ohne Mann biste doch nix wert“ oder doch? In seiner gekonnt bissigen, satirischen Art lässt Kusz die Witwen in immer wieder neue Rollen schlüpfen, wobei die Trauernden ebenso zu Wort kommen wie die Einsamen und diejenigen, die froh sind, ihn endlich los zu sein. Manch eine hätte wohl auch gerne wieder einen, aber der Richtige war noch nicht dabei. So geht der Alltag weiter im Wartezimmer, im Treppenhaus, beim Fitnesstraining, im Park oder auf dem Friedhof. Mal wird der Verblichene posthum verbal geschändet, mal im Schein der Verklärung auf’s Podest gehoben, ansonsten bleibt immer noch die Flucht in eine neue Krankheit. Zwischen Komik und Tragik geben 5 wilde Witwen Einblick in die Höhen und Tiefen der männerbefreiten Existenz.

 

Besetzung:

1. Witwe:  Marianne Hofmann
2. Witwe:  Anni Christ-Dahm
3. Witwe:  Maria Fleschhut
4. Witwe:  Maria Schiller
5. Witwe:  Britta Olbrich
Inszenierung: Anni Christ-Dahm
Assistenz:  Christiane Köster

     

Autor:

Fitzgerald Kusz (*17.November 1944 in Nürnberg), lebt und arbeitet in Nürnberg/Bayern

Stationen u.a.: Studium Anglistik, Germanistik in Erlangen. Vorübergehend “assistent teacher” in Nuneaton/England. Verheiratet. Drei Kinder. Bis 1982 Lehrer in Nürnberg. Seither Freier Schriftsteller.

Intensive Beschäftigung mit der fränkischen Mundart – Sprache als Klang. Arbeitsgebiete: Mund-Art-Lyrik, Haiku, Theaterstück, Hörspiel, Übersetzung, Kritik

Auszeichnungen/Ehrungen/Preise (Auswahl): Literatur-Förderpreis der Stadt Nürnberg (1974). Hans-Sachs-Preis (1975). Gerhart-Hauptmann-Stipendium der Freien Volksbühne, Berlin (1977). Wolfram-von-Eschenbach-Preis (1983). Staatlicher Förderpreis für Schriftsteller des Landes Bayern (1984). Kulturpreis der Stadt Nürnberg (1988). Bundesverdienstkreuz (1992). Friedrich-Baur-Preis für Literatur (1998). Verdienst-Medaille “Pro Meritis”, München (1998). – Mitglied im P.E.N. und im VS. Veröffentlichungen (Auswahl): Beherzigungen, Gedichte (1968, Mainstraßenpresse). Peter grüßt Micki, Hörspiel (1976, SR). Stücke aus dem halben Leben, Theaterstücke (1987, Verlag der Autoren). Bräisäla, Gedichte (1990, Hugendubel-Verlag). Hobb, Gedichte (1994). Schdernla, Gedichte (1996, ars vivendi). Du,horch, Geschichten+Szenen (1997, ars vivendi). Schweich,Bou/Schweig Bube, Theaterstück (1999, ars vivendi). Burning Love, Tragödie. Wouhii, Lesebuch (2002, ars viviendi).

Geschlossene Gesellschaft

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Handlung:

Auf ewig: “Die Hölle, das sind die anderen

Drei Personen, die im Leben einander nie begegnet sind, treffen als “Abwesende” in einem Hotel aufeinander: das ist die Hölle! Ohne Hunger, ohne Privatsphäre, ohne Schlaf, dort wo das Licht ewig brennt.

Garcin, der Journalist, Ines, die Postangestellte und Estelle, die eitle Gattin – sie alle haben ihre verdammte Vergangenheit. Auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, beginnt der Höllentanz.

 

Besetzung:

Estelle: Carolin Gündling
Ines: Sandra Majewski
Garcin: Frank Sommer
Kellner : Jens Schneider

Regie: Christine Mareck-Brünnler

Kostüme: Barbara Vogel-Hohm
Ausstattung: Christine Mareck-Brünnler
Maske: Claudia und Emilia Neumann
Grafik/Layout: Sandra Majewski

     

Autor:

Jean-Paul Sartre (* 21. Juni 1905 in Paris; † 15. April 1980 ebenda) war ein französischer Schriftsteller und Philosoph. Der politisch engagierte Verfasser zahlreicher Romane, Erzählungen, Dramen, Essays und philosophischer Werke gilt als Vordenker und Hauptvertreter des Existentialismus und als der repräsentative französische Intellektuelle des 20. Jahrhunderts. Seit seinem 25. Lebensjahr war er mit Simone de Beauvoir auf Liebe und gegenseitigem tiefen Respekt beruhend fest verbunden.

Sartre wurde in Paris als Sohn des Marineoffiziers Jean-Baptiste Sartre (1874–1906) geboren. Der Vater starb schon 15 Monate nach seiner Geburt. Seine Mutter Anne-Marie (1882–1969), geb. Schweitzer, die väterlicherseits deutsch-elsässischer Abstammung und eine Cousine Albert Schweitzers war, zog als junge Witwe zurück zu ihren Eltern. Dort wuchs Sartre unter dem Einfluss seines Großvaters Charles Schweitzer auf.

Philosophisch begann Sartre, der sich in der Familie seines Großvaters und dann seines Stiefvaters immer „überzählig“ bzw. überflüssig (etre de trop) gefühlt hatte, eine „Theorie der Kontingenz“ zu entwickeln, gemäß der das menschliche Leben ein Zufallsprodukt sei und nicht unbedingt einen von höheren Mächten verbürgten Sinn habe.

Die Bedeutung der Anderen: Um irgendeine Wahrheit über mich zu erfahren, muss ich mich im Anderen spiegeln können. Der Andere ist für die Erkenntnis, die ich von mir selber habe, unentbehrlich. Die Entdeckung meines Innersten enthüllt mir zugleich den Anderen als eine mir gegenüberstehende Freiheit. Man wählt im Angesicht der Anderen und man wählt sich im Angesicht der Anderen. Sartre zeigt in einer Analyse des Angeblicktwerdens („Der Blick“ in: Das Sein und das Nichts), wie ich dem Urteil des Anderen unterworfen bin: Der Andere als das konkurrierende Bewusstsein, das mich als An-sich betrachtet, das mich (in einem bestimmten Moment oder gegebenenfalls in meiner Rolle) festlegt.

Quelle: Wikipedia

Die Welle

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Handlung:

Mr. Ross hat seinen Schülern einen Film über das Dritte Reich und die Vernichtung der Juden gezeigt und merkt, dass er die Fragen seiner Klasse nicht wirklich überzeugend beantworten kann.

„Warum hat keiner versucht den Holocaust zu verhindern?“

„Niemand folgt doch blind solchen Befehlen!“

„Was geht mich das denn heute noch an?“

Nun versucht Mr. Ross, seinen Schülern begreiflich zu machen, was da in Deutschland passiert ist, indem er sie zum Teil eines Experiments macht: Er lässt seine Klasse durch Rituale, Sprüche und Symbole ein starkes Gemeinschaftsgefühl erleben, vermittelt Disziplin als eine Tugend, die die Leistungsbereitschaft steigert. Seine Schüler gehen auf das Experiment ein, identifizieren sich zusehends damit – die „Welle“ entsteht. Selbst Laurie, die zunächst skeptisch ist, muss zugeben, dass Konzentration und Leistungsbereitschaft der Klasse sich verbessert haben, dass ihr Freund David sich endlich einmal nicht nur für Fußball und Computer interessiert. Vor allem Robert, bisher verlachter Außenseiter innerhalb der Klasse, identifiziert sich mit der „Welle“ und findet dadurch eine neue Position innerhalb der Gruppe. Selbst Mr. Ross erliegt der Faszination seines Experiments, denn aus einem wilden Haufen unmotivierter und uninteressierter Schüler wird eine konzentrierte Klasse, die sich begeistern und führen lässt. Bald aber wird der Gemeinschaftsgeist zum Gruppenzwang, führt die Forderung nach Disziplin zum Aufruf nach bedingungsloser Unterordnung, werden Kritiker der „Welle“ als Feinde gebrandmarkt. Nun ist klar: das Experiment geht zu weit und muss gestoppt werden.

Im Vorwort zu seinem Theaterstück erinnert Reinhold Tritt daran, dass die Geschichte, die er erzählt, auf einem Vorfall beruht, der sich im Jahr 1967 an der Cubberley Highschool im kalifornischen Palo Alto tatsächlich ereignete. Ein junger Lehrer, Ron Jones, bekam damals die gleichen Fragen gestellt wie Mr Ross, auch er ließ seine Schüler Teil eines Experiments werden. Einige Jahre nach dem Experiment dokumentierte Ron Jones seine Erfahrungen in dem Bericht „The Third Wave“, der dann Ausgangspunkt für Morton Rhues Roman „Die Welle“ wurde.

Das „Welle“- Ensemble:
Die Schulklasse wird gespielt von der Gruppe der KultBurg-Teens, die durch ein jugendliches Mitglied des KultBurG-Ensembles und zwei Gastspieler aus dem Grundkurs „Dramatisches Gestalten“ am SGA verstärkt wird. Die Erwachsenenrollen spielen Stammspieler der KultBurG- Gruppe.

 

Besetzung:

Ben Ross, der Lehrer: Uwe Schramm
Christie Ross, seine Frau: Christiane Köster
Direktor Owens: Klaus Kolb
Laurie Saunders: Julia Schauer
David Collins: Alexander Munz
Robert Billings: Steffen Edlinger
Brian Miller: Jens Bott
Brad Marlowe: Hannah Jebe
Amy Smith: Isabella Reichenbach
Andy Block: Sandra Englert
Andrea White: Stella Muthorst
Janet Baker: Kira Heininger

Leitung: Uschi Jebe und Gertrud Englert-Schauer

     

Autor:

Reinhold Tritt: Von 1978-1982 als Schauspieler an der Bühne Düsseldorf  auch in zahlreichen Eigenproduktionen sowie als Regisseur am Jungen Ensemble tätig. Als Autor macht er sich u. a. mit den Stücken DIE WELLE, DOPPELTOD und ZERO einen Namen. Das Stück DIE WELLE, vom Autor 1987 selbst inszeniert, wird  Stück der Saison in  der deutschen Bühne und bringt dem Autor den Förderpreis des Kulturamts Düsseldorf ein. Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler, Regisseur und Autor hat Tritt einen beruflichen Hintergrund als diplomierter Sozialpädagoge und arbeitet heute vornehmlich als Heilpraktiker und Psychotherapeut mit der Spezialisierung für Tanz- und Theater-Therapie.

Quelle: Verlag Autoren Agentur

Leonce und Lena

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Handlung:

Im Lande Popo geht die Langeweile um. König Peter ist ein ziemlich vergesslicher Monarch und sein Sohn Leonce ein Melancholiker, der nicht anderes zu tun hat, als den ganzen Tag auf einen Stein zu spucken und den Sand zu zählen. Selbst seine Geliebte Rosetta bietet ihm keine Ablenkung mehr. Die einzige Abwechslung gibt es, als der Narr Valerio auftaucht, der mit beiden Beinen auf dem Boden steht. Leonce ist fasziniert von diesem, für ihn fremdartigen Lebemenschen. Als die Nachricht eintrifft, dass er Prinzessin Lena heiraten soll, flieht er mit Valerio nach Italien. Doch auch Prinzessin Lena ist mit ihrer Gouvernante auf der Flucht vor der Zwangsheirat. Beide Gruppen begegnen sich in einem Wirtshaus und Leonce verliebt sich in Lena, ohne zu wissen wer sie ist. Valerio entwickelt einen Plan, wie Leonce die fremde Frau vor seinem Vater heiraten kann. Als künstliche Menschen werden sie dem Hofstaat präsentiert.

Georg Büchner schrieb dieses Stück 1836 für einen Wettbewerb der Cotta’schen Buchhandlung, bei dem es 300 Gulden für den besten Zweiakter zu gewinnen gab. Doch Büchner verpasste den Einsendeschluss um wenige Tage und bekam das Manuskript ungelesen zurückgeschickt. Georg Büchner aber ließ es nicht in der Schublade verschwinden. Er schrieb das Stück in eine dreiaktige Komödie um; der Ursprungstext ist heute verschollen. Allerdings wurde es zu seinen Lebzeiten nie aufgeführt. 1850 veröffentlichte es sein Bruder erstmals in Büchners “Nachgelassenen Schriften” und 1885 war in München die Uraufführung. Seitdem hat Leonce und Lena ganze Heerscharen von Literaturwissenschaftlern beschäftigt, die das Stück nach allen möglichen Aspekten auseinander genommen haben.

Persönliches: Die Figur des Leonce zeigt autobiografische Züge. So verweigerte sich Büchner dem Willen seines Vaters, Arzt zu werden. Wie Leonce war Büchner ein Heiratsmuffel, der sich dem Drängen seiner Dauerverlobten Minna Jaeglé widersetzte.

Quellen: Für sein Stück hat Büchner viele literarische Vorlagen verwendet; neben Stücken Shakespeares wie “Wie es euch gefällt” und “Romeo und Julia” vor allem deutsche Romantiker. So basiert die Melancholie des Leonce auf der Hauptfigur Leon der Komödie “Ponte de Leon” von Clemens Brentano. Brentano lebte einige Zeit auf Hof Trages bei Alzenau und ist in Aschaffenburg begraben. Auch Goethes “Werther” wird zitiert, etwa in der Figur Valerios oder was die Todessehnsucht angeht. Die Veröffentlichung des “Werther” führte seinerzeit zu einer Selbstmordwelle.

Historisches: Der König ist eine Karikatur von Ludwig I. von Hessen-Darmstadt, den Büchner im Hessischen Landboten angegriffen hatte, weil er seine persönlichen Schulden der Staatskasse aufbürden wollte. So hat Ludwig I. sehr auf Kleidung geachtet, auch weil er eine Verkrümmung der Wirbelsäule damit verbergen wollte. Die Bauernszene persifliert die Hochzeit seines Sohns Ludwig II. mit Mathilde von Bayern im Januar 1834. Das Volk musste dem Paar am Straßenrand zujubeln. Seine Kammerherren ließ Ludwig I. dazu rot einkleiden.

Aufbau: Leonce und Lena besitzt einen märchenhaften Charakter, verweigert sich aber den Schemata eines Theaterstücks. Die Handlung folgt keiner gängigen Dramaturgie mit Höhepunkten und die Sprache selbst scheint ihrer Funktion – der Weitergabe von Inhalten – beraubt. Doch dahinter steckt ein Sinn. Die leeren Reden der Politiker werden entlarvt und der Pathos der deutschen Romantiker persifliert. Warum aus Liebeskummer ins Wasser gehen? Lieber Wasser lassen.

Es ist diese Vielschichtigkeit hinter dem scheinbar Belanglosen, die Leonce und Lena bis heute zu einem der faszinierendsten Stücke der deutschen Literaturgeschichte macht. Erich Kästner reihte es daher in die sechs wichtigsten deutschen Komödien ein.

 

Besetzung:

Leonce: Heiko Bozem
Lena: Anna Iaquinta
Valerio: Jens Schneider
Gouvernante: Vroni Hanakam
König Peter: Harald Gelowicz
Rosetta: Carolin Gündling
Präsident des Staatsrats: Robert Schön
Zeremonienmeister: Inge Mayer
Landrat: Peter Lubetzki
Schulmeister: Christine Mareck-Brünnler
Diener/Polizisten: Nicole Bozem, Lothar Gündling
Hofprediger: Jürgen Wahl
Hofdame: Ursula Stöckl
Bauern: Anneliese Sauer, Elfriede Reinhart, Gerlinde Pfetzing, Ute Höning, Marion Emmert, Helmut Schneider, Evi Dusch
Musik: Jürgen Wahl
Kompositionen: Wolfgang Beck
Kostüme:Barbara Vogel-Hohm, Inge Mayer
Schminke: Claudia Neumann, Emilia Neumann Vanessa Witteman, Larissa Träger, Dagmar Schudt
Licht: Jakob Flörchinger
Werbung, Grafik: Sandra Majewski

Regie: Josef Pömmerl

     

Autor:

Georg Büchner Einst per Steckbrief gesucht Porträt: Der Kämpfer für Freiheit und Bürgerrechte ist Namensgeber des wichtigsten deutschen Literaturpreises »Friede den Hütten Krieg den Palästen!« Diese Überschrift des Hessischen Landboten ist wohl einer der bekanntesten Sätze, die Georg Büchner geschrieben hat. Als Sohn eines Arztes wurde er am 17. Oktober 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren. Er studierte in Straßburg Medizin, Naturwissenschaften, Geschichte und Philosophie. Als er 1833 in das Großherzogtum Hessen-Darmstadt zurückkehrte, um sein Studium abzuschließen, erlebt er die politische Enge in Deutschland. Er schließt sich der Freiheitsbewegung an und gründet 1833 in Gießen die »Gesellschaft der Menschenrechte«. Mit Pfarrer Ludwig Weidig zusammen verfasst er den Hessischen Landboten, eine Anklage der politischen Verhältnisse in Hessen-Darmstadt. Darin ruft er die Landbevölkerung zur Revolution auf. Büchner wird verhört, sein Zimmer durchsucht, man kann ihm jedoch nichts beweisen. Erst als ein Mitverschwörer gesteht, setzt eine Verhaftungswelle ein. Sein Mitverfasser Ludwig Weidig stirbt in seiner Zelle; die offizielle Todesursache lautet Selbstmord. Büchner selbst flieht nach Straßburg und wird per Steckbrief gesucht. In dieser Zeit beginnt er sich für die Geschichte der Französischen Revolution zu interessieren. Hieraus entstand sein erstes Drama, »Dantons Tod«. Es bleibt das einzige Werk, das zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wird. Büchner widmet sch wieder dem Medizinstudium, schreibt jedoch an seinen Manuskripten weiter. 1836 promoviert er und hofft auf eine Professur in Zürich. Doch dort stirbt er kurz darauf am 19. Februar 1837 an Typhus im Alter von 27 Jahren. Seine langjährige Verlobte Minna Jaeglé und ein Bruder veröffentlichen nach seinem Tod die literarische Hinterlassenschaft Büchners, darunter das Fragment »Woyzeck«, das als erstes deutsches Sozialdrama gilt: Ein weiteres Drama, »Pietro Aretino«, über den Renaissance-Dichter, gilt als verschollen. Es ist unklar, ob es je niedergeschrieben wurde. Der Einfluss Büchners auf die deutsche Literatur ist daran zu erkennen, das der bedeutendste deutsche Literaturpreis, der Georg-Büchner-Preis, nach ihm benannt ist. Es gibt eine Georg-Büchner-Gesellschaft, die sich mit Leben und Werk des Dichters auseinandersetzt und die Stadt Darmstadt hat ihren Literaturpreis, der alle zwei Jahre vergeben wird, Leonce-und-Lena-Preis genannt. Bemerkenswert ist, dass vier seiner fünf Geschwister ebenfalls Personen der Zeitgeschichte wurden. Sein Bruder Wilhelm wurde Landtags- und Reichstagsabgeordneter für die liberal-demokratische Fortschrittspartei; Schwester Luise setzte sich in Schriften für die Rechte der Frauen ein; Bruder Ludwig verfasste mit »Kraft und Stoff« (1855) ein bekanntes philosophisches Werk seiner Zeit und stand der sozialdemokratischen Bewegung nahe. Bruder Alexander beteiligte sich an der 1848er Revolution und wurde wegen radikal-demokratischer Ansichten vor Gericht gestellt.

Die Biene Maja

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Handlung:

Maja, gerade erst geschlüpft, hat eine eigene Vorstellung vom Leben als Biene. Sie will keine Arbeitsbiene sein, sondern lieber frei durch die Welt fliegen. Und das tut sie auch – und lernt die Welt kennen: die Libelle Schnuck, Kurt, den Mistkäfer, den Blumenelf und all die anderen. Sie gerät sogar in das Netz der Kreuzspinne Thekla und schließlich in die Gefangenschaft der Hornissen. Immer aber gelingt ihr die Flucht, und am Ende kann sie sogar ihr Volk vor dem Angriff der Hornissen warnen …

 

Besetzung:

Maja: Heike Bösebeck
Kassandra: Maria Fleschhut
Turka: Ute Koopmann
Melder: Egon Pichl, Carmen Reichenbach
Christoph: Egon Pichl, Carmen Reichenbach
Kurt: Marianne Hofmann
Iffi: Christine Marek-Brünnler
Tack: Stefka Huelsz-Träger
Puck: Manfred Jung
Thekla: Sabine Reichardt
Gordian: Egon Pichl, Carmen Reichenbach
Gustav: Manfred Jung
Sissi: Christiane Köster
Elf: Stefka Huelsz-Träger
Hieronymus: Christine Marek-Brünnler
Zorri: Marianne Hofmann
Helene: Maria Fleschhut

Regie: Stefka Huelsz-Träger

     

Autor:

Waldemar Bonsels (* 21. Februar 1880 in Ahrensburg; † 31. Juli 1952 in Ambach am Starnberger See) war in den 1920er-Jahren einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller. Sein 1912 erschienenes Buch Die Biene Maja und ihre Abenteuer, das in über 40 Sprachen übersetzt wurde, und die 1915 veröffentlichte Fortsetzung Himmelsvolk machten ihn weltberühmt. (Quelle: wikipedia)