Archives Juni 2013

Ein Richter in großer Verlegenheit – MainEcho vom 30.05.2016

Theater: Die Alzenauer KultBurG-Teens haben Kleists “Zerbrochenen Krug” am Sonntag auf die Bühne gebracht
Nachdem bereits im vergangenen Jahr mit “Romeo und Julia” ein Klassiker erfolgreich aufgeführt worden ist, wünschten sich die KultBurG-Teens des Alzenauer Theatervereins auch in diesem Jahr, große Literatur zu spielen. Diesmal steht Kleist auf dem Programm.

Und so setzte sich Marianne Hofmann wieder hin und schuf eine Alzenauer Bearbeitung von »Der zerbrochene Krug« von Heinrich von Kleist. Unter dem Titel »Der Dorfteufel« entwickelten die Theatermacher eine Komödie, die als Familienstück gegen Ende des 17. Jahrhunderts in einem Gerichtszimmer im Dorf Alzenau spielt.
Atmosphärisch kommt die Premiere der Produktion im oberen Burghof am Sonntagmittag vor 55 Besuchern Premiere gut an. Dass das Ganze an der frischen Luft stattfinden konnte, war bei dem verregneten und gewittrigen Wochenende Glücksache – aber alles ging gut.

Viel Vorbereitungsarbeit

Die Regisseurinnen Marianne Hofmann und Stefka Huelsz-Träger hatten mit ihren Kids ganze Vorbereitungsarbeit geleistet – und das, obwohl der Aufführungstermin zum Ende der Pfingstferien alles andere als optimal war. Die Kostüme und Masken von Stefka Huelsz-Träger und Dagmar Schudt wirkten authentisch, so dass der Eindruck einer kleinen Zeitreise entstand.
Worum geht’s im »Krug«? Dem Dorfrichter Adam (die Rolle teilten sich Luisa Freundt und Alina Renner) passiert ein ganz dickes Malheur. Beim versuchten Stelldichein hat er sich böse verletzt und auch noch seine richterliche Perücke verloren. Und: Er zerbricht einen Krug, der der Mutter seiner Verlobten sehr am Herzen lag. Blöd, dass just am nächsten Tag Gerichtsrat Walter (Micha Lang) seinen Besuch angesagt hat. Gerichtsschreiber Licht (Joshua Parr) ist hier keine große Hilfe für Adam, denn er giert selbst nach dem Amt des Dorfrichters. So gerät Richter Adam in die Verlegenheit, seine Tat vertuschen zu wollen – allerdings nicht mit Erfolg. Denn am Ende wird der Traum von Gerichtsschreiber Licht Wirklichkeit: Er erhält seine Beförderung zum Dorfrichter.

Bei der Inszenierung der Kultburgkids geht es sprachlich deftig zu. Dorfrichter Adam verzettelt sich immer mehr und bedenkt sein Umfeld mit Ausdrücken wie »Halt’ s Maul«. Nettigkeiten wie »Drecksack«, »Sauhund« oder »Klugscheißer« machen die Runde.

»Das war eine Spitzenleistung«, lobt Roland Kilchenstein, Vorsitzender der Kultburg, am Ende die Akteure. Marianne Hofmann hatte zuvor erleichtert und zufrieden verkündet: »Erst emol die Schweißdrobbe weg wische!«

Im Überblick: Weitere Aufführungen
Zwei weitere Aufführungen von »Der Dorfteufel« (Altersempfehlung der Kultburg: ab acht Jahren) finden am Samstag, 9. Juli, 14 Uhr, und Sonntag, 10. Juli, 11 Uhr statt.

Karten kosten fünf Euro im Vorverkauf, an der Tageskasse sieben Euro: Kontakt: Verkehrsamt der Stadt oder per E-Mail: inge-alzenau@t-online.de. Einen Ausschnitt aus »Der Dorfteufel« spielen die Kultburgkids am Sonntag, 26. Juni, 14.30 Uhr beim Familientag der Stadt Alzenau auf dem Gartenschaugelände.

Doris Huhn

Ein Richter in großer Verlegenheit – MainEcho vom 30.05.2016

Theater: Die Alzenauer KultBurG-Teens haben Kleists “Zerbrochenen Krug” am Sonntag auf die Bühne gebracht
Nachdem bereits im vergangenen Jahr mit “Romeo und Julia” ein Klassiker erfolgreich aufgeführt worden ist, wünschten sich die KultBurG-Teens des Alzenauer Theatervereins auch in diesem Jahr, große Literatur zu spielen. Diesmal steht Kleist auf dem Programm.

  PresseEcho zu “Dorfteufel”

Theater-Feuer an einem kalten Abend – MainEcho vom 19.05.2016

KultBurG-Open: 100 Besucher bei dreieinhalbstündiger Premiere der Gaunerkomödie “Volpone” im Burghof
Es war ein bitterkalter Pfingstsamstag-Abend, an dem die neue Produktion des Alzhenauer Theatervereins KultBurG die Gaunerkomödie “Volpone” in der Reihe der KultBurG-Open Premiere feierte. Die temperaturen rutschten im Laufe der dreieinhalbstündigen Inszenierung in den einstelligen Bereich. Dazu pfiff ein eisiger Wind durch den oberen Burghof.

PresseEcho zu “Volpone”

Theater-Feuer an einem kalten Abend – MainEcho vom 19.05.2016 (2)

KultBurG-Open: 100 Besucher bei dreieinhalbstündiger Premiere der Gaunerkomödie “Volpone” im Burghof
Es war ein bitterkalter Pfingstsamstag-Abend, an dem die neue Produktion des Alzhenauer Theatervereins KultBurG die Gaunerkomödie “Volpone” in der Reihe der KultBurG-Open Premiere feierte. Die temperaturen rutschten im Laufe der dreieinhalbstündigen Inszenierung in den einstelligen Bereich. Dazu pfiff ein eisiger Wind durch den oberen Burghof. 

PresseEcho zu “Volpone”

Theater-Feuer an einem kalten Abend – MainEcho vom 19.05.2016

KultBurG-Open: 100 Besucher bei dreieinhalbstündiger Premiere der Gaunerkomödie “Volpone” im Burghof
Es war ein bitterkalter Pfingstsamstag-Abend, an dem die neue Produktion des Alzhenauer Theatervereins KultBurG die Gaunerkomödie “Volpone” in der Reihe der KultBurG-Open Premiere feierte. Die temperaturen rutschten im Laufe der dreieinhalbstündigen Inszenierung in den einstelligen Bereich. Dazu pfiff ein eisiger Wind durch den oberen Burghof.
 

Rund 100 wetterfeste Besucher hatten sich mit Decken und in Winterklamotten auf den Weg gemacht, um dabei zu sein. Die Entscheidung war goldrichtig. Denn an diesem kalten Abend brannte auf der Bühne lichterloh ein Theaterfeuer, das man so schnell nicht vergessen wird. Obwohl die Aufführung durchaus Längen hat und der erste Teil mit 105 Minuten am Stück extrem ausufert, begeistert das Ensemble durch hochkarätige Leistungen. Unter der Regie von Josef Pömmerl spielten die Kultburgler ein Stück von Ben Jonson, der neben William Shakespeare als bedeutendster englischer Dramatiker gilt, in einer Bearbeitung von Stefan Zweig.

Bezug zur Fabel

Bezug nehmend auf die antike Fabel tragen die Akteure Tiernamen entsprechend ihrer Charaktere und tragen in der Alzenauer Aufführung mal mehr oder mal weniger deutliche Attribute. Volpone, der Fuchs, trägt zum Beispiel eine Mütze aus Fuchsfell. Schultern und Arme von Geier, Habicht und Krähe werden von schwarzen glänzenden Federn bedeckt. Der Gehilfe Volpones, die Schmeißfliege Mosca, ist von Kopf bis Fuß als Fliege gekleidet.
Die Geschichte des reichen Gauners, der sich todkrank stellt und von den Erbschleichern, die nun auf den Plan treten, Gold, Geldstücke oder Schmuck über Mosca einsammeln lässt, ist schlau ausgedacht. Wie Dagobert Duck in einer Badewanne mit Geldstücken sitzend (Bühnenbild: Hans Bösebeck, Barbara Vogel-Hohm), tüftelt Volpone an seinen Plänen und ist selbst hingerissen davon (»saftige Bosheit wärmt mehr als Branntwein«). Doch die Dinge laufen aus dem Ruder, als er die Ehefrau des eifersüchtigen Corvinos für eine Nacht fordert …

In der Hauptrolle des Volpone glänzt Andreas Urbaniak, er freut sich königlich über das bevorstehende Theaterspiel. Mit reichem Mienenspiel, das in Sekundenschnelle wechselt und ausdrucksvoller Körpersprache begeistert Anna Jäger in der Rolle von Mosca. Katharina Wilz, Heiko Bozem, Britta Olbrich und Sandra Majewski stellen die Erbschleicher dar.

Gestöhne und Gejammer

Vor allem Majewski in der Rolle des Alter Corbacchio spielt fantastisch. Ihr Gestöhne und Gejammer über das viele Geld, das ihr/ihm fehlt, kombiniert mit der wunderbar einstudierten Körperhaltung eines alten Mannes, der an Stöcken geht, ist genial unterhaltsam. Matthias Wissel spielt Capitano Leone mutig wie ein Löwe. Nicole Bozem als Colomba hat ihre urplötzlichen Ohnmachtsanfälle sorgfältig einstudiert und wird von der Premiere hoffentlich nicht allzu viele blaue Flecken davon getragen haben. Die Rolle der Richterin stattet Carmen Reichenbach mit herrlichen Augen-Tics aus. Verschiedene kleinere Rollen übernahmen Laura Iaquinta, Ursula Stöckl-Elsesser und Stefanie Stenger zuverlässig.

Was die »Star-Wars«-Titelmelodie mit dem Gaunerstück zu tun hat, welche Gerechtigkeit am Ende siegt und ob Volpone tatsächlich »der vollkommenste Schurke in Venedig« ist, können Theaterfans bei sicher höheren Temperaturen in einer der nächsten Vorstellungen erfahren.

Doris Huhn

PresseEcho zu “Der Name der Rose” und “Das Gespenst von Wilmundsheim”

Wir haben tolles Feedback von der Presse für beide Stücke unserer kultBurG OPEN 2013 erhalten. Darüber freuen wir uns tierisch, weil es das Blut, den Schweiß und die Tränen vergoldet, die es alle Beteiligten gekostet hat, um die beiden Stücke auf die Bühne zu bringen. … Ok, ok, bei “Der Name der Rose” war es Theaterblut und bei “Das Gespenst von Wilmundsheim” Wasserfarben. Die Tränen waren von den Eltern aus Stolz auf die Töchter und Söhne bei der Aufführung von “Das Gespenst von Wilmundsheim”. Aber den Schweiß haben wir alle real und wirklich vergossen. Entweder, weil wir schwitzten, ob das Wetter hält oder deswegen, ob wir alle Auf- und Abtritte auch im Rittersaal gut hin bekommen. Beide Stücke mussten teilweise verlegt werden. Die Kulisse war nicht mehr vorhanden. Und dennoch haben wir extrem gutes Feedback von unseren Zuschauern erhalten. Bei “Der Name der Rose” war das emotionale Feedback nach der Aufführung im Rittersaal sogar noch größer als im Burghof.  Wir freuen uns darüber, dass wir Euch als Zuschauer in jeder Lage für unsere Stücke begeistern konnten.

P.S.: Man sollte den Titel “Blood, Sweat and Tears” im theatersinne erweitern um “Blood, Sweat,Tears and Nerves” um mal der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die RegisseurInnen tausend Tode sterben, wenn die Aufführung nicht am geprobtem Ort stattfindet. Ernsthaft.

Presse zu “das Gespenst von Wilmundsheim”

Presse zu “Der Name der Rose”

Nachwuchs macht Köpfe mit Nägeln – MainEcho vom 11. Juni 2013

Kultburg-Kids: Premiere von »Das Gespenst von Wilmundsheim« – Bei sintflutartigem Regen in den Rittersaal verlegt

Alzenau  Obwohl das böse »Sch…«-Wort verboten ist, hätte Stefka Huelsz-Träger genau dieses am Sonntagvormittag gerne verwendet, denn die Premiere des Stücks »Das Gespenst von Wilmundsheim«, das die Kultburg-Kids im oberen Burghof aufführen wollten, musste bei sintflutartigem Regen in den Rittersaal verlegt werden. Also »Kultburg Indoor« statt »Kultburg Open«, wie Vorsitzender Roland Kilchenstein die Veranstaltungsreihe kurzerhand umbenannte.

Lang anhaltender Applaus

»Wir wissen nicht so richtig, wo wir herkommen und wo wir hingehen sollen«, beschrieb Huelsz-Träger, die gemeinsam mit Marianne Hofmann Regie führte, die Situation für das zehnköpfige Ensemble an ungewohnter Stelle. Doch alles klappte wie am Schnürchen, und am Ende gab es einen nicht enden wollenden Applaus von den Besuchern im voll besetzten Saal.

Marianne Hofmann hatte die Mühen nicht gescheut und den Kindern und Jugendlichen extra ein eigenes Stück geschrieben. Oscar Wildes »Das Gespenst von Canterville« war freie Grundlage für das Alzenauer Gespenst, das seit 400 Jahren auf der Burg haust. Der köstliche und Generationen übergreifende Theaterspaß kam beim Publikum mit seinem herrlichen Lokalkolorit hervorragend an.

Perfektes Vergnügen

Tolle Kostüme wie die des Clubs der lebenden Leichen (Stefka Huelsz-Träger) und die dazu passenden Masken (Dagmar Schudt) machten den Theaterspaß zu einem perfekten Sonntagsvergnügen, das das schlechte Wetter bald vergessen ließ.

Der Frankfurter Äbbelwoi-Beauftragte Herbert Boskoop möchte mit seiner Familie in die Burg Alzenau ziehen und dort mindestens bis Ende 2015 wohnen bleiben – »wegen der Kleinen Landesgartenschau«. Schnell ist »alles in Handkäs« und der Spuk schreckt die Neu-Alzenauer auch nicht ab. Man kommt schließlich aus Frankfurt, der Hauptstadt des Verbrechens.

Während die Zwillinge Kalli und Franzi auf das Kreuzburg-Gymnasium in Großkrotzenburg gehen sollen, darf Liesjen Boskoop das Spessart-Gymnasium in Alzenau besuchen. »Eure Schwester ist clever genug für ein bayerisches Abi«, lautete die viel belachte Begründung der Eltern.

Aus der Schulzeit des aktuellen Alzenauer Bürgermeisters hörte man die Information, dass dieser »viele schöne Stunden« auf der Äbbelwies, der traditionellen Feierwiese der SGAler, verbracht haben soll. Viel zu schmunzeln gab es auch, wenn die türkische Haushälterin Frau Ummit den Mund aufmachte. Sie hadert mit dem immer wiederkehrenden 400 Jahre alten Blutfleck: »Isch machen weg, kommt wieder Fleck!«

Beruhigungspillen fürs Gespenst

Mit dem Gespenst Walter von Wilmundsheim konnte man wirklich Mitleid bekommen, was das Publikum mit einer Runde tieftraurigem »Ohhhh« bestätigt. Nicht nur, dass seine neuen Mitbewohner gar keine Angst haben, sie schenken ihm Antikalk-Mittel und Beruhigungstabletten, um seine Spukstunden geräuscharmer zu gestalten. Von den Zwillingen, die als Ghostbuster auftreten, wird er gnadenlos mit Softbällen abgeballert. Da ist der Club der lebendigen Leichen gefordert: »Wir müssen Köpfe mit Nägeln machen!« Die Geistertruppe mit der süßen Zweitklässerin Jacqueline Lohr als Ludovica von der Scheurebe ist schaurig-schön anzusehen und rät ihrem Kollegen: »Walter, du musst dich mehr ins Zeug legen, sonst bleibst du auf der Streckbank!«.

Wie das Stück ausgeht, wird hier natürlich nicht verraten. Nur so viel: Die einstündige Aufführung vergeht wie im Flug und lohnt sich definitiv. Die zehn Kultburg-Kids agieren auf der Bühne mit Selbstbewusstsein und enormer Umsicht. Hier wächst definitiv ganz starkes Nachwuchspotenzial für den Theaterverein heran. Doris Huh

Doris Huhn

»Das Gespenst von Wilmundsheim« – weitere Vorstellungen, jeweils im oberen Burghof:
Samstag, 22. Juni, 15 Uhr
Sonntag, 23. Juni, 11 Uhr.
Eintrittskarten zu fünf Euro gibt es im Vorverkauf (Tageskassen: sieben Euro) im städtischen Verkehrsamt Alzenau, Tel. 0 60 23 / 50 21 1.

 

 

 

Sechs »Morde« in der Alzenauer Burg – MainEcho vom 01. Juni 2013

Theater: Hochspannung bei der Premiere von Umberto Ecos Mittelalter-Krimi »Der Name der Rose«

Alzenau  »Kräftige Glockenschläge schallen durch den oberen Burghof in Alzenau. Die Mönche versammeln sich gemessenen Schrittes. Plötzlich fällt mit dumpfem Schlag eine Leiche vom Wachgang in luftiger Höhe auf die Bühne hinab. Schreiend und voller Panik rennen die Mönche auseinander. Auch das Publikum ist nach diesem Paukenschlag, mit dem die jüngste Premiere des Theatervereins Kultburg begann, hellwach und stark sensibilisiert.

Reihe »Kultburg open«

Unter der Regie von Josef Pömmerl und Miriam Benden (Inszenierung: Josef Pömmerl) ist es gelungen, den Mittelalter-Krimi »Der Name der Rose« von Umberto Eco in der Bühnenfassung von Claus J. Frankl in einer packenden Aufführung in der Reihe »Kultburg open« auf die Bühne zu bekommen. Die Burg Alzenau dient hierbei als ideale Kulisse, die voll bespielt wird. Das heißt, neben der relativ kleinen Bühne, auf der die 24 Amateur-Schauspieler sich in großen Szenen drängen müssen, werden der Wachgang, der Burgturm und der Aufgang zum Burghof und in die Burg genutzt. Das gibt den Zuschauern das mittelbare Gefühl, dabei zu sein und alles hautnah mitzuerleben.

Besonderes Augenmerk lag an diesem Open-Air-Abend natürlich auf dem Wetter. Blieb der erste Teil komplett trocken, so regnete es sich ab der Pause leider richtig ein. Die meisten Besucher saßen unter der riesigen Kastanie trocken. Auf der Bühne wurde es aber mit der Zeit immer rutschiger und am Ende landeten zwei Mitspieler im Eifer des Gefechts sogar unsanft auf dem Boden.

Von der ersten Minute an ist Hochspannung angesagt. In vielen Köpfen präsent war die 1986 erfolgte Verfilmung mit Sean Connery in der Rolle des Franziskanermönchs William von Baskerville. Mit Christian Pohl und Hendrik Blum, der den jungen Benediktiner-Novizen Adson spielte, waren zwei starke Protagonisten gefunden worden. Auch in den Reihen der Mönche präsentierten sich einige herausragende Talente. Ursula Stöckl-Elsesser gebührt für ihre Rolle als Mädchen ein besonderes Lob. Ihr Wimmern nach der grausamen Folter war auch am Tag danach noch im Ohr…

Vor der so einfachen wie genialen Aufklapp-Kulisse nimmt die Handlung rasch Fahrt auf. Ein toter Mönch folgt auf den nächsten. Während William und Adson auf der Suche nach der geheimnisvollen Bibliothek und dem verbotenen Buch sind, spielt sich das Leben der Mönche zwischen absoluter Askese und Sünde ab. In einer faszinierenden Kombination aus packendem Spiel, stimmiger Maske und passenden Kostümen bis hin zu den ledernen Sandalen, sowie Musik und Beleuchtung lässt sich das Publikum auf die Begegnung mit dem mittelalterlichen Stoff gerne ein und vergisst darüber sogar das nicht optimale Wetter.

Gruselige Momente

Immer wieder gibt es besondere Augenblicke. Als William und Adson mit einer Laterne durch das Labyrinth irren, verdeutlicht das die Alzenauer Inszenierung mit vier Paaren, die kreuz und quer auf allen Spielebenen durch die Burg laufen. Viel Personal bringt der Besuch der päpstlichen Inquisition mit sich. Bernardo Gui (schön unsympathisch gespielt: Heiko Bozem) und seine unbarmherzigen Methoden, um Ketzerei und schwarze Magie aufzudecken, sorgen für gruselige Momente im Burghof, die mit dem Scheiterfeuer für die Verurteilten enden.

Am Ende brennt auch die kostbare Bibliothek des Klosters. Höchste Dramatik beendet die authentische Inszenierung, an deren Ende es für jeden Mitspieler eine – na, klar – Rose gibt. Nur langsam findet das Publikum nach diesem packenden Theatererlebnis vom 14. Jahrhundert zurück ins 21. Die zunächst stockdunkle Burgtreppe lässt erahnen, wie düster das Mittelalter auch ohne Morde sein konnte.

Doris Huhn

Weitere Aufführungen am 1. sowie 7. bis 9 Juni. Alle Veranstaltungen sind bereits ausverkauft. Zusatzvorstellungen im Herbst in Planung. Das Familienstück mit den Kultburg-Kids feiert am Sonntag, 9. Juni, um 11 Uhr Premiere im oberen Burghof. »Das Gespenst von Wilmundsheim« ist für Kinder ab sechs Jahre geeignet. Informationen zum Verein unter www.kultburg.de.

 

 

 

Backstage-Pass für “Der Name der Rose”

Wir haben für “Der Name der Rose” auch während der Aufführung hinter der Bühne Bilder gemacht, die ein wenig die Stimmung einfangen und auch so schön geworden sind, dass wir sie Euch gerne zeigen möchten. Vor allem der Arbeit der Maskenbildnerinnen (Stefka, Dagmar, Tanja und Larissa) möchten wir ein Mega-Lob aussprechen, da sie, während die Zuschauer die Vorstellung genießen konnten, hinter der Bühne auf Hochtouren gearbeitet haben. Mehrere Darsteller mussten während der Aufführung umgeschminkt werden und der Schminkplan war entsprechend straff aber sehr gut organisiert und das auf engstem Raum.

zu den Backstage-Bildern