Schweig, Bub!

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Handlung:

“Schweig, Bub!” heißt es beim Konfirmationsfest des 14 jährigen Fritz. Der Ernst des Lebens beginnt: erste Uhr, erster Schnaps, zum ersten Mal länger aufbleiben. Die Erwachsenen nutzen sein Fest, um sich zu produzieren. Der Junge sitzt daneben. Die, die nichts mitzuteilen haben, füttern ihn mit Lebensweisheiten, und stopfen ihm das Maul mit Knödeln.

In ungeduldiger Erwartung des Ehrengastes, des Pfarrers, entgleist die ursprünglich gediegene Familienfeier durch reichlichen Alkoholgenuss. Zum Bier in Strömen verköstigt man Unmengen von Nahrung in den verschiedensten kulinarischen Formen, denn man gönnt sich ja sonst nichts. Es wird gegessen, bis der Hosenbund platzt und getrunken bis der maximale Füllstand erreicht ist. Währenddessen werden alle wichtigen Themen des Lebens von Durchfall über Beerdigung bis Krieg durch diskutiert, aber eigentlich hört niemand dem Gespräch des jeweils anderen richtig zu. Stattdessen wird jede Gelegenheit genutzt, heimlich und öffentlich über andere Anwesende her zu ziehen und sich selbst ins rechte Licht zu rücken. Dem Konfirmanden wird immer wieder deutlich zu verstehen gegeben, dass er in der Welt der Erwachsenen noch nichts zu melden hat. Und so entwickelt sich das Konfirmationsfest zu einer Familienfarce, die in handfesten Frivolitäten gipfelt.

Mit feinem, bissigen Humor, der hinter der deftigen Ausdrucksweise der Darsteller hervor blitzt, parodiert Fitzgerald Kusz gekonnt das Bild der spießbürgerlichen Familie.

 

“Das Paradestück der neuen Volkstheaterbe-wegung.” Der Spiegel

“Nicht nachdenken, reinbeißen.” Helmut Schödel, Die Presse

 

Besetzung:

Fritz, der Konfirmand: Niklas Bister-Reichardt
Gretl, seine Mutter: Maria Fleschhut
Hans, sein Vater: Roland Kilchenstein
Onkel Willi: Manfred “Tschang” Jung
Tante Anna: Maria Schiller
Gerda, eine Bekannte: Britta Olbrich
Manfred, ihr Mann: Josef Pömmerl
Hannelore, die Cousine: Anni Christ-Dahm
Inszenierung: Uwe Schramm

     

Autor:

Fitzgerald Kusz (*17.November 1944 in Nürnberg), lebt und arbeitet in Nürnberg/Bayern

Stationen u.a.: Studium Anglistik, Germanistik in Erlangen. Vorübergehend “assistent teacher” in Nuneaton/England. Verheiratet. Drei Kinder. Bis 1982 Lehrer in Nürnberg. Seither Freier Schriftsteller.

Intensive Beschäftigung mit der fränkischen Mundart – Sprache als Klang. Arbeitsgebiete: Mund-Art-Lyrik, Haiku, Theaterstück, Hörspiel, Übersetzung, Kritik

Auszeichnungen/Ehrungen/Preise (Auswahl): Literatur-Förderpreis der Stadt Nürnberg (1974). Hans-Sachs-Preis (1975). Gerhart-Hauptmann-Stipendium der Freien Volksbühne, Berlin (1977). Wolfram-von-Eschenbach-Preis (1983). Staatlicher Förderpreis für Schriftsteller des Landes Bayern (1984). Kulturpreis der Stadt Nürnberg (1988). Bundesverdienstkreuz (1992). Friedrich-Baur-Preis für Literatur (1998). Verdienst-Medaille “Pro Meritis”, München (1998). – Mitglied im P.E.N. und im VS. Veröffentlichungen (Auswahl): Beherzigungen, Gedichte (1968, Mainstraßenpresse). Peter grüßt Micki, Hörspiel (1976, SR). Stücke aus dem halben Leben, Theaterstücke (1987, Verlag der Autoren). Bräisäla, Gedichte (1990, Hugendubel-Verlag). Hobb, Gedichte (1994). Schdernla, Gedichte (1996, ars vivendi). Du,horch, Geschichten+Szenen (1997, ars vivendi). Schweich,Bou/Schweig Bube, Theaterstück (1999, ars vivendi). Burning Love, Tragödie. Wouhii, Lesebuch (2002, ars viviendi).