Komödie der Irrungen

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Handlung:

Egeon, ein Kaufmann aus Syrakus hat Zwillingssöhne, die aufgrund ihrer verblüffenden Ähnlichkeit beide den Namen Antipholus erhalten haben. Aber damit nicht genug, denn auch die jeweiligen Diener der Brüder sind Zwillinge, die zusammen mit ihren Herren aufgewachsen sind und beide den Namen Dromio tragen. Durch einen Schiffbruch wird die Familie auseinander gerissen und die Zwillinge – gemeinsam mit ihren Dienern – bereits in der Kindheit voneinander getrennt.

Kaum volljährig geworden, macht sich der in Syrakus beim Vater aufgewachsene Antipholus gemeinsam mit seinem Diener auf die Suche nach dem verschollenen Bruder. So gelangt er mit seinem Diener nach Ephesus. Dort treffen die beiden Herren-Diener-Paare unwissentlich aufeinander und so ergeben sich zahlreiche Verwechslungen, bis hin dazu, dass die Ehefrau des Ephesus’schen Antipholus glaubt, der andere wäre ihr Mann und ihm Vorwürfe macht, mit denen der Syrakusische nicht viel anfangen kann. Die Zwillingsbrüder geraten abwechselnd an den richtigen und falschen Diener. Die beiden Dromios geraten mal an diesen, mal an den anderen Antipholus und erhalten jeweils bestimmte Befehle, die sie ausführen … deren Ausführung sie dann aber oft dem anderen melden … und so kommt es zu immer mehr Verwechslungen. Wer mit den Zwillingspaaren verkehrt, muss sich fragen, warum sein Gesprächspartner immer wieder unter Gedächtnisschwund leidet. Es werden Liebensbande geknüpft und zerrissen, es wird geprügelt und belohnt.

Der Antipholus aus Syrakus gewinnt unvermutet Ansehen, viel Geld, eine Frau, ein Meisterwerk der Goldschmiedekunst und droht über so viel Glück den Verstand zu verlieren. Sein Bruder dagegen verliert überraschend seine gute Stellung in der Gesellschaft, seine Frau, den Zutritt zu seinem Haus, eben dieses Schmuckstück und auch noch seine Kurtisane. Zusätzlich wird er verhaftet und öffentlich für unzurechnungsfähig erklärt.

Die Figuren, die sich bösen Mächten und magischem Zauber ausgesetzt fühlen, fürchten zunehmend, den Verstand zu verlieren. Dem Zuschauer hingegen, der von Anfang an um die Verwechslung weiß, bietet Shakespeares ein Feuerwerk an komischen und absurden Situationen. Es würde sich aber nicht um eine Shakespeare- Komödie handeln, wenn es nach all diesen aberwitzigen Verirrungen für alle Beteiligten am Ende ein Happy-End geben würde.

Die “Komödie der Irrungen”, wahrscheinlich die erste Komödie Shakespears, ist ein typisches Lustspiel. Auf der Bühne spielen sich häufig chaotische Szenen ab, es kommt zwischen den Darstellern auch öfters zu Handgreiflichkeiten und Gezerre. Dem Zuschauer ist es aber vergönnt, das Stück zu durchschauen, und er erkennt nach einer gewissen Zeit auch den philosophisch-ernsten Hintergrund, die Frage nach Unverwechselbarkeit und Identität des einzelnen Menschen.

 

Besetzung:

Herzogin von Ephesus: Marianne Hofmann
Egeon, Kaufmann aus Syrakus: Roger Kihn
Antipholus aus Ephesus: Matthias Wissel
Antipholus aus Syrakus: Uwe Schramm
Dromio aus Ephesus: Sandra Majewski
Dromio aus Syrakus: Gabi Witteman
Bathasar, ein Kaufmann: Georg Heres / Josef Pömmerl (7./8. Juli)
Angelo, ein Goldschmied: Heiko Bozem
Doktor Kneifer, ein Schamane: Andreas Blaha
1. Kaufmann: Ursula Stoeckl
2. Kaufmann: Christiane Köster
Emilia, Äbtissin: Barbara Vogel-Hohm
Adriana, Frau des Antipholus: Carmen Reichenbach
Luciana, ihe Schwester: Emilia Neumann
Lucie + Bote: Ursula Stoeckl
Kurtisane: Christine Marek-Brünnler
Wachtmeister + Kerkermeister: Maria Schiller
Henker: Roland Kilchenstein
4 Soldaten: Niklas Bister-Reichart, Urs Bösebeck, Steffen Edlinger, Pascal Träger
Musikgruppe: Martina Bitz (Leitung, Blockflöte, Gitarre), Judith Bösebeck (Blockflöte), Susanne Kretschmann (Blockflöte, Violine), Jennica Träger (Klarinette, Blockföte)
Trommelgruppe “Djembissima” (in wechselnder Besetzung : Martina Bitz (Leitung), Friederike Eiffert, Sonja Messer, Rosita Hohm-Köster, Ingrid Kreck, ndrea Albert-Schmitt, Barbara Ritter, Beatrice Alt, Barbara Kremer, Claudia Schott, Heike Stuetzel
Volk: Heike Bösebeck, Anni Christ-Dahm, Evi Dusch, Marion Emmert, Hildegard Höfler, Marlene Kilchenstein, Brigitte Müller, Gerlinde Pfetzing, Josef Pömmerl, Elfride Reinhart, Anneliese Sauer
Kostüme: Barbara Vogel-Hohm, Inge Mayer (Geistermasken)
Maske: Claudia Neumann, Emilia Neumann, Laura Steinl, Larissa Träger
Bühnenbild: Bauhof Stadt Alzenau
Licht: Jakob Flörchinger
Tontechnik: Light Express Freigericht
Text/Übersetzung: Josef Pömmerl
Regieassistenz: Anni Christ-Dahm
Regie: Josef Pömmerl

     

Autor:

William Shakespeare englischer Dichter und Dramatiker (* 23. April 1564 in Stratford-upon-Avon; † 23. April 1616 ebenda) (Datum des seinerzeit in England noch geltenden julianischen Kalenders, Sterbedatum nach dem in den katholischen Ländern, später auch in England eingeführten gregorianischen Kalender wäre der 3. Mai 1616).

William Shakespeare ist der Sohn John Shakespeares und Mary Ardens; seine Mutter entstammt einer wohlhabenden Familie des niederen Adels. William besuchte vermutlich die Lateinschule in Stratford-upon-Avon. Genau weiß man das nicht, weil keine Aufzeichnungen oder Schülerlisten aus jener Zeit mehr vorhanden sind.

1582 heiratete Shakespeare die acht Jahre ältere Bauerntochter Anne Hathaway. Das genaue Datum der Hochzeit ist unbekannt, aber das Aufgebot wurde am 28. November bestellt. Die Shakespeares hatten insgesamt drei Kinder. Am 26. Mai 1583 wurde die Tochter Susanna geboren. Die Zwillinge Hamnet und Judith kamen am 2. Februar 1585 zur Welt; Hamnet starb 1596 im Alter von nur 11 Jahren. In späteren Jahren kehrte Shakespeare als reicher Mann nach Stratford und zu seiner Frau zurück, kaufte dort ein großes Haus (New Place) und lebte fortan mit seiner Familie.

Shakespeare arbeitete als Schauspieler in kleineren Rollen, war Teilhaber an der Theatertruppe und damit an allen Gewinnen beteiligt. Die immer noch herrschende Ansicht ist, dass er für seine Truppe Schauspiele schrieb. Diese Stücke waren überwiegend sehr erfolgreich und brachten hohe Einnahmen.

Im Theater dieser Zeit galt der Publikumserfolg eines Stückes als einziges Kriterium seiner Aufführbarkeit. Einen “Kulturbetrieb” in unserem Sinne oder ein künstlerisches Bewusstsein der zahlreichen Autoren gab es nicht. Stücke gingen in den Besitz der jeweiligen Schauspieltruppen über und wurden gehütet, damit kein anderes Theater an den Text gelangen und das Stück ebenfalls aufführen konnte. Dennoch entstanden inoffizielle Nachdrucke von Stücken, denn es herrschte eine rege Nachfrage.

Shakespeares Dramen waren keine “Schau”spiele im modernen Sinn, sondern Sprach-Spiele. Man ging im elisabethanischen England nicht ins Theater, um ein Drama zu “sehen”, sondern zu “hören” (“hear a play”), und vieles wird in Shakespeares Stücken allein durch Worte dargestellt. “Word scenery” bedeutet soviel wie “Kulissen aus Wörtern”. Shakespeare war vor allem ein Virtuose der Sprache. 34.000 verschiedene Wörter zählt man in seinen Werken – der Wortschatz eines gebildeten Engländers heutzutage ist nur etwa halb so groß. Mit 46 Jahren kehrte Shakespeare nach Stratford zurück und verbrachte dort seine letzten Lebensjahre, wobei er die Verbindungen zu seinen ehemaligen Kollegen jedoch nicht ganz abreißen ließ, und noch bei einigen Theaterproduktionen als Mitautor beteiligt war.

Shakespeare wurde in der Holy Trinity Church beigesetzt. Die genaue Todesursache ist nicht bekannt. (Quelle: www.wikipedia.de)