Gurselkrimi (KT)- MainEcho vom 31. Januar 2005

Mix aus Gänsehaut und Humor erlebt

kultBurG«-Nachwuchs präsentierte am Wochenende Gruselkrimi im Rittersaal

Alzenau. Gleich dreimal präsentierte am Wochenende der Nachwuchs des Alzenauer Theatervereins »kultBurG« den Kinder-Gruselkrimi »…da waren’s nur noch neun!« im Rittersaal der Burg. Fünfzehn Darsteller im Alter von sieben bis vierzehn Jahren und eine Geisterhand unterhielten dabei unter der Regie von Stefka Huelsz-Träger und Gertrud Englert-Schauer so prächtig, dass sie am Ende kräftiger Applaus belohnte. Zudem waren die Aufführungen für einen guten Zweck: Der Reinerlös der Benefizveranstaltung von »kultBurG« und Stadt Alzenau kommt den Opfern der Flutkatastrophe in Asien zugute.

 

Stilgerecht von einem Skelett und einem Burgfräulein empfangen wurden die Besucher im unteren Saal – und ein Griff in die angebotene Naschschüssel ließ den kleinen Schreck vor allem bei den kleineren Besuchern schnell vergessen. Das Stück von Erwin Walter hatten die Kinder und Jugendlichen selbst ausgesucht. Besonders gut gefiel ihnen daran, dass alle Rollen ungefähr gleich groß waren und das Stück spannend und witzig zugleich ist. Außerdem passte es hervorragend in den Rittersaal, der neben der Hauptbühne auch Nebenschauplätze wie die Küche und das Versteck der Geisterhand (Urs Bösebeck) bot.

Haarsträubende Dinge spielen sich im »Hotel Schrecklich« ab: Nette Kinder, die sich dort laut Prospekt für eine Woche zu einem »gruseligen Ferienspektakel« angemeldet haben, sind nach wenigen Minuten tot, umgebracht, ermordet! Die Leichen sind kein »Gag«, wie eines der Kinder vermutet, sondern grausame Realität und die Entsetzensschreie hallen Schlag auf Schlag durch den Saal. Die Todesarten folgen dabei den einzelnen Strophen des zwischendurch vom Band erklingenden und leicht umgetexteten Kinderliedes mit dem neuen Titel »Zehn kleine Kinderlein«.

»Mordet einer nur aus Lust oder schiebt er einfach Frust?«, fragt die Erzählerin (Alisa Bieber). Eventuell steckt sogar die Mafia dahinter? Und warum können zwar weitere Kinder in das Hotel hineinkommen, aber keines mehr hinaus? Fragen über Fragen, die am Ende mit viel Scharfsinn und Courage gelöst wurden. Die bereits als Geister in der Burg umherschwebenden toten Kinder waren dann zum Glück wieder lebendig und dank der Dietrich-Sammlung von Sabrina öffnete sich auch die schwere Tür.

Zwischendurch gab es natürlich auch etwas zu lachen, zum Beispiel als ein Kind nach dem vierten Mord trocken bemerkte: »Für die Sammlung von Leichen ist der Keller nicht geeignet!« Sehr gut verstand es der »kultBurG«-Nachwuchs, die verschiedenen Charaktere darzustellen, wie zum Beispiel die eingebildete Jasmin, die sich mit Handy, Trendklamotten und Nagelfeile nicht gerade beliebt macht.

In Szene gesetzt wurde der Gruselkrimi zum Mitraten neben den bereits Erwähnten von: Julia Schauer, Sandra Englert, Katharina Muhm, Isabella Reichenbach, Jennica, Larissa und Pascal Träger, Franziska und Niklas Bister-Reichardt, Simon und Stella Cramer, Lisa-Leigh und Christopher Traber, Katharina Fleschhut sowie Jana Wonschik.

Da sich die Teengruppe von den Kids der »kultBurG« trennt, um im Herbst ihre erste Produktion mit den Erwachsenen («Baden gehen«) auf die Bühne zu bringen, suchen die Jüngsten Verstärkung. Wer also Lust am Theaterspielen hat und schon lesen kann, sollte sich mit Stefka Huelsz-Träger, 06023/970324, in Verbindung setzen.

Doris Huhn