Komödiantische Sternstunde im Alzenauer Burghof – MainEcho vom 27.05.2022

Die alt­ehr­wür­di­gen Mau­ern der Burg Al­zenau er­zit­ter­ten am spä­ten Abend von Chris­ti Him­mel­fahrt ein bis­schen – we­gen des fre­ne­ti­schen Ap­plau­ses der 120 Pre­mie­ren-Be­su­cher für den aus­ver­kauf­ten Schwank »Pen­si­on Sc­höl­ler«, den der Thea­ter­ve­r­ein Kult­burg als Open-Air-Stück im obe­ren Burg­hof end­lich prä­sen­tie­ren konn­te.

»Sie sind etwas Besonderes! Unser erstes Publikum seit zweieinhalb Jahren!«, begrüßte deshalb Vorsitzende Heike Bösebeck die Gäste sehr erfreut. Und dann legten die zehn Akteure gut zweieinhalb Stunden lang inklusive Pause sensationell los. Das vor 130 Jahren in Berlin uraufgeführte und in zahlreichen Verfilmungen geadelte Stück schien auf einmal ganz jung. Denn »Wer ist denn eigentlich verrückt?«, fragte Regisseurin Anni Christ-Dahm zu Beginn und nach der Corona-Pause mit kurzfristiger Pandemie-Schließung der Pension und folgenden Umbesetzungen wegen Abitur-Prüfungen der Mitwirkenden zu Recht. Ihre Darsteller brillierten am Donnerstagabend in starken darstellerischen Leistungen, die von unbändiger Spielfreude zeugten. Die Situationskomik und die komödiantische Schlagkraft ließen das Publikum vor allem im dritten Akt nach der Pause Tränen lachen. Unser Bild zeigt die Schlussszene mit fast allen Akteuren. Restkarten für die komödiantische Sternstunde am heutigen Samstag, 28. Mai, sowie für die drei weiteren Aufführungen vom 3. bis 5. Juni, jeweils 20 Uhr gibt es im Rathaus Alzenau.

Autorin: Doris Huhn