Archives Juni 2015

“Einer flog über das Kuckucksnest” – wir haben auch echt tolle Bilder für Euch

 

Uns fehlen von den letzten Aufführungen gute Bilder. Bei der Aufführung zu “Einer flog über das Kuckucksnest” hatten wir eine gute Kamera am Start, die zwischen der Besitzerin und einem echt guten Hobby-Fotografen, der sich im Team befand, die Hand gewechselt hat. Das Ergebnis ist sehenswert. Ich habe das Ergebnis in “Backstage” und “Aufführung” aufgeteilt.


Wie sieht das Leben vor einem Auftritt hinter der Bühne aus?
Fotos vom Stück selbst

PresseEcho zu “Einer flog über das Kuckucksnest”

Kein leichter Stoff. Das Stück hätte schwere Kost werden können. Aber das “Kuckucks-Team” hat es verstanden, die Message in einer Form zu transportieren, dass auch die Zuschauer auf Ihre Kosten kamen, die Theaterstücke besuchen, um Spaß an einem Theaterabend zu haben. Das Lachen an diesem Abend überwog. Gut gemacht. Dass die Tragik nicht verloren ging, ist der sensationellen schauspielerischen Leistung aller Beteiligten geschuldet. Alle Darsteller haben verstanden und umgesetzt, wann es gilt. die Komik ein- und auszupacken. Ich bin stolz auf Euch. Ihr habt das richtig gut gemacht. Chapeau! Ich habe an diesem Abend viel mit Euch gelacht und ich habe an diesem Abend auch viel mit Euch gefühlt.

Zum PresseEcho

 

 

 

Erschreckend realistisch – MainEcho vom 16.05.2015

Theater: Kultburg mit glänzender Premiere der Tragikomödie »Einer flog über das Kuckucksnest«

Alzenau  Nein, Petrus ist kein Kultburgler, wie es sich Regisseurin Christine Mareck-Brünnler (Assistenz: Marianne Hofmann) vor der Premiere der Tragikomödie »Einer flog über das Kuckucksnest« gewünscht hatte. Denn dem kräftigen Schauer eine halbe Stunde vor Beginn der knapp dreistündigen Inszenierung im oberen Burghof folgten weitere kleine Regengüsse.

Doch die knapp 100 Gäste waren so fasziniert und gebannt von dem Spiel des Alzenauer Theatervereins, dass das Wetter hier quasi zu einer Komponente im spannenden Geschehen wurde. Denn welches Wetter passt besser zu einer geschlossenen Psychiatrie in den 60er Jahren in den USA, in der noch Lobotomie (ein operativ herbeigeführter Hirnschaden) praktiziert wird, als Regen?

Vorstand macht mit

Die Besonderheit bei der neuesten Kultburg-Produktion war, dass fast der gesamte Vorstand mitspielte. Teils erschreckend realistisch, teils umwerfend witzig setzten die Kultburgler das schwierige Thema um. Bereichert durch stimmige Musik und Lichtregie entspann sich das Leben im »Kuckucksnest« (»cuckoo« bedeutet in der amerikanischen Umgangssprache verrückt). Der komplette obere Burghof wurde bespielt, was die Zuschauer noch mehr in das Geschehen einbezog, für die Akteure aber eine zusätzliche Herausforderung bedeutete.

In der Anstalt führt Schwester Ratched (Marianne Hofmann) ein strenges Regiment mit Zuckerbrot und Peitsche. Als der kriminelle Zocker Randle McMurphy (Thomas Amberg) auftaucht, der hier der Strafe des Arbeitslagers entkommen will, beginnt die Tyrannin einen persönlichen Rachefeldzug gegen ihn. Selbst Dr. Spivey (Barbara Vogel-Hohm) kann sie nicht stoppen. Die Mit-Patienten sind von den Ideen McMurphys begeistert. Unter die Haut gehend wird jeder Charakter dargestellt. Roland Kilchenstein brilliert als Häuptling Bromden, der sich taubstumm stellt. Peter Lubetzki, Felix Kuehne, Klaus Kolb, Andreas Urbaniak und Steffan Rupprecht zeigen deutliche psychische Auffälligkeiten. Der eine stottert zum Erbarmen, der andere kratzt sich zwanghaft, der dritte will sich unter allen Umständen in seinen großen Zeh beißen.

Situationskomik

In langer Erinnerung bleiben wird der Running Gag von Ruckly (Alfred Kolb), der sich stets wie ein Gekreuzigter an die Wand hängen lässt. Sein in unterschiedlicher Betonung und wechselndem Tempo hervorgebrachtes »Scheiß auf alle!« bei jedem Abgang ist Situationskomik pur. Das mehr oder weniger »böse« Personal wird von Elyssa Rivera, Egon Pichl, Heike Bösebeck und Stefka Huelsz-Träger in Szene gesetzt. Mit dem Besuch von zwei Prostituierten, gespielt von Moniera Romann und Gabriele Wittemann, erlebt das lustige Leben in der Anstalt einen letzten Höhepunkt.
Am Ende waren die Truppe und die Besucher zwar durchgefroren, aber um ein hochemotionales und stark gespieltes Theatererlebnis bereichert worden.

Doris Huhn