Archives März 2013

Das Gespenst von Wilmundsheim

Presse | Bilder

Handlung:

Graf Alexander von Wilmundsheim möchte Burg Alzenau loswerden. Das alte Gemäuer kostet ihn einfach zu viel Geld und leider auch Nerven, denn dort spukt es und so will sich partout kein Interessent für die Burg finden. Es geht das Gerücht, dass der Geist des ehemaligen Burgherrn, Graf Walter von Wilmundsheim, dort sein Unwesen treibt. Ja, er soll sogar schon gesehen worden sein, und außerdem gibt es in der Bibliothek  ja auch noch diesen geheimnisvollen Blutfleck, der sich einfach nicht entfernen lässt!

Doch dann taucht Herr Bosskopp aus Frankfurt auf. Der unerschrockene “Frankfurter Äbbelwoi-König”, wie er sich selbst gern bezeichnet, mietet Burg Alzenau für sich und seine Familie. Bis zur kleinen Landesgartenschau hat er als “Äbbelwoi-Beauftragter” in Alzenau zu tun und die Burg scheint ihm ein standesgemäßer Wohnsitz zu sein.
Es kommt wie’s kommen muss, nämlich zum unvermeidlichen Treffen der Familie mit dem Gespenst. Die Boskopps haben ebenso wie ihre Kinder, die Zwillinge Kalli und  Franzi und das fleißige Liesjen, ganz eigene Meinungen von Gespenstern. Das bringt unser Gespenst in echte Schwierigkeiten und so sucht es Rat und Hilfe bei seinen Kollegen vom “Club der lebenden Leichen”.  
Wer hier wen mehr fürchtet, und ob und wie es schließlich doch zu einem guten Ende kommt, das wird an dieser Stelle natürlich noch nicht verraten!

“Das Gespenst von Wilmundsheim” entstand sehr frei nach Oscar Wildes “Das Gespenst von Canterville”. Den Text, in dem sich die eine oder andere Spur Lokalkolorit findet, schrieb Marianne Hofmann speziell für die kultBurGkids. Regie führen Marianne Hofmann und Stefka Huelsz-Träger, die  auch für das Bühnenbild, die Ausstattung sowie die Kostüme verantwortlich ist.

 

Besetzung:

Graf von Wilmundsheim    Elyssa Riviera
Herbert Boskopp, Frankfurter Abbelwoi-Beauftragter   
Enrique Martin
Liddia Boskopp, seine Frau   
Lara Michaelis
Liesjen Boskopp, Tochter der Boskopps   
Jennifer Lohr
Franzi Boskopp, Zwilling der Boskopps   
Xenia Zulauf
Kalli Boskopp, Zwilling der Boskopps   
Jakob Meder
Frau Ummit, Haushälterin     
Mai-Britt Wombacher
Gespenst, Simon von Wilmundsheim   
Elyssa Riviera

Gespenst, Dagobert zu Hahn und Kamm    Felix Kühne
Gespenst, Leonore von der Scheurebe   
Jaqueline Lohr
Gespenst, Emilie von Rupperich   
Nathalie-Marie Graul

Regie    Stefka Huelsz-Träger, Marianne Hofmann
Maske   
Dagmar Schudt
Technik   
Urs Bösebeck

     

Autor:

PresseEcho zur Autorenlesung “Da liegt ein Toter im Brunnen” – MainEcho vom 05.03.2013

Wieder einmal verstand Sven Görtz, seine Zuhörer den ganzen Abend zu fesseln. Natürlich erfuhren die Anwesenden nicht “wer der Mörder ist”, aber sie bekamen einen Einblick hinter die Kulissen der Geschichte. Der Autor ließ die Charaktere des Buches aufleben. Sie kamen dank der Stimme und Imitationskunst des Autors fast zum Greifen nahe. Gleichzeitig klärte Sven Görtz einige Fragen, die zwischen den Zeilen seines Romans beim Leser aufkommen könnten, in Form von Emails von Einwohnern von Bad Löwenau. Wer an diesem Abend dabei war, liest das Buch so, als wäre er selbst Einwohner dieses kleinen Provinzstädtchens.

zum PresseEcho

Ein Mord im Nirgendwo – MainEcho vom 05. März 2013

Lesung: Sven Görtz stellt auf Einladung des Kultburg-Vereins seinen Kriminalroman vor

Alzenau-Michelbach  Regionalkrimis liegen immer noch im Trend: Aufgrund der Vielzahl in den letzten Jahren veröffentlichter Mordgeschichten hat inzwischen fast jede Stadt und Kommune Deutschlands ihre eigenen fiktiven Verbrechen und Ermittler.

Eine gewisse Sättigung scheint erreicht, und man könnte annehmen, neue Regionalkrimi-Autoren hätten es schwer, sich inmitten der bereits Etablierten durchzusetzen, die längst alle Regionen Deutschlands mit literarischem Mord und Totschlag übersät haben.

Dass dem nicht so ist, zeigt das Beispiel des Hörbuchsprechers, Autors und Kabarettisten Sven Görtz, der am Freitagabend in Simons Weingasthof in Michelbach seinen ersten Kriminalroman »Da liegt ein Toter im Brunnen – Ein Krimi mitten aus der Provinz« vorstellte. Die Besonderheit: Die Geschichte weist zwar alle Merkmale eines klassischen Regionalkrimis auf, inklusive viel Lokalkolorit und schrulliger Ermittler, spielt jedoch an einem Ort, den es gar nicht gibt: Bad Löwenau heißt das erfundene Städtchen, von dem man nur weiß, dass es irgendwo in der Provinz liegt. Und im zentralen Brunnen auf dem Bad Löwenauer Marktplatz liegt eines Tages – der Titel verrät es bereits – ein Toter.

Viel mehr erfahren die rund 30 Besucher der Lesung nicht über den Mordfall, denn der Gießener Sven Görtz, der auf Einladung des Alzenauer Theatervereins Kultburg bereits zum dritten Mal in Alzenau gastierte, konzentriert sich auf die Darstellung diverser Haupt- und Nebenfiguren, deren skurrile Facetten er mit Hilfe von Stimme, Mimik und Gestik zum Leben erweckt. 

Görtz, der Hörbuchfreunden als die deutsche Stimme von Paulo Coelho bekannt ist, spricht angenehm und sonor, liest weniger ab als dass er mit Blick ins Publikum von seinen Figuren erzählt, die ihm sichtlich und hörbar ans Herz gewachsen sind.

Im Mittelpunkt steht das ermittelnde Duo aus Kriminalhauptkommissar Rubin und dem Lokaljournalisten Bernstein. Die beiden Hochkaräter werden flankiert von Akteuren wie einem hektischen italienischen Wirt, dem dubiosen Russen Igor oder dem arroganten Hotelgast Dr. Sommerlauch, die Görtz mit präzisen, leicht überspitzten Stimmimitationen darstellt. Das Publikum schmunzelt und folgt seinem Vortrag aufmerksam.

Es sei schon immer sein Traum gewesen, einen Krimi zu schreiben, erzählt Görtz, der mit der Verortung der Handlung in einem fiktiven Städtchen eine Nische gefunden zu haben scheint: Ein zweiter Fall ist bereits in Arbeit, eine ganze Bad-Löwenau-Serie in Planung.

Regionalkrimi-Liebhaber dürfen sich freuen: Wenn nun auch Städte, die es gar nicht gibt, ihre eigenen Mordfälle und Ermittler bekommen, wird die Flut der Neuveröffentlichungen in diesem Sektor so schnell nicht abreißen.

Susanne Hasenstab

Der Name der Rose

Presse | Bilder

Handlung:

Anno Domini 1327. Der Franziskaner-Mönch William von Baskerville begibt sich mit seinem Adlatus Adson von Melk zu einem abgelegenen Kloster in den italienischen Bergen, um in einem theologischen Streit zwischen seinem Orden und dem Papst zu vermitteln. Dort angekommen wird er mit dem mysteriösen Tod eines jungen Mönchs konfrontiert. Baskerville wird vom Abt des Klosters gebeten, den Fall zu untersuchen. Bald gibt es weitere Tote. Sind es politische Morde? Hat es mit schwarzer Magie zu tun? Oder sind die Toten gar die Vorzeichen der nahen Apokalypse? Was hat es mit jenem geheimnisvollen Buch auf sich, dessen Inhalt so brisant ist, dass jeder, der es liest, sterben muss …
 
Der Alzenauer Theaterverein kultBurG zeigt in seiner Reihe mit Freilichtaufführungen „kultBurG Open“ den berühmten Roman von Literatur-Nobelpreisträger Umberto Eco in einer Theaterfassung von Claus J. Frankl (Regie: Josef Pömmerl). Der obere Hof der Alzenauer Burg bietet dabei die malerische Kulisse für den Mittelalter-Krimi.

Besetzung:

WILLIAM VON BASKERVILLE, Franziskaner: Christian Pohl
ADSON, Benediktiner-Novize: Hendrik Blum
ABBO, der Abt: Roland Kilchenstein
JORGE VON BURGOS: Heike Bösebeck
REMIGIUS VON VARAGINE, Cellerar: Dieter Gabler
SALVATORE, sein Gehilfe: Manfred Tschang Jung
MALACHIAS VON HILDESHEIM, der Bibliothekar: Peter Lubetzky
BERENGAR VON ARUNDEL, sein Gehilfe: Stefan Rupprecht
SEVERIN VON SANKT EMMERAM, Botanikus: Matthias Wissel
ALINARDUS VON GROTTAFERRATA: Jochen Schubert
UBERTIN VON CASALE: Klaus Kolb
BENNO VON UPPSALA: Matthias Woltering
VENANTIUS VON SELVEMEC: Alfred Kolb
BERNARDO GUI, päpstlicher Inquisitor: Heiko Bozem
HAUPTMANN DER BOGENSCHÜTZEN: Georg Sohnrey
DAS MÄDCHEN: Ursula Stöckl-Elsesser
Bettlerinnen, Papstdelegation, Mönche im Labyrinth: Sandra Majewski, Anna Iaquinta, Angie, Annika
Mönche zu Beginn: Heiko Bozem, Georg
Die Bogenschützen des Bernardo Gui: Stefan Rupprecht, Afred Kolb

Regie:   Josef Pömmerl
Regieassistenz
Kostüme: Barbara Vogel-Hohm
Maske
Technik
Werbung und Grafik: Sandra Majewski  

     

Autor:

Umberto Eco (* 5. Januar 1932 in Alessandria, Piemont) ist ein italienischer Schriftsteller, Kolumnist, Philosoph, Medienwissenschaftler und wohl der bekannteste zeitgenössische Semiotiker.

Seine Kindheit und Jugend verbrachte Eco als Sohn einer kleinbürgerlichen Familie – der Vater Giulio Eco war Buchhalter – in der südpiemontesischen Provinzhauptstadt Alessandria und deren Umgebung, die ihn stark geprägt haben. Über die Stadt und die Landschaft, den Charakter und die Grundstimmung der dort lebenden Menschen sowie den Alltag in den dreißiger und frühen vierziger Jahren unter dem Regime des italienischen Faschismus hat sich Eco an verschiedenen Stellen direkt oder indirekt ausgelassen, so z. B. unverhüllt autobiographisch in dem Text „Das Wunder von San Baudolino“ (am Ende des Bandes Wie man mit einem Lachs verreist) und in diversen „Streichholzbriefen“, aber auch literarisch eingekleidet in den Romanen Das Foucaultsche Pendel (wo u. a. die Zeit des Partisanenkrieges 1944–45 mit konkreten Situationen aus dem Leben des jungen Eco erzählt wird), Die Insel des vorigen Tages und Baudolino (deren Protagonisten beide aus der Gegend von Alessandria stammen, der eine im barocken 17. Jahrhundert und der andere im mittelalterlichen 12. Jahrhundert, wo er u. a. die Gründung der Stadt im Jahre 1168 miterlebt), und besonders ausführlich in seinem fünften Roman, Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana, worin die Kindheits- und Jugendjahre Ecos geschildert werden. Eine prägende Rolle spielen dabei immer auch die Erfahrungen, die der 12- bis 13-jährige Eco in einem kleinen Bergdorf im südlichen Piemont gemacht hat, wo seine Familie 1943–1945 Schutz vor den Bombardierungen suchte und er im letzten Kriegsjahr die Kämpfe zwischen Partisanen und Faschisten aus der Nähe miterlebte.

1948 begann Eco – entgegen dem Wunsch seines Vaters, der ihn zu einer Karriere als Rechtsanwalt drängte – ein Studium der Philosophie und Literaturgeschichte an der Universität Turin, das er 1954 bei Luigi Pareyson mit einer Dissertation über die Ästhetik bei Thomas von Aquin abschloss. Danach ging er zu dem damals noch ganz jungen italienischen Fernsehen (RAI) in Mailand, wo er ein Kulturprogramm aufzubauen versuchte. 1956 erschien sein erstes Buch, eine erweiterte Fassung seiner Dissertation unter dem Titel Il problema estetico in San Tommaso („Das ästhetische Problem beim heiligen Thomas“). Drei Jahre später verließ Eco das Fernsehen und wurde Sachbuchlektor in dem Mailänder Verlag Bompiani, für den er bis 1975 tätig blieb (und in dem seither fast alle seine Bücher erschienen sind). Zugleich war er im Umfeld des Gruppo 63 aktiv, einer der literarischen Bewegung der Neoavanguardia zugerechneten Gruppierung. Mit dem 1962 erschienenen Buch Opera aperta (deutsch Das offene Kunstwerk, 1973) wurde er schlagartig als brillanter Kulturtheoretiker bekannt, der 1963 seine akademische Karriere als Dozent für Ästhetik und visuelle Kommunikation am Polytechnikum in Mailand begann, um sie über eine Zwischenstation an der Universität in Florenz schließlich an der ältesten Universität Europas in Bologna zu beenden. Sein schon 1968 (deutsch 1973) erschienenes Buch Einführung in die Semiotik gilt bis heute auch international als Standardwerk.

Mit seinem 1980 (deutsch: 1982) erschienenen ersten Roman Der Name der Rose erregte Eco weltweites und seinerzeit völlig überraschendes Aufsehen als Romancier. Auch sein 1988 erschienener Roman Das Foucaultsche Pendel sowie die vier folgenden (1994, 2000, 2004 und 2010, s. u.) wurden in alle Weltsprachen übersetzt. Einem breiteren Publikum ist der Name Umberto Eco daher vor allem durch diese literarischen Werke bekannt, in denen er bei aller Freude am farbigen Erzählen und an spannenden Plots ausgiebig von Zitaten und Montagetechniken Gebrauch macht, was zu ihrer Charakterisierung als den postmodernen Romanen schlechthin geführt hat. Er selbst steht dem Begriff der Postmoderne eher skeptisch gegenüber und zieht es vor, von Intertextualität zu sprechen, d. h. von der inneren Verflechtung und Verwobenheit aller literarischen Texte miteinander. Sehr plastisch wird dieser Gedanke an einer zentralen Stelle in Der Name der Rose ausgedrückt,[1] wo der Erzähler Adson sagt:

„Bisher hatte ich immer gedacht, die Bücher sprächen nur von den menschlichen oder göttlichen Dingen, die sich außerhalb der Bücher befinden. Nun ging mir plötzlich auf, dass die Bücher nicht selten von anderen Büchern sprechen, ja, dass es mitunter so ist, als sprächen sie miteinander. Und im Licht dieser neuen Erkenntnis erschien mir die Bibliothek noch unheimlicher. War sie womöglich der Ort eines langen und säkularen Gewispers, eines unhörbaren Dialogs zwischen Pergament und Pergament? Also etwas Lebendiges, ein Raum voller Kräfte, die durch keinen menschlichen Geist gezähmt werden können, ein Schatzhaus voller Geheimnisse, die aus zahllosen Hirnen entsprungen sind und weiterleben nach dem Tod ihrer Erzeuger? Oder diese fortdauern lassen in sich?“

Quelle: www.wikipedia.de