Das Buch Hiob und andere biblische Anspielungen

Der Film und das Theatrestück „Adams Äpfel“ wimmelt von biblische Anspielungen. Adam und Eva (oder Adam und Iva-n). Wer ist hier der Verführer, wer ist der Verführte? Andere Beispiel sind der  brennende Dornbusch (Apfelbaum) und die biblischen Plagen, die den Apfelbaum und die Küche heimsuchen. Vor allem aber stellt das Stück aber die Frage,  wie man es rechtfertigen kann, dass Gott, wenn es einen Gott gibt, auch guten Menschen  Böses widerfahren lässt – die sogenannte Theodizeefrage  in der Theologie.

Hierzu wird im Stück auf das Buch Hiob in der Bibel verwiesen. Hiob, ein reicher Viehherdenbesitzer, untadelig, fromm und gerecht, wird von Gott auf Betreiben Satans auf die Probe gestellt. Er verliert seine Viehherden, seine Söhne und Töchter sterben beim Einsturz des Hauses, er bekommt ein bösartiges Geschwür am ganzen Körper. Dennoch verleugnet Hiob Gott nicht, sondern sagt, wenn man das Gute von Gott nimmt, soll man auch das Böse nehmen. Seine Frau fordert ihn auf Gott zu verleugnen, seine Freunde vermuten, dass er eine Schuld auf sich geladen hat. Hiob hält an seiner Treue zu Gott aber unbeirrt fest und wird am Ende belohnt. Sein Besitz wird verdoppelt, er bekommt zehn Kinder und ein langes Leben.

Auch Ivan wird von vielen „Hiobsbotschaften“  heimgesucht, die er jedoch verdrängt. Ivan versteht sein Leid jedoch als Prüfung des Satans. Er ignoriert das Böse, pendelt zwischen Realitätsverlust und Fanatismus. Dies wird von seinen Schützlingen ausgenutzt. Adam  will ihn auf Betreiben von Dr. Kolberg aus seinen Illusionen herausreißen und ihn „knacken“. Indem er Ivans Schicksalsschläge als Zeichen der Verachtung Gottes für Ivan interpretiert, stürzt er diesen  in eine tiefe Depression. Am Ende wird jedoch auch Ivan auf wundersame Weise belohnt und gewinnt gleichsam die ebenfalls „geheilte“ Eva als Unterstützung dazu.

<<< Zurück